Donnerstag, 26. Mai 2016

Die fünf Massnahmen des D. Trump

Ein Whistleblower aus den USA hat mir geheime Strategiepapiere zu den Absichten von Trump zugespielt. (Ich mag eigentlich keine Anglizismen, aber «Pfeifenbläser» klingt schon sehr komisch…). Ich veröffentliche hier jetzt also exklusiv und erstmalig einige Ideen, die nach Trumps Vorstellungen die Vereinigten Staaten wieder zu dem machen sollen, was sie waren.

1.)    Abschaffung der gewerblichen Spülmaschinen

In den guten alten goldenen Zeiten konnte jeder in New York, in Chicago oder L.A., konnte jeder in Tennessee, Texas oder Oklahoma reich und wohlhabend werden. Man musste sich nur anstrengen, musste Energie und Mumm mitbringen und sich hochschaffen. Der «Selfmademan» war die Regel, der «Selbstgemachtmann», der, der von ganz, ganz unten bis in die Villenvororte kam. Hatte er am Anfang nicht einmal ein Auto, was in den USA mit asozial gleichgesetzt werden kann, besass er am Ende einen Rolls, einen Cadillac UND einen Ford (für die kleineren Strecken, z.B. zum 20m entfernten Supermarkt) und er war Mitglied im Country Club. Das galt wohlgemerkt für jeden, wer es nicht «machte» ("He didn’t make it…"), war entweder zu faul oder zu faul, etwas Anderes gab es nicht, vielleicht noch zu arbeitsscheu oder träge. «Vom Tellerwäscher zum Millionär» hiess die Devise und hier horchen wir doch auf: Der Slogan lautet nicht "Vom Müllmann zum…" oder "Vom Fensterputzer…", er nennt nicht den Fliessbandmenschen oder Bauarbeiter, nein es heisst "Tellerwäscher". Daraus folgt, dass der Einsatz der grossen Spülmaschinen eine verkehrte Sache ist. Schaffen wir sie also ab, damit es genügend Tellerwäscher gibt, und Amerika wird wieder voll von Millionären sein.

2.)    Ankauf eines Stücks Wüste Gobi

Die Amerikaner waren immer grossartig, wenn sie unbebautes, neues, frisches, wenn sie jungfräuliches, niemandgehörendes Land besiedeln und ausschöpfen konnten, Land wo nichts war. So sind N.Y. und L.A. und Chicago, so sind Texas, Tennessee und Oklahoma ja überhaupt entstanden. Gut, ein paar wenige Indianer waren da, aber die vernachlässigen wir jetzt einfach. Einer der grössten Coups war der Ankauf von Alaska. Vorher in Russischer Hand, und die dummen Russkys konnten mit dem eiskalten Haufen Erde, wo die Bären herumtollen und die Spucke in der Luft gefriert, einfach nix anfangen. Dann kauften es die USA – und prompt fanden sie Öl. Die Russkys bissen sich in den Hintern und die Amis bauten eine Pipeline. Man sieht: Wo die Amerikaner ein Land besiedeln, da wird was, da findet man was, da entsteht was. Was läge also näher als den Chinesen ein Stück Gobi abzukaufen? Wie die Russen bei Alaska sind die Schlitzaugen in der Gobiwüste ja auch einfach zu doof, etwas Anständiges daraus zu machen. Lasst also Uncle Sam ran! Über den Kaufpreis kann man sich sicher einigen…

3.)    Deutschland fliegt aus der NATO

Amerika muss wieder mal einen Krieg gewinnen. Und mit «gewinnen» ist gemeint, dass einerseits das Militär des Gegners kapituliert, aber auch andererseits alle alten, neuen und heimlichen Machthaber das Handtuch werfen und in dem Land peace und democracy einkehren. Das ist seit langem nicht der Fall gewesen. Vietnam, Korea, Golf, Afghanistan, die Reihe der schrecklichen Misserfolge liesse sich noch fortsetzen. Und hier geben wir dem Onkel des Jüngelchens Harold das Wort, der es in Harold and Maude so glasklar formuliert: Die besten Kriege, die wir geführt haben, waren die gegen die Deutschen. Also kehren wir doch zu dem Gegner zurück, den es sich zu bekämpfen lohnt. Stellt die Krauts auf die andere Seite des Vorhangs, dort, wo sie hingehören. Dass den Eisernen Vorhang nicht mehr gibt, ist ein Schönheitsfehler, aber das bekommt man sicher auch wieder hin.

4.)    Reservate für Randgruppen

Das Wort «Reservat» hat für linke Spinner und fehlgeleitete Idealismusideologen einen schlechten Klang, dabei ist es doch eine feine Sache. In einem Reservat haben Menschen einen Lebensraum, die anderswo irgendwo nicht hineinpassen, hier ist für sie etwas «reserviert», niemand stört sie und niemand behelligt sie. Die Indianer leben in solchen Reservaten, und leben gut dabei, die Hutterer und die Amish, religiöse Fundamentalisten leben sogar selbstbestimmt in solchen Reservierzonen. 
Schaffen wir also Reservate für alle die, die im Rest vom Lande stören. Für alle die, die nicht hetero, weiss, heiratswillig und fromm sind, für alle die, die meinen gegen den Strom schwimmen zu müssen.
Das beste Beispiel bringen hier die Schwulen: San Francisco ist ja eh schon fast eine heterofreie Zone, dann machen wir das doch komplett. Die paar Normalen, die noch in Frisco ausharren, dürfen endlich raus und alle anderen Homos MÜSSEN an den Golden Gate und dort entsteht dann das erste Schwulenreservat der Welt.

5.)    Last but not least: Flaggengruss flächendeckend

Die schönste, aber in letzter Zeit sehr vernachlässigte Tradition ist der tägliche Gruss des Sternenbanners, der Flagge der USA. Der Autor durfte bei seinem Schüleraustausch in Arizona zum Glück dieses Ritual erleben, weil es im eher lockeren Lehrerkollegium noch einen Aufrechten gab, und er kann die Worte bis heute auswendig:
Übersetzt heissen sie:
Ich zeige meine Hochachtung vor der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika, und der Republik für die sie steht. Eine Nation unter Gott, unteilbar, mit Frieden und Gerechtigkeit für alle.
Das spricht man laut, sehr laut, mit Inbrunst und Hand auf dem Herzen. Und wenn jetzt jemand von Gehirnwäsche redet: Ein bisschen brain wash hat noch niemand geschadet, vor allem, wenn das Gehirn verdreckt ist, verdreckt durch Freud und Marx und Hegel und dem ganzen anderen Gesocks.

Man darf sich also freuen in Texas, Tennessee und Oklahoma, in New York, Chicago und L.A., am Mississippi, Missouri, am Hudson und Colorado: Trump wird Amerika wieder grossmachen, zu dem Amerika, was es (nie?) war.




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