Dienstag, 30. Dezember 2014

Guter Vorsatz für 2015: Weniger Schraipfäler

Ich habe einen einzigen guten Vorsatz für 2015:
Ich will weniger Schraipfäler machen. Nein, das war jetzt keiner, ich schreibe für diesen Post das Wort so, weil das den Inhalt ja viel besser ausdrückt. Oder auch nicht, denn wenn ich Schraipfäler als Standard deklariere, wäre es ja falsch, es richtig zu schreiben, oder es…
Nein, wir fangen nun nicht an zu paradoxphilosophieren, wir waren beim Thema Orthografie.
Mein Erzengel hat immer wieder, teils sehr heftig, Schraipfäler angemahnt, Fäler, bei denen man sich wirklich fragt, wie sie geschehen können.

Es wäre ja eigentlich alles so einfach: Man nimmt sich Zeit für einen Text, nutzt das Word-Korrekturprogramm, druckt die Glosse dann noch einmal aus, sucht noch einmal nach Fälern, lässt sie vielleicht noch jemand anderes lesen, und jetzt müsste sich auch das letzte falsche Dass, das letzte überflüssige Komma, die letzte verkehrte Grossschreibung, die letzte Word-Doppelung verschwunden sein.

Was eine Word-Doppelung ist? Na, ganz einfach: Es ist ein Schraipfäler, den wir dem Computer verdanken. Kein einigermassen mit Hirn bewaffneter Erdenbürger würde Konstruktionen wie Hauus, Dacch, Gaartenzaunnn oder Monster wie Straassenbahhn, Kiinderwageen oder Schllittschuuhe fabrizieren, handschriftlich passiert das nicht, es geschieht, wenn wir einen Moment zu lange auf der Taste bleiben.

Aber ich schweife wieder ab. Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, bei den Punkten Zeit, Korrekturhilfe, Korrekturlesen.

Zeit, also wenn ich Zeit hätte, würde ich Gedichte schreiben und keine Glossen, ich sehe mich schon in meinem Häuschen am Meer sitzen, die Tasse Tee griffbereit – Was soll das jetzt? Ich sei Kaffeetrinker? Wenn ich Lyriker wäre, tränke ich Tee und keinen Mokka  – und um ein Wort ringen. Ich würde zwei Stunden ringen, dann ein bisschen an den Strand und, nachdem das Wort nach ausgiebigem Schwimmen und Sonnen mir noch gut erscheint, es hinschreiben. Und dieses Wort, die Arbeit eines Tages, enthielte dann auch keinen Schraipfäler. Und wenn Sie jetzt meinen, ich übertreibe: Oscar Wilde äusserte einst, er habe einen Vormittag über einem Gedicht gesessen und schliesslich ein Komma gestrichen. Am Nachmittag habe er es wieder eingesetzt.

Die Word-Korrekturhilfe funktioniert bei mir nicht mehr, ich habe meinen armen Laptop dermassen mit wüsten Komposita (so wie Paradoxphilosophie) und abstrusen Neologismen bombardiert, dass das Korrekturprogramm vor sechs Monaten einfach seinen Geist aufgab. Es war dermassen ins Rote-Wellenlinien-Setzen gekommen, dass es zu einer einzigen roten Welle wurde, die dann rauschend in die untergründigen Klippen der Festplatte stürzte. Es schickte mir noch eine E-Mail mit den etwas abgewandelten Abdankungsworten des letzten sächsischen Königs: Mach deinen Dreck alleine.

Korrekturlesen, das sollte ich wirklich gründlicher und sorgfältiger um Schraipfäler zu vermeiden, und ich sollte auch immer wieder weitere Augenpaare auf meinen Text blicken lassen. Das Dumme ist ja, dass wir Mustererkennung haben, das heisst Ihr Gehirn erkennt ein Wort auch, wenn es falsch geschrieben ist. Nein, eigentlich ist das eine sehr sinnvolle Sache, dass Sie eben Schraipfäler als das erkennen, was sie sind, aber beim Korrekturlesen ist es hinderlich, dass unsere grauen Zellen das ergänzen, was nicht dasteht und das quasi wegstreichen, was zu viel ist.

Man knan ja enien gzanen Staz lseen, bie dme aells vretuachst ist.

Aber das ist alles keine Ausrede, wird mein Erzengel sagen. Keine Schraipfäler mehr, das muss die Devise sein. Es ist auch keine Ausrede, nur eine wärmende Erleichterung für mich, dass ich mich in guter (oder schlechter?) Gesellschaft befinde:
Es gibt praktisch keine Bücher ohne Schraipfäler mehr. Waren früher eine miese Grammatik und eine mangelhafte Orthografie Kennzeichen des Heftchenromans, ja, gehörte das falsche Dass und die fehlenden Kommata in die Sphäre von Jerry Cotton und Bianca, findet man heute die übelsten Dinge auch bei Büchern, die auf der Long- oder Shortlist des deutschen Buchpreises stehen. Egal ob Hanser oder Fischer, ob Diogenes oder Suhrkamp (Ja, auch dort, auch dort!), nirgendwo ist man vor Schraipfälern mehr sicher. Das liegt natürlich daran, dass man das Marketingbudget so in die Höhe getrieben hat, dass für das Lektorat fast nichts mehr übrigbleibt.

Ich habe einen guten Vorsatz für 2015:
Ich will weniger Schraipfäler machen.

Freitag, 26. Dezember 2014

Hässliche Kalender für 2015

Haben Sie schon einen Kalender für 2015? Oder sogar mehrere? Wie viele Stunden haben Sie gebraucht, um ihr Exemplar zu finden?

Die Suche ist ja gar nicht einfach, der Büchersupermarkt THALIA zum Beispiel  hatte 1000 verschiedene Kalender im Angebot. (Sorry, ich weigere mich immer noch mit Händen und Füssen einen solchen Schuppen als Buchhandlung zu bezeichnen, der Unterschied zwischen THALIA und meiner Buchhandlung Olymp&Hades ist ungefähr der gleiche wie zwischen McDonalds und einem Restaurant, in dem Kellner Ihnen Speisen auf Tellern bringen.)

1000 Sorten Kalendarium also, das reichte von den Manager-Agenden über Lesezeichen-, Tisch-, und Wandkalender bis zu den Riesenmonstern mit Kunst oder Fotokunst, die eigentlich ganze Hauswände brauchen. Auch bei den Themen herrscht unglaubliche Vielfalt: Hatte man früher EINEN Kalender mit Hunden, gibt es heutzutage 50 Varianten, „Welpen im Wasser“, „Dackel auf Deckeln“, „Bassets im Bassin“ usw. Hatte man früher vielleicht drei Katzen- und zwei Hasenkalender, ertrinkt man heute in einer Masse, die den härtesten Kunden erschlägt und erdrückt. Da gibt es Druckwerke mit Katzen beim Joggen, beim Yoga, beim Ballspiel, Katzen mit Schleifchen, mit Hütchen, mit Schühchen, Katzen, die Heidegger lesen oder Chopin spielen. Da gibt es Hasen im Gemüse, im Kornfeld, auf Kakteen oder Seerosen, da fahren Hasen Schlittschuh oder jonglieren mit Tomaten.

Haben Sie in diesem Riesenangebot etwas entdeckt?
Wenn ja, haben Sie es aber wahrscheinlich doch falsch gemacht: Ihr Kalender ist zu schön. Wir machen nämlich immer wieder den Fehler, dass wir uns durch schöne Fotos, tolle Bilder, durch Ansichten von Kraft und Licht und Liebreiz aufbauen und laben lassen wollen. Das Gegenteil ist stets der Fall.

Nehmen wir mal an, Sie sind ein schwuler Senior (ab 40, die Szene ist da unerbittlich) und kaufen sich den MEN 2015, von Januar bis Dezember ein Adonis nach dem anderen, perfekt trainierte Muskeln, eine seidiggläzende Haut und ein Lächeln, das Berge bezwingt. Natürlich erregt Sie jedes dieser Bilder, und dazu hängen  Sie ein Pin-up ja auch auf, aber gleichzeitig zieht es Sie völlig runter. Sie sind eben kein Adonis mehr, haben keine perfekt trainierten Muskeln, haben keine seidigglänzende Haut mehr und Ihr Lächeln ist müde geworden. Jedes Mal, wenn Sie einen der MEN 2015 betrachtet haben, können Sie zwei Stunden nicht mehr in den Spiegel schauen. Sie bräuchten einen Kalender mit ganz, ganz hässlichen Leuten, damit Sie sagen könnten: „Im Vergleich zu dem bin ich ja echt ein Adonis…“

Nehmen wir mal an, sie haben sich WÄLDER 2015 gekauft und möchten sich jeden Monat, von Januar bis Dezember, mit den Din A3-Aufnahmen von den herbstlichen Ahornbäumen in Kanada, vom Dschungel auf Borneo oder den Zedernwäldern auf dem Libanon eine positive Stimmung holen, gute Laune, Freude und Glück. Das Gegenteil wird der Fall sein, denn Sie werden Fernweh bekommen, ein Fernweh, das sich nicht stillen lässt, denn Ihre Mittel sind beschränkt. So wird von Januar bis Dezember stets die Frage „Warum kann ich mir eine Reise nach Kanada, nach Borneo oder zu den Zedern des Libanon nicht leisten?“ über dem Kalender blinken. Sie bräuchten einen Kalender mit den hässlichsten Orten in Deutschland, und Sie würden beim Anblick des Marktbrunnens von Recklinghausen-West, beim Anblick der Fussgängerzonen in Bottrop und Pforzheim, beim Betrachten der Mehrzweckhalle Kaiserlautern-Ost und des Sportplatzes Heilbronn einen Seufzer loslassen und rufen: „Wie schön habe ich es doch hier! Ich wohne so schön, ich muss gar nicht wegfahren!“
(Das Problem bei diesem Druckwerk ist, dass es nicht jeden Monat das Gleiche zeigen darf, obwohl die Innenstädte in Deutschlands hässlichsten Gegenden so gleich aussehen. Ein junger Mann hat sich ja mal angeblich mit einem Kumpel verabredet, Ort X, nach dem Karstadt rechts rein, und dann die Pizzeria neben dem Drogeriemarkt. Als der Kollege nach einer Stunde nicht gekommen war, rief er ihn an und stellte fest, dass er sich in der Stadt Y befand, in der die Anordnung genauso ist.)

Starkalender?
Berühmt und reich und intelligent und in?
Macht Sie doch nur neidisch.
Sie führen besser mit einem Kalendarium wie LOSER & IDIOTEN 2015. Da könnte man sie dann alle versammeln: Die Promovierten, die bei ihrer Dissertation aus Versehen alle Fussnoten weggelassen oder sie gleich komplett im Internet heruntergeladen haben, die Moderatoren, die, wenn der Interviewte sich nicht unterkriegen lässt, die Fassung verlieren und ihn als A… bezeichnen, alle die Nacktselfieschiesser und Kinderpornorunterlader, alle die, die beim Versuch sich auf der Affäre zu ziehen, sich noch weiter ins Schlamassel reiten. Ein Kalender mit denen, die in den Fettnapf nicht nur getreten, sondern gesprungen sind, all denen, die, indem sie den Rand zu erklimmen probieren, immer weiter in die Sahne, die Butter, in den Schmand und den Rahm sinken.

Haben Sie schon einen Kalender für 2015?
Kaufen Sie sich „Hunde im Weltall“ oder MEERE 2015.
Denn:
Die oben erwähnten Kalendarien gibt es noch nicht.
Leider.
Sie wären ein echte Marktlücke, vielleicht schaffe ich es bis 2016.

 

 

Dienstag, 23. Dezember 2014

Der Heilige Abend kommt wie ein Dieb in der Nacht

Es ist jedes Jahr wieder unglaublich, wie plötzlich der Heilige Abend kommt.
Wie eine Lawine, die sich durch kein Donnern oder Grummeln andeutet, wie ein Regenguss aus heiterem Himmel, wie ein Lichtblitz aus einer Taschenlampe. Nichts kann ihn voraussagen, nichts kann ihn prognoszieren, kein Seher, kein Augur, kein Wahrsager kann ihn bestimmen. Plötzlich, hinterhältig und gemein, hinterrücks und heimtückisch überfällt er einen.
Oder um es biblisch zu sagen:
Der Heilige Abend kommt wie ein Dieb in der Nacht.

Tausende sind heute Morgen aufgewacht und haben realisiert, dass ja morgen Weihnachten ist.
Und jetzt rennen sie durch die Strassen, mit trotz Kälte verschwitzten Klamotten, hechten vom COOP (Frischgemüse) zum DENNER (Wein und Trockenzeug), rasen von der Parfümerie zum Spielwarenladen, schleppen, schleppen heim, rasen nochmal los, um die zweite Ladung Geschenke zu kaufen, sind sie endlich zuhause, gibt es keine Ruhe, da muss die Mousse gemacht werden, da muss geputzt und geschrubbt werden, da warten Böden, Bäder und Blumen für ihre Schönmachung.
Und immer brummt ihnen im Kopf:
Wenn es doch wenigstens Anzeichen gegeben hätte!

Wenn es zum Beispiel in den Geschäften Schoggisamichläuse, Tannenzweige oder Lebkuchen gäbe, wenn die Schaufenster weihnachtlich dekoriert wären, wenn der Handel einem irgendwelche Zeichen setzten würde, dann könnte man irgendwie draufkommen.
Wenn im Radio das ein oder andere markante Lied gespielt würde, vielleicht Last Christmas oder Jingle Bells oder eventuell auch der Song vom Elch – es war doch ein Elch oder war es ein Bär? –  mit der Säufernase, dann hätte man ein Anzeichen.
Es wäre auch gut, wenn die Firmen, die Vereine und Clubs, wenn die Kollegien und Gremien ihre Feiern nicht im Januar machten, sondern als Weihnachtsfeiern. Da könnte dann auch gewichtelt werden, da könnte ein Tannenbaum stehen und die Tische wären mit Kerzen und Sternen geschmückt, es gäbe Weihnachtssuppe- was auch immer das sein soll - und Weihnachtssalat – was was auch immer das sein soll – und einen Hauptgang mit Pute und glasierten Maroni. Und zum Dessert gäbe es Zimteis mit Zwetschgen.

Man könnte sogar – das ist jetzt eine supertolle Idee von mir, ich werde sie patentieren lassen – eine  Art Kalendarium bis zum 24.12. machen, vielleicht mit kleinen Säcklein voller Schokolade oder kleinen Fensterchen, die, wenn man sie öffnet, den Blick auf nette Sachen freigeben.

Aber nein.
Nichts dergleichen passiert.
Der Heilige Abend überfällt den ahnungslosen Bürger hinterrücks und es gibt kein Omen, kein Indiz, das seine Ankunft verrät.
Die Geschäfte verkaufen weiter ihre Herbstware, mit Herbstdekoration und Herbstkollektion, oder sie lassen den Halloween ununterbrochen in Sylvester und dann in die Fastnacht übergehen.
Das Radio spielt Charts, nicht einmal, nicht ein einziges Mal hört man White Christmas oder den Song vom… Rentier, es war ein Rentier, kein Elch oder Bär, es war ein Ren mit Säufernase!
Die Firmen, Clubs, die Kollegien und Gremien machen stur ihre langweiligen Januaressen, mit Januarsuppe – was auch immer das sein mag – und Januarsalat – was auch immer das sein mag. Und so ein supertolles, patentierwürdiges, innovatives Kalendarium gibt es auch nicht.
Der Heilige Abend kommt wie ein Dieb in der Nacht.

Und so rennen heute nun wieder die Massen durch die Stadt, kaufen Tonnen von Geschenken, die sie in Tonnen von Papier einpacken lassen, werfen noch Weihnachkarten ein, schrubben mit hochrotem Kopf ihre Wohnungen und bereiten ihr Essen vor. Tausende sind genervt, hektisch, sind schlecht gelaunt und mies drauf. Sie denken immer nur das Eine: Wir hätten ja alles früher gemacht, wenn man es hätte ahnen können.
Aber da war ja nichts.
Ein paar Zweiglein im Laden und wir hätten die Krawatte für Opi schon an St. Lucia gekauft.
Ein paar Liedlein im Radio und wir hätten die Wohnung schon am 20.12. geputzt.
Eine einzige Weihnachtsfeier und wir hätten das Menü schon an St. Barbara geplant.

Hoffentlich gibt es nächstes Jahr ein Zeichen.
Dieses Jahr jedenfalls kam der Heilige Abend wieder so plötzlich, dass es einem den Atem verschlug, wie eine Lawine überrollte er einen, wie eine Lawine, in der man das Tal herunter poltert. Wie ein Regenguss aus heiterem Himmel prasselte er auf einen nieder und nässte einen durch und durch bis auf die Unterhose. Wie ein Taschenlampenstrahl blendete er einen und nahm einem die Sicht.
Der Heilige Abend kam wie ein Dieb in der Nacht.

In diesem Sinne: Überstehen sie heute gut und
FROHE WEIHNACHTEN

 

 

Freitag, 19. Dezember 2014

Obamas Töchter lächeln


Endlich gibt es ein Foto aus dem Weissen Haus, so wie wir es sehen wollen: Obamas empfangen als Weihnachtsmänner verkleidete Kinder, unter dem Tannenbaum, in strahlendem Licht – und mit lachenden, fröhlichen Töchtern. An Thanksgiving hatten die beiden jungen Damen nämlich derart gelangweilt ausgesehen, hatten so genervt in die Kamera geblinzelt, hatten so einen Fuck-you-all-Gesichtsausdruck (sit venia verbo), dass ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit ging.
Es seien halt normale Teenager, sagten ein paar. Normale Teenager, die hätten halt manchmal dieses Leck-mich am-Arsch-Gesicht (sit venia verbo), man solle doch ein bisschen tolerant sein.
Normale Teenager?
Ich stelle mir gerade vor, wie die ganz normalen Mädchen Malia und Sasha den Schulbus besteigen, ihre Freundinnen begrüssen und laut quatschend zur Oberschule Washington-West fahren, wo vor dem Schultor die beiden unglaublich süssen Jungs Michael und Ken warten, mit denen sie noch ein bisschen rumknutschen, und dann kommen sie zu spät zum Unterricht und sind ausserdem auch beim Küssen beobachtet worden, und Barak bekommt folgenden Anruf: „Mr. President, your girls were late for my lesson. They were kissing with some guys before school, so they'lI have to do some extra work today.”
Ich stelle mir vor, wie die beiden ein anderes Mal heimkommen, und sie haben gute Noten geschrieben, und Mama Michelle ist so erfreut, dass sie Malia und Sasha als Belohnung Pizza macht. Sie schmeisst sich in ihre Kittelschürze und fängt sofort an Teig zu kneten und rührt in Tomatensosse und schneidet Käse.
Ich stelle mir vor…
Das ist doch Quatsch. Aber stellen SIE sich jetzt doch mal vor, eine gute Fee käme zu Ihnen. Ja, so eine Fee mit blonden Haaren, weissem Kleid und Zauberstab mit Sternchen. Meinetwegen auch in pinkem Catsuit und blauen Haaren, wenn Sie das origineller finden, aber der Stab muss sein, mit vielen Sternchen, die wie bei einer Wunderkerze aus ihm sprühen. Und die Fee würde zu Ihnen sagen: „Sie müssen die nächsten vier Jahr nicht mehr einkaufen, putzen, bügeln, sie haben eine Hundertschaft Personal, eine Gratisvilla, sie haben Wagen mit Chauffeur, sie haben einen Park mit Gärtner. Sie stehen morgens auf und der Morgenkaffee wird gebracht und abends setzen Sie sich an den Tisch und Ihr Lieblingsabendessen wird serviert. Einzige Bedingung ist, dass Sie regelmässig einem Fotografen in die Linse lächeln müssen. An Ostern, Pfingsten und Weihnachten, an Sylvester und zum Nationalfeiertag müssen Sie hübsch aussehen und strahlen.“ Würden Sie auf den Deal eingehen?
Ich schon.
Das Weisse Haus kostet den Amerikanischen Steuerzahler Unsummen, und das, obwohl der Präsident keinen Lohn im eigentlichen Sinne bekommt, nur durch die Vollversorgung. Und für diese Summe kann man doch wohl ein Lächeln verlangen. Die beiden Girls haben wahrscheinlich noch nie einen Teller abgewaschen, noch nie ein Bad geputzt, noch nie einen tonnenschweren Einkaufswagen durch einen Riesensupermarkt geschoben, noch nie einen Besen in der Hand gehabt, sie müssen wirklich kein Fuck-you-all-Gesicht (sit venia verbo) oder eine Leck-mich am-Arsch-Mimik (sit venia verbo) machen.
Ach, sie haben es gar nicht so gut?
Sie leiden unter der Bewachung?
Sie leiden daran, eben nichts tun zu dürfen?
Sie leiden an der hohen gesellschaftlichen Stellung?
Ach, jetzt kommt der schöne Spruch Lieber arm und glücklich als reich und unglücklich.

Gut, Reichtum, Vollversorgung und gesellschaftliche Zwänge kann man ändern.
Sasha und Malia können den Missionarinnen der Nächstenliebe in Kalkutta beitreten, sie können nach einem Medizinstudium bei Ärzte ohne Grenzen arbeiten. Sie können in der Sahelzone oder in den Slums von Delhi leben, sie können in Lambarene oder am Amazonas arbeiten. Sie können aber auch langhaarige, kiffende Rockmusiker aus San Francisco heiraten und sich von den Eltern verstossen lassen. Wenn ihnen die ganze Sache auf den Geist geht, können sie das ändern, das ist der Unterschied zu armen Leuten: Reichtum wird man ohne weiteres los, Armut nicht.

Nur merkwürdigerweise geschieht das sehr selten. So oft die High Society über die Belastung seufzt, die ein Leben in der Pole-Position mit sich bringt, so wenig sieht man ihre Abkömmlinge von eben dieser Pole-Position abweichen. Wie viele Rothschilds sind in Lambarene? Wie viele Kennedys haben sich an den Amazonas aufgemacht? Wie viele Bushs, Hiltons und Fords sind dem Orden von Mutter Teresa in Kalkutta beigetreten? Wie viele haben das gemacht, was der reiche Jüngling ja eben nicht konnte: Verkaufe alles, verschenke dein Geld und folge mir nach?
Es sind aber auch unter den hungerleidenden Poeten, dürstenden Malern und frierenden Dichtern nicht so viele aus Familien, die die Aktienmehrheit von zehn Konzernen halten…

Nein, die zwei jungen Damen haben wahrscheinlich inzwischen kapiert, was sie der Staatskasse der USA und damit den Taxpayers in Alabama, Florida und Illinois schulden:
Ein weihnachtliches Lächeln. Und sie liefern es.

Merry Christmas, Sasha  und Malia! 


Dienstag, 16. Dezember 2014

Selbstgemachtes

Zum Glück ist der vor einigen Jahren ausgebrochene Hype Marke Wir-verschenken-Selbstgemachtes wieder vorbei. Es wird wieder eingekauft. Es wird wieder Geld ausgegeben, es wird wieder teuer und luxuriös geschenkt.
Zu meiner grossen Erleichterung ist der Do-it-yourself-Wahn, der Ich-verschenke-Handgewebtes/Handgebackenes/Handgeblasenes-Rausch erledigt.
Man erinnere sich nur an das schwere Tramunglück in Bochum Anfang 2006: Da sprang ein Wagen aus dem Gleis, kippte und schleuderte noch ein wenig herum, wie durch ein Wunder gab es nur vier Leichtverletzte und ein paar Traumatisierte. Nach einer Woche gestand ein junger Angestellter die Tat: Er habe, nachdem das Weihnachtsgebäck seiner Schwägerin seinen Zähnen standgehalten habe und auch Hammer, Meissel und Säge völlig machtlos gewesen seien, einfach ausprobieren wollen, ob ein massiver Tramwagen die Dinger kleinkriegen würde. Allerdings erwiesen sich die Springerle, Mandelhäufchen und Mailänderli auch für die Strassenbahn als unbezwingbar, sie kippten den Waggon schlicht und einfach aus seiner Bahn.

Bitte kein Selbstgemachtes mehr.

Man erinnere sich nur an den Fall einer jungen Rechtsanwältin 2008 in Berlin. Sie hatte von ihrem Chef selbstgemachtes Gewürzöl geschenkt bekommen und wollte für ihre Sylvesterparty einen Salat anmachen. Zum Glück, zu ihrem grossen Glück bemerkte sie, dass die Substanz die Salatschüssel angriff, also genauer gesagt, sich durch die Schüssel frass, der Boss hatte sich wohl beim Würzen etwas vertan, sodass die Anzahl der Peperonischoten, die auf Speisekarten die Schärfe angeben, hier sicher im dreistelligen Bereich gelegen hätte. Nicht auszudenken, ihre Freunde hätten dieses Öl in den Mund bekommen! Sie hätten das neue Jahr wie Dürers Tod begonnen, ihr Gesicht hätte es vollständig weggeätzt.

Bitte kein Selbstgemachtes mehr.

Man erinnere sich doch auch an Holger Gutdarf aus Buxen, der heute 20-jährige war im Jahre 2000 mit rotem, zerkratzem und zerschürftem Rücken in den Kindergarten gekommen, worauf sofort das Jugendamt eingeschaltet wurde. Nach vielen Gesprächen, Ermittlungen, nach vielen Tränen und Hasstiraden kam die Wahrheit heraus: Die Eltern hatten den Bub gezwungen zum Besuch bei der Erbtante den von ihr selbstgestrickten Pullover anzuziehen, um zu zeigen "wie sehr der Kleine sich freut". Das Kleidungsstück hatte bei dem armen Kleinen nicht nur gejuckt und gezwickt, sondern seine Haut schlicht und einfach aufgerieben.

Bitte kein...

Verstehen Sie mich nicht falsch:
Ich liebe Selbstgemachtes von Kindern. Wenn ein goldiger Vierjähriger oder eine süsse Fünfjährige einem ein Bildchen, einen Kuchen, eine Laubsägearbeit, ein Präsent, ein Geschenk mit den Worten "Für dich" überreicht, dann schmilzt man doch dahin, da greift dann so etwas wie der Süsser-Fratz-Bonus, da kann man doch sagen "Du hast dir aber Mühe gegeben", da brauch man keine Professionalität. Aber mit 50 ist man eben kein süsser Fratz mehr. Ich mache seit 40 Jahren Fotokalender, bei den ersten habe ich noch alle Monatsraster selber gemalt, dann kamen die Hier-kannst-du-deine-Fotos-einkleben-Kalender, die allerdings so dick wurden, dass der aktuelle Monat immer etwas erigiert in die Wohnstube stand, dann kam der vollelektronische Bestellkalender.
Waren die ersten so ein Solch-eine-Mühe-hast-du-dir-gemacht-Geschenk, sind die jetzigen von dem Onlinefotohaus aus Kreuzlingen einfach professionell. Zum Glück hat sich auch meine Fotografiererei in den letzten 480 Monaten zu einer gewissen Schönheit gemausert.

Damit wären wir beim zweiten Punkt:
Ich liebe Selbstgemachtes von Leuten, die es können. Ja, von Menschen, die kochen, backen, stricken, die malen, schönschreiben oder basteln können. Auf meinem Balkontisch steht ein Kerzenhalter aus Stein, den eine Freundin aus Beton selber gegossen hat, er ist wunderschön und sturmstabil. Ich liebe es, Weihnachtsgebäck oder gestrickte Hausschuhe zu bekommen.
Aber warum meinen Leute, die nicht mal ein Spiegelei in die Pfanne kriegen, dass sie Kulinarisches zu Weihnachten verschenken müssen?
Warum meinen Leute, denen das Bleistiftenspitzen schon zur Lebensaufgabe wird, dass sie Schreibtischuntensilien basteln müssen?
Warum meinen Leute, die "Hand" und "gewohnt" für einen Reim halten und vier Betonungen im einen und sechs Betonungen im nächsten Vers für vertretbar halten, sie müssten für mich zum Poeten werden?

Nein, zum Glück ist der vor einigen Jahren ausgebrochene Hype Marke Wir-verschenken-Selbstgemachtes wieder vorbei. Es wird wieder eingekauft. Es wird wieder Geld ausgegeben, es wird wieder teuer und luxeriös geschenkt.
Zu meiner grossen Erleichterung ist der Do-it-yourself-Wahn, der Ich-verschenke-Handgewebtes/Handgebackenes/Handgeblasenes-Rausch passee.
Und wenn Sie wirklich etwas selbermachen müssen, zum Beispiel, weil es keinen Bonus gab oder kein 13. Monatsgehalt: Testen Sie es, bevor sie es auf den Gabentisch legen:

Plätzchen sollten kaputtgehen, wenn man mit dem Hammer draufhaut.

Gewürzöl sollte die Küchenarbeitsfläche nicht angreifen.
Und reiben sie mal mit dem selbstgestrickten Schal über Ihren Arm:
Wenn er die Haut aufreisst, ist er nicht weich genug.




Freitag, 12. Dezember 2014

Ursachenforschung oder: Liegt der Klimawandel wirklich am CO2?

In der 8er-WG von Robi, Tobi, Alex, Max, Gerd, Fred, Tommy und Sven hängt der Haussegen schief. Grund dafür sind diverse Arten von Ungeziefer, die sich in der Wohnung breit gemacht haben: Ratten wurden schon auf dem Balkon gesichtet, in der Küche findet man angenagten Käse und die Spüle und der Boden sind Tanzplätze für Kakerlaken. Von Ameisen, Silberfischchen und Mehlmotten ganz zu schweigen, die sich in den ekligen Reigen der Kreaturen mischen. Nach ein paar Wochen stiller Duldung ist klar: Es kann so nicht weitergehen.
Die WG trifft zu einem Plenum in der Küche, sozusagen am Ort des Geschehens und betreibt Ursachenforschung: Woher kommen die Abgesandten aus Oran, woher kommen die Mäuse, die Schaben und was hat den Rest der Brut in die WG gebracht?
Nach zwei Stunden Überlegen bringt es Tobi auf den Punkt: "Leute, guckt euch doch hier einfach mal um: Wir leben in einer Müllhalde! Allein hier stapeln sich 15 volle Abfallsäcke, auf dem Balkon sind es 30 und wann wurde das letzte Mal abgespült? Im Kühlschrank fand ich gestern Produkte, deren Haltbarkeit VOR der deutschen Wiedervereinigung lag und der Küchenboden war eigentlich einmal beige mit schwarzen Punkten, nicht umgekehrt. Wir müssen einfach diesen Augiasstall ausmisten, dann haben wir auch kein Ungeziefer mehr."

Nun beginnt eine längere Diskussion, die sich bei Bier, Wein und vielen Zigaretten bis nach Mitternacht hinzieht. Die Hälfte der WG-Bewohner hält die These für schlüssig, schliesslich sitze man ja in dem haarsträubenden Müll und müsse aufpassen, dass man am Küchentisch nicht festklebe, die andere Hälfte findet die Vermutung zu weit hergeholt. Sind es vielleicht nicht eher die Nachbarn, die die Tierchen anziehen? Waren die Biester eventuell schon immer in der Wohnung? Hat man Erdstrahlung, Elektrosmog, Wasseradern? Max ist da ganz radikal: Es sei ein kosmisches Problem, man solle zunächst einen Feng Shui-Experten hinzuziehen, dann einen Wünschelrutengänger und dann müsse man mit schamanischen Methoden mit Schaben und Ratten in Kontakt kommen, auf keinen Fall sei Gift anzuwenden, man könne die Mitbewohner nur überzeugen, dass sie gehen sollten.
Um 2.00 wird das Plenum auf den nächsten Tag vertagt, der dann zwar auch keine Lösung bringt, aber am übernächsten kommt das Plenum zu einem Beschluss: Man wolle es mit der Ausmistmethode probieren.

Ehrgeizige Ziele werden vereinbart, Gruppen werden gebildet.
Tobi und Robi zeichnen verantwortlich für die komplette Entsorgung der Müllsäcke in Küche und Balkon, Alex und Max für die Erledigung des Abwaschs inklusive Anschaffung von Bürsten und Spülmittel. Gerd und Fred werden den Küchenboden schrubben, bis er wieder seine normale Farbe hat und nicht mehr wie ein Kaugummi klebt, genauso den Küchentisch. Tommy und Sven schliesslich werden sich den Kühlschrank vornehmen, alles Längstverdorbene wegwerfen und ihn abtauen und reinigen.
So generalmässig angegangen soll in einer Woche alles wieder meisterproppersauber sein.


Sie ahnen es: Nach einer Woche ist nichts passiert, keine Gruppe ist nur annähernd einen Schritt weiter, da hatte man heftigen Liebeskummer, hatte man Zahnschmerzen, da waren Klausuren zu schreiben und Semesterarbeiten abzugeben, da kam ein Facebook-Shitstorm dazwischen oder ein nun wirklich elementar neu-geiles Game.
Nun, macht nichts, die WG setzt als Deadline den Sonntag in 7 Tagen. Danach als neue Deadline den Monatsletzten, usw…
Allerdings hat sich Problem natürlich nicht verbessert, im Gegenteil, die Anzahl der Müllsäcke ist nun bald schon dreistellig, die Lebensmittel im Kühlschrank sind nur noch rudimentär als solche erkennbar und der Küchenboden klebt nicht mehr nur wie Kaugummi sondern schon wie Leim.


Sehen Sie: Genauso funktioniert das mit dem Klima. Als Hoimar von Dithfurt, ja, das war der Papi der Grünenpolitikerin, Anfang der 80er in seiner Sendung Querschnitt einen dreiteiligen Beitrag Kippt das Klima-Gleichgewicht? brachte, wurde er zunächst verlacht, ein Spinner sei er, ein Unker, ein Schlechtmacher, ein Wirtschaftsfeind, er sei nur auf Sendeanteile aus und habe sowieso keine Ahnung. Dabei hatte er sogar in der dritten Folge Wege aus der Gefahr schon Lösungsansätze geliefert (Energiesteuer – damals schon!)

Es brauchte Jahre, bis man den CO2-Ausstoss überhaupt als Ursache anerkannte. Dann fing das Geschacher an: Wer muss wie viel Ausstoss reduzieren, bis wann muss man welche Mengen weniger in die Atmosphäre pumpen, welches Land macht den Anfang und hat es nicht wirtschaftliche Nachteile dadurch? Auf jeder Klimakonferenz setzte man sich Ziele, um dann auf der nächsten festzustellen, dass diese nicht erreicht seien, worauf sie sofort durch noch ehrgeizigere Ziele für die nächste ersetzt wurden. Die Erde machte aber das Gleiche wie die Wohnung: Sie machte keine Problempause, so wie dort der Müllberg wächst, stieg global die Erderwärmung an, das Eis schmolz weiter, der Meeresspiegel stieg, während in den grossen Tagungsgebäuden die Abgesandten über Formulierungen stritten.


Als bei Tobi und seinen Kollegen auch die letzte Deadline versagt, greift die Behörde auf Wunsch der Nachbarn ein: Das Gesundheitsamt schliesst die Bude, wirft die acht Männer auf die Strasse, entsorgt radikal, renoviert und räuchert aus.

Sollte das auch mit der Erde passieren und wer nimmt es in die Hand? Werden die von von Däniken (sic!) behaupteten Götter wiederkehren und die Menschen in den Weltraum schmeissen, die Erde entrümpeln, ausräuchern und renovieren? Manchmal denke ich, das wäre die beste Lösung.  

Montag, 8. Dezember 2014

Samichlaus bei der OSZE

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
Sie hören  Musik und Gäste um Drei
Wir haben jetzt einen Samichlaus zu Gast, für unsere Hörerinnen und Hörer jenseits des Rheins: einen  Nikolaus, Herrn Urs Blatter, und der hat einen interessanten Job dieses Jahr gehabt, nicht wahr?

Blatter:                Ja, ich war Samichlaus beim OSZE-Essen in der Safranzunft.

Reporterin:        Das war aber doch schon am 4.12.

Blatter:                Wir haben das aus diesem Anlass vorverlegt.

Reporterin:        Und Sie haben das ganze traditionelle Programm durchgezogen?

Blatter:               Sicher, Verslein vorsagen, Gut-und-Böse-Liste, Geschenke verteilen.

Reporterin:        Was haben die hohen Herren und Damen denn vorgetragen?

Blatter:              Na, das ging nicht so ganz, wie wir das gedacht hatten. Zunächst war die Idee, dass wir jeden und jede einen Teil der UN-Charta aufsagen lassen, aber das kannten die alle nicht…

Reporterin:        Erstaunlich bei Sicherheit und Zusammenarbeit, gell?

Blatter.                Eigentlich nicht, dann wollten wir von einigen die Nationalhymne ihres Landes, aber da mussten die meisten auch passen, schliesslich durften alle das darbieten, was sie wollten.

Reporterin:        Was gab es da für Beiträge?

Blatter:              Sehr nette. Die Merkel hat ein längeres Nikolausgedicht in Uckermärkischem Platt rezitiert, das war ganz entzückend. Und Putin hat ein wildes Sibirisches Weihnachtslied gesungen und Kasatschok getanzt.

Reporterin:        Putin kann Kasatschok tanzen?

Blatter:                Na, der ist doch ganz Traditionalist. Der kann auch Säbelfechten und Reiten, ausserdem ist der körperlich unglaublich fit, müssen Sie auch sein, wenn Sie die Welt erobern wollen.

Reporterin:        Und dann gab es „Das Gute“ und „Das Schlechte“?

Blatter:                Ja, wir haben ihnen gesagt, dass wir es gut finden, dass sie miteinander reden, aber schlecht, dass es nix bringt. Gut, dass sie friedlich zusammenhocken, schlecht, dass es keinen Sinn hat. Gut, dass es so eine schöne Konferenz ist, schlecht, dass sie so viel kostet und unnötig ist.

Reporterin:        Bittere Pille. Wie haben Sie eigentlich geredet?

Blatter:                Ich auf Baseldytsch, der Schmutzli..

Reporterin:        Für die Jenseitsrheinigen: Der Knecht Ruprecht..

Blatter:                Ja, also der hat ins Englische übersetzt.

Reporterin:        Und dann wurde der Sack aufgemacht?

Blatter:                Mandarinli, Nüssli und Schoggi, das war dann gleich noch eine Werbemassnahme für die Schweizer Wirtschaft, die Schoggi war komplett von Lindt und Tobler gesponsort.

Reporterin:        Sie haben dann am 6.12. sicher nicht mehr arbeiten müssen?

Blatter:                I wo, von den 150 000.- Honorar kann ich gut ein Jahr leben.

Reporterin:        Viel Geld..

Blatter:                Ja, aber wenn die ganze Konferenz zig Millionen kostet, kommt es auch nicht mehr darauf an.

Reporterin:        Sie haben anscheinend Nachfolgeangebote?

Blatter:                Ja, die nächste Klimakonferenz, da kann ich dann genau die gleiche Gut-und-Böse-Liste nehmen: Schön, dass ihr redet, schade, dass es nix bringt.

Reporterin:        Wer war ihr Schmutzli?

Blatter:                Ein hochrangiger Basler Politiker.

Reporterin:        Morin? Dürr?

Blatter:                Ich nenne keine Namen.

Reporterin:        Herr Blatter, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Blatter:                Gerne geschehen.

Reporterin:        Und Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es  heisst: Musik und Gäste um Drei.

Freitag, 5. Dezember 2014

OSZE oder: Zehn leere Flaschen können schnell...

Und ich dachte noch: Bring die Flaschen runter.

Ich dachte noch, bring die Flaschen runter, die Batterie von 10 Weisswein- und 12 Rotweinpullen, die sich auf meiner Küchenarbeitsfläche angesammelt hatten, man könnte ja was denken. Ich bin kein Alkoholiker, ich war einfach ewig nicht zur Sammelstelle gegangen. Sie kennen das: Sie haben eine To-do-Liste, auf der Flaschencontainer steht, aber das Wort Flaschencontainer wandert von der Montags- auf die Dienstagsliste, um dann am Mittwoch wieder draufzustehen.
So standen die Pullen immer noch da, und ich hatte noch gedacht, bringe die runter, wer weiss was die während der OSZE-Konferenz an Abhörgeräten (unbedenklich, Flaschen reden nicht) oder Ferngläsern (bedenklich) einsetzen.
Und so kam es dann auch dazu, dass ich, als ich am Mittwoch das Haus verliess, sofort von zwei Polizisten in den Schwitzkasten genommen wurde, mir wurden Handschellen angelegt und ich war wegen Verdachts auf Herstellung von Sprengkörpern festgenommen. Dieser Verdacht auf Herstellung von Sprengkörpern erinnerte mich doch sehr an ein Lied der 70er-Polit-Punkrock-Band Ton, Steine, Scherben:

Und das einz’ge, was man fand, war’n zehn leere Flaschen Wein
Doch zehn Flaschen können schnell zehn Mollis sein

Zur Erklärung für die Spätgeborenen: Mollis waren in der Spontiszenensprache Molotow-Cocktails, jene Do-it-yourself-Bömbchen, von denen ich als Kind zunächst gedacht hatte, sie seien etwas zum Trinken, mit viel Wodka und so, aber dann lernte, dass es sich um Sprengstoff handelt.

Ja, die OSZE. Man hatte ja alle Anwohner detailliert über die Unannehmlichkeiten informiert, aber mit einem sehr euphemistischen Satz begonnen: Die Umtriebe entsprächen denen einer Uhren/Schmuck- oder Kunstmesse. Das ist natürlich eine faust-, wenn nicht sogar unterarmgrosse Lüge, bei der BASELWORLD und bei der ART verkehren die Trams normal, der Messeplatz ist nicht komplett abgeriegelt und es muss niemand seinen Ausweis zeigen. Es muss auch niemand die Rollläden herunterlassen. Am zweiten Tag der Konferenz gibt es dann nämlich ein Essen, und das kann natürlich nicht im Grossen Saal AUF dem Messegelände gemacht werden, es muss in einer Traditionsbeiz in der Innenstadt sein, der Safranzunft, weil man ja zeigen muss, was für schöne, alte, holzgetäfelte und stilvolle Räume das Basel hat, und dann wird die ganze Innenstadt gesperrt und die Anwohner müssen ihre Storen herunterlassen, gut, man kann sagen: Sind sie vom Morgestraich ja gewohnt.

Warum tut man eigentlich solche Treffen – ich möchte mich gar nicht über ihren Sinn auslassen, es bleibt zu hoffen, dass die OSZE ein wenig mehr bringt als die Klima-Konferenz, die UNO-Vollversammlung, das EU-Ministertreffen, das WEF, das… – nicht in ein Messegelände auf der Grünen Wiese, solche gibt es ja genug? Dort könnte man für einige Tage alles absperren, Kontrollen und Sicherheit wären möglich und kein Anwohner würde verhaftet, weil er seine Weinflaschen nicht heruntergebracht hat? Man sollte doch annehmen, dass es den Teilnehmern egal sei, wo sie 10 Stunden konzentriert tagen, ja, man erwartet doch, dass sie abends einfach eine Kleinigkeit essen und dann noch die Akten für den nächsten Tag studieren, bis sie um 22.00 todmüde in die Federn sinken. Oder ist das nicht so? Ist etwa die Stadt am Rheinknie deshalb gewählt worden, weil dort die Rotlichtstrassen so nahe an der Messe liegen, gibt man sich abends statt Akteneinsicht Tabledance, Strip und Schlimmerem hin? Ist die OSZE so etwas wie das Basler Konzil, für das als erste Massnahme zwei neue Bordelle gebaut wurden?

Nach zwei Stunden Haft liessen die Polizisten mich gehen. In meiner Wohnung – die natürlich ohne Durchsuchungsbefehl auf den Kopf gestellt worden war – hatten sie nichts gefunden, das heisst nur drei Dinge, die ich erklären konnte:
Eine Tube Flammazine
Eine CD mit der Aufschrift Feuerwerk
Ein Buch namens West-Östlicher Divan
Hier entpuppte sich die Basler Polizei, die ja nun übrigens auch gar nix für die Konferenz kann, das sind ja die eigentlichen Opfer mit viel Stress und Überstunden, als sehr gebildet und informiert, sie erinnerten sich an das Musical von Burkhard, als ich ihnen O, mein Papa vorsang, sie erinnert sich, dass der Divan ein Goethetext ist, und sie wussten auch, was Flammazine darstellt, nämlich eine Brandsalbe. Ich behandle mit dieser meinen Arm, den ein Kellner mit meinem Dessert mitflambiert hat.

Ja, die OSZE, wir werden sie doch irgendwie überleben, und es bleibt zu hoffen, dass mehr herausschaut als bei Klima und anderen solchen Massentreffen. Es bleibt auch zu hoffen, dass sie meinen Kellner nicht gerade in der Safranzunft angeheuert haben. Eine solche Dessertexplosion gäbe nun wirklich internationale Verwicklungen.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Die Reue löst Kreuzworträtsel

Die ältere Dame im Bahnhofsrestaurant löst Kreuzworträtsel. Sie hat die leergetrunkene Tasse Kamillentee und den Teller mit den Sandkuchenkrümeln beiseitegeschoben, um Platz für das Rätselheft zu haben; sie kaut an ihrem Bleistift und füllt in unregelmässigen Abständen senkrecht oder waagerecht etwas aus. Manchmal streicht sie sich durch die mausgrauen Haare oder richtet etwas an ihrer mausgrauen Kleidung.
Woher kenne ich sie? Wo ist sie mir schon einmal begegnet?
Da ich partout nicht draufkomme, komme ich nicht umhin, hinzugehen und sie zu fragen.
Sie legt ihren Stift beiseite, streicht noch einmal durch ihre mausgraue Frisur und meint:
„Von einem Bild. Ich bin die Reue.“

Natürlich, natürlich! Die Allegorie der Reue von Hans Schlubfhaimer  d.Ä., Öl auf Leinwand, 145x180 cm, zu sehen in der Städtischen Galerie Grimshausen, dort allerdings ohne Kreuzworträtsel, sie sitzt an einem einfachen, hölzernen Tisch, auf dem eine Wasserschale steht und bittere Kräuter liegen.

„Jetzt erkenne ich Sie“, sage ich und zeige auf das Kreuzworträtsel, „Haben Sie nichts zu tun?“
Die Dame seufzt lange und laut. „Ich habe überhaupt nichts zu tun, mir ist so etwas von langweilig, das können sie sich überhaupt nicht vorstellen. Ich bin aus der Mode, ich bin nicht mehr en vogue, ich bin weder hip noch in, ich bin überout und überüberholt. Nun sitze ich montags hier und löse Kreuzworträtsel, dienstags gehe ich in den Zoo, mittwochs schaue ich fern usw…“
„Aber warum ist das so?“
„Sehen Sie“, die Reue zupft ein wenig an ihrer Bluse, „Je ne regrette rien ist das Motto dieser Tage. Niemand bereut mehr etwas, man hat stets richtig gehandelt, und wenn eine Sache falsch läuft, dann waren es die anderen, ausserdem wartet man ja stets die Untersuchung einer externen Kommission ab. Der Verlorene Sohn würde heute nicht mehr vor seinem Vater auf die Knie fallen, nein, er würde ganz frech sagen: „Papa, ich habe da ein klitzekleines Liquiditätsproblem, die pekuniäre Entwicklung der Summe, die du mir gabst, lief nicht so, du weisst schon, Finanzkrise und so, ein Wirtschaftsprüfer untersucht gerade das Ganze, jedenfalls bräuchte ich ein zinsloses Darlehen.“ Auf keinen Fall würde er die magischen Worte sprechen
"Vater, ich habe gesündigt, vor dem Himmel und vor dir..“

Sehen Sie, da kommt einem Polizisten in, sagen wir in Tootscha, Alabama ein Kind vor die Mündung, das dummerweise farbig ist und mit einer Spielzeugpistole hantiert, was man allerdings nicht sofort merkt. Und weil man ja weiss, dass farbige Ghettokinder häufig schon mit 8 ihre ersten Waffen tragen, schiesst man halt ein wenig zu früh und wenig zu sehr auf den Bauch, was dem farbigen Fast-Teenager nicht so gut bekommt. Hier wäre doch die passende Reaktion, dass es einem leidtut, dass man sich entschuldigt, dass man vielleicht sogar auf einem Gerichtsverfahren besteht, um die Sache klären zu lassen, die Reaktion ist aber: Ich habe mir nichts vorzuwerfen.
Da stellt man fest, dass die Lebensmittelfirma, die man leitet, seit Jahren Fleisch und Gemüse verkauft, das schon zu Wilhelm Tells Zeiten nicht mehr frisch war, und dann setzt man eine Kommission ein, und vor dem Abschlussbericht sagt man gar nichts, ja, man beschwert sich noch darüber, dass das Firmentor von Journalisten belagert wird und die Lieferanten nicht durchkommen. Kein Wort von Sorry, kein Wort von excuse me.
Oder nehmen Sie mal etwas Harmloses, den ÖV, wie oft hat es da Zugausfälle, Verspätungen, Ihre Reservierung hat nicht geklappt oder das Restaurant ist zu: Immer wird um Verständnis gebeten, immer muss ich etwas verstehen, nie wird um Entschuldigung gebeten, weil da ja das hässliche Wort Schuld drinsteckt.“

„Und warum ist das so?“
„Weil meine unheiligen Stiefschwestern, die Ausrede und der Hochmut Hochkonjunktur haben, die lösen keine Kreuzworträtsel, die sind nicht im Zoo anzutreffen, die schauen nicht fern. Die haben ihre Blogs, twittern, haben 200000000 Freunde auf Facebook und sind ständig im TV. Vielleicht kennen Sie die auch von Bildern.“
Ja, ich kenne auch diese Bilder, Allegorie der Ausrede von Michael Blumer d.J., Aquarell, 75x65 cm, Museum der Stiftung Metzger in Globenheim und Allegorie des Hochmuts von Johann von Brechtigen, Holzschnitt, 45x45 cm, Gemeindemuseum Hatterswil.
Auf ersterem hält eine magere, blonde Dame einen Fächer so, dass er ihr Gesicht fast bedeckt, während ihr Körper sich zu krümmen und zu winden scheint. Auf dem zweiten sitzt eine dunkelhaarige Schönheit mit wuchtigem Körper und grossem Vorbau stolz auf einem vollgepanzertem Schimmel. 

„Aber“, so die Dame weiter, „meine Zeit wird kommen, es kann ja nicht ewig so weitergehen. Und nun müssen Sie mich entschuldigen, ich muss dieses blöde Rätsel fertig kriegen, an dem ich schon eine halbe Stunde hocke, oder wissen Sie zufällig eine Norditalienische Stadt mit 5 Buchstaben, zweiter ein O?“
„Aosta.“
„Stimmt. Und österreicherischer Komponist, gestorben 1945 mit 6 Buchstaben?“
„Webern.“
„Sie sind ja richtig gut.“
Und so hocke ich noch ein paar Stunden mit der Reue im Bahnhofsrestaurant und löse Kreuzworträtsel. Morgen gehen wir zusammen in den Zoo. Man sollte ihr wirklich mehr Aufmerksamkeit schenken, sie ist eine sehr nette Dame.

  

Freitag, 28. November 2014

Ich bin seitschrittlich



Uh, meine letzten beiden Posts waren etwas fortschrittsfeindlich.
Dabei bin ich gar nicht fortschrittsfeindlich, ich mag den Fortschritt. Ich mag aber auch den Rückschritt und den Seitschritt.
Mit dem Fortschritt ist es ja so eine Sache. Es ist manchmal überhaupt nicht klar, was fort- oder rückschrittlich ist.
Wer erinnert sich nicht an den CEO, der an der Aktionärsversammlung seine Shareholder mit den Worten begrüsste:
„Letztes Jahr standen wir am Rande des Abgrunds, aber heute sind wir einen Schritt weiter.“
Ist es fort-oder rückschrittlich, statt den modernen Instrumenten ALTE Instrumente zu verwenden, obwohl die Erfindung der Klappentechnik und des modernen Bogens von der Instrumentenbauerzunft sicher als Fortschritt angesehen wurde?
Was ist es, wenn man wieder regional und saisonal kocht, obwohl ja die Erfindung des Düsenjets, der die Erdbeeren aus Israel bringt, sowie die der Kühltruhe, die mir mein Sommergemüse bis Weihnachten aufhebt, ja sicher fortschrittlich waren?
Was geht voran und was zurück?
Stehen Sie mal auf und drehen sich um. Drehen Sie sich aber dann zurück, sonst können Sie nicht weiterlesen.
Haben Sie gemerkt? Vorne wurde hinten, und dann noch mal vice versa, so schnell geht das.

Ich glaube also durchaus an den Fortschritt.
Ich glaube auch an den Rückschritt.
Und:
Ich glaube an den Seitschritt.

Der Seitschritt ist die geheime, vernachlässigte Kraft, der Seitschritt ist das, wonach wir suchen sollten. Tanzen Sie? Ich meine jetzt richtig, nicht so rumzappeln in der Disco, sondern so schönes Tanzen, das, was wir mit dem bescheuerten Wort Standardtanz bezeichnen, wofür die Engländer aber den herrlichen Begriff ballroom dancing erfunden haben. Können Sie so was? Na, dann werden Sie doch wissen, dass ein Walzer, ein Cha-Cha-Cha, eine Rumba, dass ein Foxtrott oder Jive ohne mal ein gutes Schrittchen zur Seite einfach nicht geht, vor –seit – rück –seit usw.
Wenn Sie an ein Hindernis kommen, was machen Sie?
Sie gehen zur Seite und seitlich daran vorbei. Nicht?
Ach, Sie hopsen drüber, Sie hangeln sich an Mauern hoch und flugrollen über Parkbänke? Nein, das tun nur die Anhänger der Parcourbewegung, die gehen wirklich direkt von A nach B, sind also extrem fortschrittlich, und wenn man es kann, sieht es auch wirklich gut aus, wenn nicht, landet man superschön auf der Fresse oder auf dem Hintern und in einem der vielen Fail-Kanäle im Internet, auf denen man schadenfreudensselig Stürze und Unfälle beschlapplachen kann.

Oder  denken Sie nur an die Geschichte: Da hat ein junger Mann drei Tage durchgefetet, und dann muss er am Morgen des dritten Tages ganz hektisch aufbrechen, weil er am Abend einen dringenden juristischen Termin hat – seine Hinrichtung nämlich – und blödsinnigerweise hat er noch einen Kumpel als Pfand dagelassen.
bis er komme zu lösen die Bande
jedenfalls kommt er an den Fluss und der Fährimaa ist gerade in Kur und
kein Schiffer lenket die Fähre.
So, und nun geht er erstmal seitwärts, seitwärts, seitwärts , am Ufer mit  
wanderndem Stab
und erst als er sieht, dass die Brücke kaputt ist und er das Strassenverkehrsamt dreimal verflucht hat, stürzt er sich vorwärts in den Fluss  und
teilt ihn mit gewaltigen Armen und ein Gott hat Erbarmen.
Und wenn dem nicht so gewesen wäre, wäre er einfach ersoffen.
Fortschritt auf Teufel-komm-raus braucht manchmal eben dann göttliches Erbarmen.

Was sind denn aber nun die Seitschritte?
Wenn grenzenloses Multikulti fortschrittlich und Abschottung rückschrittlich ist, was ist der Seitschritt?
Wenn der Fortschritt in den Robotern auf fernen Kometen und der Rückschritt im Wir-entwickeln-jetzt-gar-nichts-mehr liegt, was ist der Seitschritt?
Ehrlich: Ich weiss es nicht.
Vielleicht müsste man beim nächsten Hindernis einfach mal zur Seite gucken.

Ich werde jedenfalls jetzt ein wenig tanzen.
Eine Samba.
Huch, da stelle ich fest, dass speziell bei ihr noch ein Auf-und-Ab dazukommt!
Tja, es ist eine bunte Welt, sie ist dreidimensional, hat ein vorne und hinten und zwei Seiten, und ein oben und unten! Und der Kopf ist auf dem Hals beweglich, dass man ihn drehen kann.