Freitag, 1. Juni 2018

2000 Aufrufe: Wer sind Sie, liebe Leserinnen und Leser?


Liebe Leserin, lieber Leser
Sie haben mit Ihrer Treue eine weitere Hürde bewältigt: Wir haben die 2000-Marke geknackt. Über zweitausend Seitenaufrufe hat die Statistik im Mai 2018 gezählt. Und während ich noch auf die Diagramme blicke, denke ich darüber nach, wie viel mir die Aufrufsstatistik mitteilt, und wie viel eben nicht.
Liebe Leserin, lieber Leser
Ich weiss, wann Sie auf meinen Blog klicken, ich weiss von welchem Land Sie das (wahrscheinlich) tun, ich weiss auch, dass Sie wahrscheinlich Windows benützen und auch mit welcher Wahrscheinlichkeit welchen Browser. Ich weiss, dass der Post «Not-to-do-Listen» am meisten aufgerufen wurde. (Warum eigentlich? Es war nicht der beste, aber, wie es in den Blues Brothers so schön heisst, the Lord’s ways are misterious).

Aber so viel weiss ich nicht.
Und das ist ja auch beruhigend, weil es bedeutet, dass die Aufrufsstatistik Sie nicht völlig ausspioniert.
Aber interessieren würde es mich doch.

Wo lesen Sie meine Texte? Liegen Sie bequem mit Ihrem Tablet auf dem Sofa oder sitzen Sie in Ihrem Büro und tun so, als ob es zu Ihrer Arbeit gehört? Hocken Sie im Zugrestaurant und lassen das Aaretal an sich vorbeiziehen oder befinden Sie sich in einem Szenecafé und nippen nebenbei an Ihrem völlig überteuerten Espresso?
Überhaupt: Was wird beim Lesen getrunken? Sind meine Texte eher Kaffee-Texte oder Tee-Texte, sind Sie Bier-Texte oder Wein-Texte? – und dabei meine ich nicht, dass sie zum Weinen sind. Oder trinken Sie gar Hochprozentiges? Würde mich nicht wundern, bei so vielen Schnapsideen. Essen Sie auch etwas? Oder knabbern Sie? Oder snacken? Ach, wenn man doch mehr wüsste.

Was haben Sie an? Wahrscheinlich der Situation angepasste Kleidung, Jogginganzug auf dem heimischen Sofa und Business im Büro. Oder sind eine Nacktleserin oder ein Nacktleser? Es gibt ja Nacktbader(innen) und Nacktwanderer(innen), warum soll es nicht auch Nacktleser(innen) geben? Ich habe ja sogar mal einen ganzen Post nackt geschrieben, der sich aber literarisch nicht von den anderen unterschied.

Wie reagieren Sie auf meine Texte?
Lachen Sie laut, kräftig und herzlich?
Kichern Sie leise und wimmernd in sich hinein?
Oder lachen Sie gar nicht?
Würde es Ihnen helfen, wenn ich meine Pointen mit daa – daa – daa, dem sogenannten Mainzer Tusch kennzeichnen würde?
Nebenbemerkung: Der Mainzer Tusch, bekannt aus der Karnevalssendung Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht besteht nur aus drei einzelnen Akkorden OHNE Auftakt, obwohl er ständig falsch mit da daa – da daa – da daa wiedergegeben wird.
Oder erkennen Sie zwar die Pointen und verstehen sie nicht? Oder erkennen UND verstehen Sie meine Pointen, finden Sie aber nicht lustig?  – auch das ist eine Möglichkeit.

Wie reagieren Sie auf meine Texte?
Ärgern Sie sich eventuell? Raufen sich die Haare? Beissen sich in die Finger? Werfen etwas gegen die Wand? Schlagen auf die Tischplatte?
Das wären für einen Glossisten durchaus nette und erwünschte Reaktionen.
Wenn Sie allerdings die Dienstag-Freitag-Glosse in der Öffentlichkeit studieren (siehe oben), schränken sich Ihre Reaktionsmöglichkeiten natürlich ein.

Ach, liebe Leserin, lieber Leser, ich weiss so wenig über Sie.
Tun Sie eigentlich noch etwas nebenbei beim Lesen?
Vielleicht Zähne putzen? Oder Haare kämmen?
Vielleicht bügeln Sie auch oder heften Dokumente ab, vielleicht telefonieren Sie oder räumen den Kühlschrank aus, vielleicht rüsten Sie Gemüse oder mixen sich einen Drink, vielleicht lackieren Sie sich die Nägel oder putzen die Brille.
Vielleicht rauchen Sie auch – sollten Sie nicht tun, das ist ungesund.

Liebe Leserin, lieber Leser
Sie haben mit Ihrer Treue eine grosse Mauer überstiegen: Wir haben die 2000-Marke erreicht. Zweitausend Klicks hat die Seitenaufrufe-Statistik im Mai gezählt. Und während ich noch auf die Diagramme schaue, denke ich nach, wie viel mir diese mitteilt, und wie viel eben nicht.

Ich weiss, wann Sie auf meinen Blog klicken, ich weiss von welchem Land Sie das (wahrscheinlich) tun, ich weiss auch, dass Sie wahrscheinlich Windows benützen und auch mit welcher Wahrscheinlichkeit welchen Browser.

Aber viel muss ich mir vorstellen.
Und ich tue das gerne – man muss auch nicht alles wissen.


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