Freitag, 4. Oktober 2019

Blackout


Da ist mir eine Panne passiert! (Ein Blackout?)
Ich habe den Teil 2 vor dem Teil 1 veröffentlicht!
Wahrscheinlich haben Sie deshalb den letzten Post nicht ganz verstanden.
Hier kommt nun der Teil 1, bitte lesen Sie dann den Post vom Dienstag nochmal.

 Also, was ich Ihnen dieses Mal erzählen möchte, ist das Folgende:
Huch.
Ich habe einen Blackout. Ich habe keine Ahnung mehr, keinen blassen Schimmer, ich habe keine Idee, keinen Plan, ich keine Information, keinen Anhaltspunkt, von was ich berichten wollte.
Ich habe nicht nur den *r*oten, sondern auch den grünen und blauen Faden verloren, ich stehe auf dem Schlauch genauso wie auf der Leitung.

Blackout.
Eines der spannendsten Phänomene, die wir kennen. Wir wollen etwas sagen, fragen oder tun, wir wollen etwas machen, bewegen, etwas formulieren, offenbaren oder bekanntgeben – und auf einmal ist alles weg.
Verschwunden.
Versickert.
Die Wörter haben sich in Luft aufgelöst und die Idee ist um die Ecke gehuscht.

Da wollen wir zum Beispiel unseren Patensohn fragen, ob er mit ins Freibad kommt, denn das Wetter ist traumhaft und die Sonne scheint, und er hat Ferien und damit Zeit, und wir rufen bei ihm an und die Mutter ist dran und wir sagen: «Hallo Bea, ist der …
Der Name des Patensohns, den man vor zwölf Jahren über den Taufstein gehoben hat und den man seither durch die Welt begleitet, ist weg. Marco? Nein. Michael? Nein.
Der Name bleibt verschwunden.

Da will man unbedingt noch vor dem Abendessen in die MANOR, um eine Krawatte zu kaufen, die es gerade im Angebot gibt (Seide, rot, blau oder grün 29.-) und man extra ein wenig früher Schluss und hektikt durch die Stadt und drängelt sich durch die Rheingasse und dann steht man im Entree der MANOR und hat keinen blassen Schimmer, was man da eigentlich wollte.
Einen Regenschirm? Nein. Eine Kaffeemaschine? Nein. Unterhosen? Nein.
Erst als man den Bekannten bei der Vorspeise im «Peppino’s» (Melanzane à Parmigiana) richtig ansieht und einem die schöne schwarze Seidenkrawatte auffällt, fällt es einem wieder ein.

Da will man von seiner Lieblings(!!!)schauspielerin erzählen, und auf einmal ist der Name weg, und die Leute gucken einen recht blöde an, weil man ja nicht gesagt hat, es sei irgendeine Mimin, sondern eben die, die man am meisten mag. Man kann ihre Filme aufzählen:
- Hexen von Eastwich 
- Dead Man Walking
- Thelma und Louise
- Darf ich bitten?
usw.
Man hat ihr Gesicht vor Augen, aber ihr Name ist weg.

Wie erklärt sich das Phänomen? Es muss da einen kleinen, sehr kleinen, extrem kleinen, bösen, sehr bösen, extrem bösen Mann im Kopf geben, wir nennen ihn mal Trudpert, und Trudpert legt in entscheidenden Momenten einfach einen Schalter um, einfach so, einfach ohne Grund und aus reiner Bösartigkeit.
Wenn wir also auf den Namen unseres Göttibuben zurückgreifen wollen, dann reisst Trupbert mit einem Ruck die Synapsen zwischen Sprachproduktion und Namensspeicher auseinander.
Wenn wir in der Manor stehen, dann greift Trudpert mit Heimtücke auf unser Kurzzeitgedächtnis zu – und wenn wir «Susan Sarandon» sagen wollen (wussten Sie es anhand der Filme?), dann murkst der kleine Mann im Langzeitgedächtnis.
Wie gesagt, Trudpert macht das aus zwei Gründen:
1.)    weil er es kann
2.)    weil er durch und durch böse ist.

Es ist gibt zwei Massnahmen gegen einen Blackout, die eine ist prophylaktisch, die andere reaktiv. Als Vorbeugung empfiehlt sich viel Vitamin C, Orangensaft oder Zitrone, dagegen ist Trudpert nämlich allergisch.
Was als Taktik BEI einem Blackout hilft, machen uns die Politiker vor. Da stehen Donny oder Borislein oder Annekröt und haben keine Ahnung mehr, keinen blassen Schimmer, ich habe keine Idee, keinen Plan, ich keine Information, keinen Anhaltspunkt, was sie berichten wollten.
Sie haben nicht nur den *r*oten, sondern auch den grünen und blauen Faden verloren, sie stehen auf dem Schlauch genauso wie auf der Leitung.

Und quasseln einfach weiter.
Und quasseln einfach weiter.
Und quasseln einfach weiter.
und weiter, und weiter, und weiter...

So einfach ist das.

Nun fällt mir übrigens wieder ein, über was ich heute schreiben wollte: Über mentale Probleme.
Hat ja ganz gut gepasst.


  

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