Dam
drrrrrrrrrr dada / dam di dam, dam
dam dam dam
dada / daaa dada dada dada
Dam
drrrrrrrrrr dada / dam di dam, dam
Dada dada
drrrrrrrrrrrr dada daaa
Der Tag
morgen wird den beiden Brautleuten keinen Spass machen. Schon im Vorfeld hörte
man ja ständig von Querelen, von Streitereien, hörte man von Stress und Hetze,
von Hektik und Panik; allein der Brautvater trieb den Adrenalinspiegel in die
Höhe, wahrscheinlich wollte er den Guinness-Rekord im Zu- und Absagen brechen,
übrigens ohne Chance, er liegt bei 56 Zu- und 57 Absagen für die gleiche
Veranstaltung.
Der Tag
morgen wird den beiden Brautleuten keinen Spass machen.
Eine
Bekannte fragte mich am Montag, ob ich glaube, dass eine(r) der beiden auch
«No» sagen könnte, worauf ich ihr versicherte, dass das nicht der Fall sein
kann; weder Harry noch Meghan werden «No» sagen, sie werden allerdings auch
nicht «Yes» sagen und wenn Sie sich jetzt schon auf einen Skandal freuen: In
England sagt man – je nach Frage – «I do» oder «I will» . Es wird aber dann am
Ende doch immer bejaht, oder haben Sie je eine Trauung erlebt, bei der die
berühmte Frage mit einer Verneinung beantwortet wurde? Und wenn Sie sich nun an
jene Hochzeit erinnern, bei der der Bräutigam zögerte, dann von seinem tauben
Bruder (den er selber übersetzte) aufgeklärt wurde, dass er doch in
Wirklichkeit eine andere liebe, worauf er von der Braut k.o. geschlagen wurde…
Das war ein Film.
Man kann nun
hoffen, dass die beiden Hübschen sich Four
Weddings and a Funeral» in letzter Zeit nicht angeschaut haben, dann wäre
ihre Panik noch grösser. Man wünscht ihnen ja wirklich keine Tischrede wie die
von Herrn Grant und auch keinen Neupriester, der «Holy Goat» sagt…
Der Tag
morgen wird den beiden Brautleuten keinen Spass machen.
Grösster
Stress- und Hektik-, stärkster Hetze- und Panikfaktor sind sicher ihre
Verwandten. Ältere Semester erinnern sich sicher noch an die Hochzeit von Fürst
Rainier und Grace Kelly, die spätere Gracia Patricia von Monaco, bei der ihre
Hollywoodfreunde sich danebenbenahmen, wie sie nur konnten, sie drehten die
Gläser um, die sie nicht benutzen wollten und bestellten zu den exzellenten und
deliziösen Pommes de Saint-Urbache – Sie ahnen es? – jawohl, Ketchup.
Aber das war
ja nur Tiefstadel, untere Schiene, das war in den Niederungen der europäischen
Nobilität, immerhin waren die Grimaldis im 19. Jahrhundert Piraten, Seeräuber,
waren Kriminelle; morgen sind wir in der obersten Schicht, im Hochadel.
Dem Anhang
von Meghan wurde ein 345 Seiten starkes Dossier überreicht, mit dem die
schlimmsten Fauxpas verhindert werden sollen, hier ein paar der schönstes
Paragraphen:
§45
Es ist niemandem, keinem Menschen, keiner
Person erlaubt, Ihre Majestät mit «Elizabeth» oder gar «Liz» / «Lizzy»
anzusprechen. Verwandte 1. Grades dürfen «Madam» sagen, Verwandte 2. Grades
sagen «Royal Highness», entferntere Familienmitglieder sagen «Her Majesty» wie
allen anderen auch.
§67
Das Handy hat in der Tasche zu bleiben!
Jegliche fotografische Festhaltung von offiziellen Teilen des Tages ist strikt
verboten. Natürlich dürfen beim Empfang ein paar Bilder geschossen werden, auf
das Strengste untersagt sind Selfies mit der Queen, she will be not amused, und
Sie müssen ein paar Tage hinter Gitter.
§102
Beim Dinner darf der Speisesaal niemals
verlassen werden, nicht, um ein Örtlein aufzusuchen und erst recht nicht für
Telefonate oder – for heaven´s sake – zum Rauchen. Die einzigen Gründe für ein
Aufstehen vom Tisch sind a) ein Brand, dann werden Sie dazu aufgefordert, oder
b) lebensgefährliche Erkrankungen Ihrerseits. Damit meinen wir z.B. Infarkte,
Kleinigkeiten wie Fieber, Krämpfe und Blinddarmentzündungen stehen Sie bitte
bis zum Plumpudding durch.
Der Tag
morgen wird den beiden Brautleuten keinen Spass machen.
Aber:
Er braucht
ihnen auch keinen Spass machen, er soll ihnen gar keinen Spass machen.
Mal ganz
ehrlich: Wofür füttert man eine Horde degenerierter Prinzessinnen und Prinzen
durch? Doch nur für Tage wie diesen. Sie werden für die Show bezahlt, und
morgen müssen sie die Show liefern. Anders formuliert: Nicht Harry und Meghan
sollen ihren Spass haben, sondern Britt Miller, die die Trauung vor dem
heimischen TV verfolgen wird, ausgerüstet mit 5 Litern Tea und diversem Gebäck
oder George, Jim und Walter, die sich im Pub treffen werden und beim «I will»
schon sehr betrunken sein werden, nicht Meghan und Harry sollen fun haben,
sondern alle diese Leute, von Penzance
bis Dover, von Brighton bis Nottingham und von Liverpool bis Oxford.
Denn sie
finanzieren schliesslich das Ganze.
Und so
wünschen wir den beiden alles Gute, ihm mehr Glück, als seine Eltern hatten und
ihr ein gutes Einleben in das strenge Hofzeremoniell (sie sagte neulich, es
wäre leichter gewesen, in ein Dorf in Nepal einzuheiraten, und hatte damit
völlig recht…)
Wir wünschen
den beiden einen erträglichen Tag und dann eine erholsame Hochzeitsreise.
May The Lord bless you.
God save the Queen.
Dam
drrrrrrrrrr dada / dam di dam, dam
dam dam dam
dada / daaa dada dada dada
Dam
drrrrrrrrrr dada / dam di dam, dam
Dada dada
drrrrrrrrrrrr dada daaa
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