Freitag, 31. Januar 2025

Blut, Schweiss und Tränen

Ich bin von einigen auf den Passus «Blut, Schweiss und Tränen» angesprochen worden. Es scheint nicht mehr allen klar zu sein, wie es zu dem Dreiwortausdruck kam. Nun, da er so faszinierend ist, sei er hier noch einmal erklärt.

Zunächst das Merkwürdige: Eigentlich war es ein Vierer, nämlich «Blood, Toil, Tears and Sweat» (Blut, Mühsal, Tränen und Schweiss), der später zum Dreier verdichtet wurde. Churchill benutzte diese Ausdrücke am 13. Mai 1940 um die Menschen auf die kommende Zeit einzustimmen; und man gebraucht den Ausdruck einer Blut-Schweiss-Tränen-Rede immer wieder.
Was passierte im Mai 1940 im Unterhaus?
Etwas ganz Besonderes, ein Politiker sagte die Wahrheit. Er beschönigte nicht, er redete nicht von «Kleinigkeiten», von «Spaziergängen», Churchill sagte der Bevölkerung, die nächsten Jahre hielten für sie das Folgende bereit:
Blut
Mühsal
Tränen
Schweiss.

An dies sei doch einmal wieder erinnert, wenn wir uns die Damen und Herren in Berlin so anschauen. Verlogenheit scheint so sehr zur Politik in der BRD zu gehören, dass man das kalte Grausen bekommt.

Da ist die nette Dame, die einen Feldzug gegen alles gestartet hat, was nicht normale Familie ist, und eine normale Familie besteht aus Vater, Mutter und mehreren Kindern, auch einen Feldzug gegen praktisch alle Ausländer, dabei lebt sie mit einer Frau und deren Kindern als Ausländerin im Nachbarstaat.

Da ist die andere nette Dame, die ständig das Wort «Nachhaltigkeit» benutzt, dabei aber gefühlte 10000000000000 Meilen in der Weltgeschichte herumfliegt und jeden Tag ein neues Outfit trägt (unklar ist, was mit den alten Klamotten passiert…)

Da ist der Mann in den besten Jahren, der nicht müde wird, zu betonen, dass er den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert hat, jetzt aber nicht umhin kann für Rüstungsausgaben von mindestens 3% des BIP zu plädieren. 

Da ist der andere Mann in den besten Jahren, der der Meinung ist, man müsse allen das Geld kürzen, die nicht von harter Arbeit leben, und man käme auch gut mit wenig Knete aus, er selbst entpuppt sich aber immer mehr als Luxusmenschlein, Hochzeit auf Sylt, fetter Schlitten, Wein-Kenner-Seminare und Mitgliedschaft im Golfclub.

Da ist der Industrielle, der vom (durch die Klimawandeldebatte hervorgebrachten) Boom bei den E-Autos profitiert, und zwar Milliarden schwer, und jetzt mit einer Regierung arbeitet, die den Klimawandel leugnet.

Da ist…
Da ist…
Da ist…

Die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen.
Gut, das ist alles ein wenig überspitzt und ein wenig vereinfacht, alles ein bisschen pointiert, aber eine Glosse darf das.

Nun, wir müssen nun – wenn wir schon von allen Ehrlichkeit fordern – ehrlich sein. Churchill regierte in einer Art GroKo, eine Kriegskoalition, eine Regierung, die die verschiedenen Parteien und Ideologien vereinte. In dieser Situation darf man dann schon einmal ehrlich sein und die Wahrheit sagen.

Wenn man nämlich gewählt oder wiedergewählt werden will, dann ist das schwierig mit der Ehrlichkeit. Im Wahlkampf nach der Wende gab es zwei Politiker, der eine versprach «Blühende Landschaften» und malte ein vereintes, glückliches, schönes und reiches (!) Deutschland, das ganz ohne Mühe zu erreichen sei. Der andere (der Ehemann der Lady, die jetzt ihre eigene Partei gegründet hat) war ehrlich. Er hielt Blut-Schweiss-Tränen-Reden.
Und wer wurde gewählt? Der erste natürlich. Die Mär von Schwierigkeiten wollte niemand hören, Schwierigkeiten, die dann ja massiv kamen.
Wahlkampf ist also schlecht für die Ehrlichkeit. Aber das wussten Sie wahrscheinlich schon.
Was aber uns zur Ehrlichkeit zurückführen könnte, wäre Einheit und ein breiter Konsens.

Ich bin von einigen auf den Passus «Blut, Schweiss und Tränen» angesprochen worden. Es scheint nicht mehr allen klar zu sein, wie es zu dem Dreiwortausdruck kam. Kein Wunder, er wird ja auch nicht mehr benutzt. Interessant ist aber auch, dass das «Toil» («Mühsal») wegfiel, dabei wäre das ja nun spannend: Es ist das einzige Wort, das Aktivität ausdrückt, «to toil» heisst «sich abmühen», also schlicht und einfach sich anstrengen.
Was niemand will.
Aber was sicher nötig ist…



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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