Liebe
Leserin, lieber Leser
Sie haben
mit Ihrer Treue eine weitere Hürde bewältigt: Wir haben die 2000-Marke
geknackt. Über zweitausend Seitenaufrufe hat die Statistik im Mai 2018 gezählt. Und
während ich noch auf die Diagramme blicke, denke ich darüber nach, wie viel mir
die Aufrufsstatistik mitteilt, und wie viel eben nicht.
Liebe
Leserin, lieber Leser
Ich weiss,
wann Sie auf meinen Blog klicken, ich weiss von welchem Land Sie das
(wahrscheinlich) tun, ich weiss auch, dass Sie wahrscheinlich Windows benützen
und auch mit welcher Wahrscheinlichkeit welchen Browser. Ich weiss, dass der
Post «Not-to-do-Listen» am meisten aufgerufen wurde. (Warum eigentlich? Es war
nicht der beste, aber, wie es in den Blues Brothers so schön heisst, the Lord’s
ways are misterious).
Aber so viel
weiss ich nicht.
Und das ist
ja auch beruhigend, weil es bedeutet, dass die Aufrufsstatistik Sie nicht
völlig ausspioniert.
Aber
interessieren würde es mich doch.
Wo lesen Sie
meine Texte? Liegen Sie bequem mit Ihrem Tablet auf dem Sofa oder sitzen Sie in
Ihrem Büro und tun so, als ob es zu Ihrer Arbeit gehört? Hocken Sie im
Zugrestaurant und lassen das Aaretal an sich vorbeiziehen oder befinden Sie
sich in einem Szenecafé und nippen nebenbei an Ihrem völlig überteuerten
Espresso?
Überhaupt:
Was wird beim Lesen getrunken? Sind meine Texte eher Kaffee-Texte oder
Tee-Texte, sind Sie Bier-Texte oder Wein-Texte? – und dabei meine ich nicht,
dass sie zum Weinen sind. Oder trinken Sie gar Hochprozentiges? Würde mich
nicht wundern, bei so vielen Schnapsideen. Essen Sie auch etwas? Oder knabbern
Sie? Oder snacken? Ach, wenn man doch mehr wüsste.
Was haben
Sie an? Wahrscheinlich der Situation angepasste Kleidung, Jogginganzug auf dem
heimischen Sofa und Business im Büro. Oder sind eine Nacktleserin oder ein
Nacktleser? Es gibt ja Nacktbader(innen) und Nacktwanderer(innen), warum soll
es nicht auch Nacktleser(innen) geben? Ich habe ja sogar mal einen ganzen Post
nackt geschrieben, der sich aber literarisch nicht von den anderen unterschied.
Wie
reagieren Sie auf meine Texte?
Lachen Sie
laut, kräftig und herzlich?
Kichern Sie
leise und wimmernd in sich hinein?
Oder lachen
Sie gar nicht?
Würde es
Ihnen helfen, wenn ich meine Pointen mit daa
– daa – daa, dem sogenannten Mainzer
Tusch kennzeichnen würde?
Nebenbemerkung:
Der Mainzer Tusch, bekannt aus der
Karnevalssendung Mainz bleibt Mainz, wie
es singt und lacht besteht nur aus drei einzelnen Akkorden OHNE Auftakt,
obwohl er ständig falsch mit da daa – da
daa – da daa wiedergegeben wird.
Oder
erkennen Sie zwar die Pointen und verstehen sie nicht? Oder erkennen UND
verstehen Sie meine Pointen, finden Sie aber nicht lustig? – auch das ist eine Möglichkeit.
Wie
reagieren Sie auf meine Texte?
Ärgern Sie
sich eventuell? Raufen sich die Haare? Beissen sich in die Finger? Werfen etwas
gegen die Wand? Schlagen auf die Tischplatte?
Das wären
für einen Glossisten durchaus nette und erwünschte Reaktionen.
Wenn Sie
allerdings die Dienstag-Freitag-Glosse in der Öffentlichkeit studieren (siehe
oben), schränken sich Ihre Reaktionsmöglichkeiten natürlich ein.
Ach, liebe
Leserin, lieber Leser, ich weiss so wenig über Sie.
Tun Sie
eigentlich noch etwas nebenbei beim Lesen?
Vielleicht
Zähne putzen? Oder Haare kämmen?
Vielleicht
bügeln Sie auch oder heften Dokumente ab, vielleicht telefonieren Sie oder
räumen den Kühlschrank aus, vielleicht rüsten Sie Gemüse oder mixen sich einen
Drink, vielleicht lackieren Sie sich die Nägel oder putzen die Brille.
Vielleicht
rauchen Sie auch – sollten Sie nicht tun, das ist ungesund.
Liebe
Leserin, lieber Leser
Sie haben
mit Ihrer Treue eine grosse Mauer überstiegen: Wir haben die 2000-Marke
erreicht. Zweitausend Klicks hat die Seitenaufrufe-Statistik im Mai gezählt.
Und während ich noch auf die Diagramme schaue, denke ich nach, wie viel mir
diese mitteilt, und wie viel eben nicht.
Ich weiss,
wann Sie auf meinen Blog klicken, ich weiss von welchem Land Sie das
(wahrscheinlich) tun, ich weiss auch, dass Sie wahrscheinlich Windows benützen
und auch mit welcher Wahrscheinlichkeit welchen Browser.
Aber viel
muss ich mir vorstellen.
Und ich tue
das gerne – man muss auch nicht alles wissen.
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