Freitag, 4. Juli 2025

Die Wissenschaft hat festgestellt...

Immer wenn ich am Morgen die Treppe zu Gleis 10 hinuntersprinte und versuche, mir einen Platz im Zug zu sichern, stelle ich fest, dass die Abteile, die sich vor Abfahrt des Zuges an der Treppe befinden, schon relativ voll sind. Ich muss immer ein wenig durch den Zug laufen, um leere Plätze zu finden.
Ist das normal?

Ein Forscherteam hat sich nun der Sache angenommen. Rund um den Ordinarius für Verkehrsplanung der Universität Erlangen, Prof. Dr. Dr. Hartmut Schöller, hat eine Gruppe von Assistenten, Dozenten, Doktoranden und Diplomanden eine Studie erstellt. Die 700 Seite starke und 3000000 Euro teure Schrift sagt nun ganz klar, dass Passagiere, wenn sie eine Treppe hinunterlaufen, eher sofort in den Zug steigen und dort Abteile belegen, als dass sie noch am Zug entlanggehen.
Für die Studie wurden 70 Tage lang 50 Bahnhöfe beobachtet und dort ca. 10000 Reisende befragt.

Das ist natürlich erfunden und totaler Blödsinn.
Aber gehen wir einmal auf die Metaebene.

Nein, keine Angst, die Metaebene ist nichts Schlimmes, das ist keine Wildnis mit Schlangen oder so eine Hochebene in 6000 Meter Höhe, auch keine Schneewüste oder ein Hitzeplateau, «auf die Metaebene gehen» heisst, wir schauen uns selber beim Diskutieren und Denken zu. Das ist so, wie wenn man aufgrund eines guten Joints sich selbst im Liegestuhl sitzen sieht. Von oben. Nur eben ohne Joint.

Also auf der Metaebene: Sie haben das geglaubt – oder fast geglaubt. Warum haben Sie das geglaubt?
Antwort: Weil diese Studie die 3 Kriterien erfüllt, die für solche Schriften gelten:

Erstens
Sie müssen möglichst teuer und aufwändig sein.
Der Leiter muss auf jeden Fall ein Lehrstuhlinhaber sein, es müssen in der Liste möglichst viele Doktortitel auftauchen und für Hilfsarbeiten werden nur, ausschliesslich und absolut notwendigerweise Menschen im Hauptstudium verwendet. Der Arbeitslose von der Strasse könnte sich ja verzählen oder zwei Daten verwechseln.

Zweitens
Sie müssen das als Ergebnis vorweisen, was jedes Kind schon weiss – oder was so einleuchtend und klar ist, dass niemand daran zweifeln würde. Wenn dann Otto Normalverbraucher oder Ottilie Normalverbraucherin aufmuckt und meint, das sei doch alles völlig klar, ja dann wird die Wissenschafts-Keule herausgeholt und geschrien: «Ja, aber jetzt können wir es endlich wissenschaftlich belegen!»

Drittens
Das Ergebnis muss einen Sachverhalt zeigen, der keinerlei Konsequenzen nach sich zieht und einen Missstand benennen, für den man keine Abhilfe schaffen kann.

Auf unseren fiktiven Fall bezogen hiesse das:
Der Aufwand war riesig, rechnet man pro Bahnhof 3 – 4 wissenschaftliche Mitarbeiter, dann wurden nach Adam Riese zwischen 84000 und 112000 Arbeitsstunden aufgeschrieben (Bahnhöfe mal Tage mal Acht mal Anzahl der Mitarbeiter).
Das Ergebnis ist so klar, dass man schreien könnte: Menschen kommen die Treppe herab und steigen in den Zug, daher füllen sich die Abteile von dort her.
Abhilfe gibt es keine, entweder müsste zu jedem Zugteil eine Treppe führen, oder der Zug müsste ständig seine Position wechseln.

Aber das ist nun leider nicht nur bei fiktiven Beispielen so.
Ich gebe bei Google «Handynutzung Kinder» in die Suchmaschine ein und stosse auf das Ergebnis mehrerer Studien (mehrerer! mehrerer! mehrerer!): Schon Kleinkinder nutzen das Smartphone – und: die Nutzungszeit nimmt mit dem Alter zu. Hätten Sie nicht gedacht, gell? Ich dachte auch immer, dass 15jährige weniger am Handy sind als 5jährige…

Ich erinnere mich an ein Lumpenlied aus Pfadi-Zeiten, das immer noch aktuell scheint:

Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt
Dass Marmelade Fett enthält, Fett enthält.
Drum Essen wir auf jeder Reise, jeder Reise, jeder Reise
Marmelade eimerweise, eimerweise.

(es folgen beliebig viele Strophen mit anderen Substanzen…)

Immer wenn ich am Morgen die Treppe zu Gleis 10 hinuntersprinte und mir versuche, einen Platz im Zug zu sichern, stelle ich fest, dass die Abteile, die sich vor Abfahrt des Zuges an der Treppe befinden, schon relativ voll sind. Ich muss immer ein wenig durch den Zug laufen, um leere Plätze zu finden.
Und das ist ein völlig logischer Sachverhalt.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 1. Juli 2025

Offener Brief an Reza Pahlavi


Hallo Reza Pahlavi

Ich schreibe Ihnen diesen offenen Brief, weil ich gehört und vernommen und mitbekommen habe, dass Sie in den Startlöchern sitzen, die Macht im Iran wieder zu übernehmen. Und aus diesem armen und geschundenen Land wieder ein schönes und tolles Land zu machen.
Ich halte das für keine gute Idee – deshalb schreibe ich Ihnen.

Es ist ja lustig, Ihnen einen Offenen Brief zu schicken; denn da gab es ja schon einmal einen Offenen Brief, einen Text, den die damalig wichtigste Kolumnistin der BRD an Ihre Mutter schickte:

Guten Tag, Frau Pahlavi, die Idee, Ihnen zu schreiben, kam uns bei der Lektüre der »Neuen Revue« vom 7. und 14. Mai, wo Sie Ihr Leben als Kaiserin beschreiben. Wir gewannen dabei den Eindruck, dass Sie, was Persien angeht, nur unzulänglich informiert sind. Infolgedessen informieren Sie auch die deutsche Öffentlichkeit falsch. Sie erzählen da: »Der Sommer ist im Iran sehr heiß, und wie die meisten Perser reiste auch ich mit meiner Familie an die persische Riviera am Kaspischen Meer.« »Wie die meisten Perser« - ist das nicht übertrieben? In Balutschestan und Mehran z. B. leiden »die meisten Perser« - 80 Prozent - an erblicher Syphilis. Und die meisten Perser sind Bauern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 100 Dollar. Und den meisten persischen Frauen stirbt jedes zweite Kind - 50 von 100 - vor Hunger, Armut und Krankheit. Und auch die Kinder, die in 14tägigern Tagewerk Teppiche knüpfen - fahren auch die - die meisten? - im Sommer an die Persische Riviera am Kaspischen Meer?...

Es ging dann gerade so weiter, Frau Meinhof prangerte all das an, was Ihr Vater dem Land antat, von Hunger kam sie auf Willkür, von Haft auf Folter usw. Das Schreiben sollte eigentlich Anfang Juni 1967 in «Konkret» erscheinen, die Ausgabe wurde aber beschlagnahmt und am 2. Juni 1967 als Flugblatt verteilt, ja, ja, ja, jener zweite Juni, an dem Ihre Eltern in Berlin in die Oper gingen und die gekauften Jubelperser auf deutsche Demonstranten einschlugen und die deutsche Polizei auf die deutschen Demonstranten losging. Und was dann alles irgendwie viel später in die RAF einfloss…
Haben Sie das mitbekommen, oder waren Sie da noch zu jung?

Auch wenn Sie nicht mehr alles wissen, Sie sollten verstanden haben, dass Ihr Vater kein Freund des Volkes war, sondern ein Despot. Ich weiss nicht, wer im Wettbewerb «Anti-Demokratie» (Anzahl Todesstrafen, Anzahl Folterungen, Anzahl willkürlicher Verhaftungen usw.) den ersten Platz macht, Ihr Vater oder die Mullahs, aber ich glaube, die schenken sich nichts.

Was Sie wahrscheinlich nie völlig studiert haben – weil es vor Ihrer Zeit war – ist, wie Ihre Familie an die Macht kam: Da wurde ein gewählter Präsident gestürzt, von der CIA aus amerikanisch-britischer Ölgeilheit heraus, und die Pahlavis übernahmen die Macht. Und, das muss man klar sagen, wurden vom europäischen Hochadel und von der Klatschpresse hofiert, denn der Unterschied zwischen konstitutioneller Monarchie (bis 1953) und absoluter (ab 1953) war vielen nicht ganz klar.

Werter Herr Pahlavi, Sie sitzen in den Startlöchern und betreiben immer mehr Aktivität, um wieder gehört zu werden, auf X, auf You Tube, auf was auch immer.
Lassen Sie es sein.

Ihr Vater ging übrigens im demokratischsten Land der Welt in die Schule: Er war Zögling des Internats Le Rosey in Rolle (VD), einer Anstalt, die mit einer Jahresgebühr im sechsstelligen Bereich eher hochpreisig genannt werden müsste.
Sass man da nur beim Tee in der Riesenvilla und blickte in die Landschaft? Oder besuchte man auch Volksversammlungen, Volksabstimmungen, den Nationalrat, den Ständerat, den Bundesrat? Ihr Herr Vater hätte hier so viel über wirkliche Demokratie lernen können.
Aber – wie ich höre – gingen auch zukünftige CIA-Bosse in diese Schule. Vielleicht wurde im Wintergarten des Le Rosey sogar das Gegenteil gemacht, bei Tee (oder stärkeren Getränken) und mit Blick auf die Landschaft (oder den Genfersee, den Lac Leman) wurde schon der Umsturz geplant…
Viele Despoten haben ja ihre Bildung in der Eidgenossenschaft bekommen, aber nix von Freiheit und Demokratie mitbekommen, der Koreaner ja auch.

Lieber Herr Pahlavi,
Ich schreibe Ihnen diesen Brief, weil ich gelesen und vernommen und mitgekriegt habe, dass Sie in den Startlöchern sitzen, im Iran wieder mitzumischen. Und aus diesem armen und geschundenen Land wieder ein schönes Land zu machen.
Ich halte das für keine gute Idee.
Es sei denn…
Es sei denn…
Es sei denn…
Sie entschuldigen sich erst einmal bei Ihrem Volk. Für das, was Ihre Familie Persien angetan hat. Und da ist es egal, ob Sie Asche benutzen oder sich dreimal auf die Brust schlagen, ob Sie sich 100fach niederwerfen, oder ob Sie um einen Berg robben oder Tiere opfern.
Sühne und Busse.

Dann können wir weitersehen.

Und wenn dieser Offene Brief auch beschlagnahmt wird, dann müssen wir halt wieder Flugblätter machen…



Freitag, 27. Juni 2025

Diese Hitze! Klimawandel.

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.

Ich habe einen Post geschrieben, in dem ich mich mit dem Thema «Hitze als Generalausrede» beschäftigt habe, in einem anderen forderte ich Siesta-Zeiten und dann gab es noch einen Text, der seine eigene Entstehung als unmöglich beschrieb – wegen der Hitze.
Dabei war es in den vorangegangenen Jahren gar nicht so heiss wie jetzt, beim einen Post war es 29°, beim nächsten war es 31° und beim letzten 33°. (alle Werte übrigens in Celsius, in Reaumur oder Fahrenheit oder Kelvin sähe es wieder anders aus; 23,2°, 24,8° und 26,4° bzw. 84,2°, 87,8° und 91,4° bzw. 302,15°, 304,15° und 306,15° – dies nur für die totalen und absoluten Physik-Nerds…)

Aber nun hatten wir am Wochenende 36 Grad. In Worten: Sechsunddreissig Grad. 36° Grad Celsius. Oder 24,4° Reaumur. Oder 96,8° Fahrenheit. Oder 309,15° Kelvin. Und natürlich klingt sofort der Song von Zweiraumwohnung an:

36 Grad, und es wird noch heißer
Mach den Beat nie wieder leiser
36 Grad, kein Ventilator
Das Leben kommt mir gar nicht hart vor
36 Grad, ah
36 Grad, ah

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.
Ich habe vor einen Post geschrieben, in dem ich mich mit dem Thema «Hitze als Generalausrede» beschäftigt habe, in einem anderen forderte ich Siesta-Zeiten und dann gab es noch einen Text, der seine eigene Entstehung als unmöglich beschrieb – wegen der Hitze.

Merkwürdigerweise habe ich mich nie mit dem Zusammenhang Hitze – Klimawandel beschäftigt.
Bei dem Anstieg von Junitemperaturen von 29° (oder 23,2°, 302,15° oder 84,2°) auf 36° (oder 28,8°, 309,15° oder 96,8°) müsste man sich doch fragen, ob nicht…

Vielleicht ist es eine gewisse Überreizung, man kann ja keinen einzigen Wetterbericht schauen, ohne dass einem das Klima um die Ohren gehauen wird. Ob nun Özden Terli einem einen Schneesturm prophezeit oder Katja Horneffer ein Sonnenwochenende verkündet, oder ob Christa Orben von Regen erzählt, das Wort «Klimawandel» muss immer vorkommen. Egal, ob kalt oder warm, gutes oder schlechtes Wetter, der Klimawandel wird genannt, wurscht, ob Özden, Katja oder Christa vor der Deutschlandkarte stehen. Terli hat übrigens seit neuestem eine Brille, steht ihm sehr gut, wahrscheinlich ist das auch wegen des Klimawandels…
Er herrscht also eine gewisse Überreizung, die aber ziemlich gefährlich ist. Denn wir haben viel zu viel über das Klima geschwätzt und zu wenig getan.

Bei den Klimazielen bemerken wir eine seltsame Einigkeit auf der Welt:
Die eine Gruppe von Staaten und Staatslenkern leugnet den Klimawandel, leugnet vor allem die Bedeutung des CO2 und findet alle Massnahmen zur Senkung des Anteiles dieses Gases totalen Quatsch.
Und tut deshalb nichts.
Gar nichts.
Die andere Gruppe von Staaten und Staatslenkern hört nicht auf zu betonen, wie wichtig es ist, sich um den Klimawandel und das Klima zu kümmern und dass das CO2 sofort gesenkt werden muss, und dass man sich bemüht, alles zu tun, was… Und dass man in 3 Jahren klimaneutral sein will.
Und tut auch nichts.
Gar nichts.

Gut, man trifft sich auf Klimakonferenzen, die dann aber sehr schwammige Abschlusserklärungen hervorbringen und natürlich auch alles andere als klimaneutral sind.
Und die weltweite Aufrüstung trägt auch nicht zur CO2-Reduktion bei.

Es ist ja generell so: Jede und jeder betont auf x zu verzichten und damit ein Riesending zu leisten, aber niemand setzt da an, wo es wehtut.
So verzichtet Jörg (45, Düsseldorf) aufs Fliegen – er hat seit seinem 6. Lebensjahr Flugangst.
So verzichtet Beate (27, Zürich) aufs Autofahren – ihr wurde der Fahrausweis nach mehrmaligem Ertappen mit Drogen in der Karre endgültig entzogen.
So verzichtet Pit (61, Wien) auf Internet-Shopping, ist aber auch einfach für ihn, denn AMAZON®, ZALANDO® und TEMU® liefern in die Haftanstalt Josefstadt nicht aus.
Die Liste liesse sich fortsetzen.

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.
Natürlich wäre auch, die Hitzeperioden mit dem Klimawandel zusammenzudenken. Das sollte man vielleicht doch mehr tun…



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   

Dienstag, 24. Juni 2025

Bitte keine unordentlichen Blumenwiesen

Ich bin ein ordentlicher Mensch.
Meine Bücher stehen in alphabetischer Ordnung, Böll steht bei Böll und Mann steht bei Mann, wobei natürlich der Autor des «Untertanen» vor seinem Neffen Klaus und dieser vor seinem Vater Thomas steht. Innerhalb der Autoren leiste ich mir Unordnung (warum eigentlich?).
Ebenso ist mein Badezimmerschränkchen ein Quell der Freude für jeden Pedanten: Duschgel steht bei Duschgel und Creme bei Creme, Zahnpasta steht bei Zahnpasta und Haargel bei Haargel.
Und genauso haben der Osterschmuck, der Weihnachtsschmuck und der Pfingstschmuck ihren festen, notierten und normierten Platz im Keller.

Wie schrieb der gute Fritze:

Heil'ge Ordnung, segensreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau gegründet,
Die herein von den Gefilden
Rief den ungesell'gen Wilden.

Nein, nicht Friedrich Merz, wie ungebildet, Friedrich Schiller im «Lied von der Glocke», das musste man früher in der Schule auswendig lernen – allerdings vor meiner Zeit, meine Eltern aber konnten es noch rezitieren und zitieren.

In Übereinstimmung mit Schiller (und mit meiner Ordnungsliebe) bin ich nun kein Fan von naturbelassenen, sogenannten Ökowiesen.
Da steht und wächst doch alles durcheinander, wild und anarchisch, statt ordentlich ein Feld mit roten Tulpen, ein Feld mit gelben und ein Feld mit rosa Tulpen zu haben, herrscht totales Chaos. Und Schiller macht ja ganz eindeutig klar: Die Himmelstochter bindet GLEICHES miteinander, nicht Ungleiches, sie verbindet eben Tulpen mit Tulpen und Rosen mit Rosen und nicht alles durcheinander. Und dieser urbane Gartenbau (…DER STÄDTE BAU…) ist ein Zeichen von Zivilisation. Der UNGESELLIGE WILDE wurde hereingerufen.
Anders formuliert:
Öko-Wiesen mit ihrem bunten Chaos, mit ihrem wilden Durcheinander sind ein Relikt der Steinzeit.

Und was blüht da eigentlich so unordentlich durcheinander? Ich habe mir eine Pflanzenbestimmungs-App zugelegt. Und die fördert die folgenden Dinge zutage:

Ganz viele Pflanzen stinken. Sie heissen zum Beispiel
Stinkasant.
Stinkender Pippau.
Stinkender Gänsefuss.
Das "Stinken" im Volksnamen haben auch Stinkholder (Sambucus ebulus), Stinkandorn (Ballota nigra), Stinkhundskamille (Anthemis arvensis), Stink-Wacholder (Juniperus sabina), Stink-Sumach (Rhus trilobata) und Stink-Esche.

Andere Pflanzen sind gemein:
Das Gemeine Gras und das Gemeine Schilf.
Der Gemeine Dost.
Die Gemeine Schafgarbe.
Die Gemeine Traubenkirsche und die Gemeine Waldrebe.
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen, so viel Gemeinheit, wie es auf einer normalen Wiese gibt, gibt es weder in einem Mafia-Hauptquartier noch in einem Mobbing-Chat.

Eine Öko-Blumenwiese ist also nicht nur unordentlich, sie ist ebenso ein Hort von schlechtem Geruch und bodenloser Gemeinheit.

Ich bin ein ordentlicher Mensch. Und als solcher bin ich froh, dass es genügend Mittel und Gifte gibt, um Wildheit und Wildwuchs zu bekämpfen.
Ich habe ja nichts gegen Blumen, sie sollen einfach ordentlich da stehen, wo der Mensch sie hinsetzt, und dann auch nur eine Sorte. Mein Wunschgarten hat 4 Beete, eines mit Salat, eines mit Tomaten, eines mit Rosen und eines mit Lilien, und der Salat soll nicht zu den Tomaten und die Tomaten nicht zu den Rosen und die Rosen nicht zu den Lilien.
Ordnung eben.

Vorgestern habe wieder Ferien in den Niederlanden gebucht. Und mein Lieblingsort ist natürlich nicht einer der 22 Nationalparks wie Kalmthoutseheide oder Lauwersmeer.
Mein Lieblingsort ist die Tulpenfabrik Kuijkenhof.