GRIPEN: ein klares JA
Die Russen fliegen überall mit ihren verdammten Flugzeugen
herum und die Schweiz soll keine Möglichkeit haben, die Saukerle aus der Luft
zu holen? Was tun wir denn, wenn die Sowjets auf einmal über der Limmat
kreisen? Gut, sie müssen auf dem Weg zum Matterhorn irgendwie durch
NATO-Gebiet, aber seit wann verlassen wir uns denn auf die NATO? Das sind doch
alles Schlappschwänze, die haben doch nix in der Hose, Weicheier allesamt.
Nein, nein, selbst wenn alle Italiener, Franzosen und Deutsche schlafen: Im
Rhonetal ist Ende für die Iwans. Dazu brauchen wir Kampfjets.
MINDESTLOHN: Ein klares NEIN
1000.- im Monat spornen an, spornen an, sich weiterzubilden,
zu kämpfen, nach oben zu streben, der Frosch, der im Milchfass strampelt und
nicht ertrinkt, weil es Butter wird. Welcher Tellerwäscher wäre Millionär
geworden, wenn er als Tellerwäscher zu viel verdient hätte? Ist es nicht ein
herrliches Gefühl, irgendwann auf der Terrasse einer 65 Zimmer-Villa mit Blick
auf den Lago Maggiore zu sitzen und bei einem Sundowner dem Partner zu sagen:
„Weisst du noch, unsere kalte Mansarde in Bern, wo wir wochenlang nur
Tütensuppen assen? Das waren noch Zeiten.“
PÄDOPHILE: Ein klares NEIN
Man denke hier doch nur mal an die Sportclubs. Wenn
verurteilte Pädophile nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen, müssten die
Vereine von allen Trainern einen Strafregisterauszug haben. Der Turnverband
dazu: „Ein beträchtlicher Mehraufwand.“ Ausserdem: Können wir überhaupt noch so
heikel sein? Wir finden doch bald eh niemand mehr, der mit den kleinen, wilden,
unerzogenen Monstern arbeiten will.
HAUSÄRZTE: Ein klares NEIN
Wir brauchen eh keine Ärzte mehr. Es gibt das Internet,
meine Diagnose stelle ich selber, laufe in die Klinik, wo ich mich selbst an
einen Apparat anschliessen kann. Blutabnehmen? Heimarbeit, ins Labor schicken
kann ich das auch und die Analyse kommt per SMS. Hautausschlag? Foto machen,
per E-Mail schicken, das Programm dort wertet aus und sendet gleich eine Salbe.
Das Programm sitzt natürlich bei Novartis oder Roche, was haben Sie denn
gedacht?
ERLENMATT-TRAM: Ein klares NEIN
Die Strecke soll ja nur der Anfang eines Riesenausbaus des
Tramnetzes sein. Und da heisst es: Wehret den Anfängen. Tramschienen sind
absolut unästhetisch, sie sind eine Todesfalle für Velofahrer und sie sind
permanent dreckig. Haben Sie mal in so eine Schiene hineingeschaut? Da graust
es Ihnen! Seit dem man vor Jahrzehnten den Beruf des „Ritzenschiebers“
abgeschafft hat, werden doch nirgendwo die Gleise richtig gepflegt. Da gammelt
der Müll herum und lockt die Ratten an. Nein, Strasse ist besser als Schiene,
die kann man wenigstens putzen.
RHEINPROMENADE: Ein klares JA
Grossbasel braucht seinen Uferweg, seine Sonnenzone, seine
Riviera. Sonst kommen die nämlich immer ins Kleinbasel rüber und strecken ihre hässlichen
Körper vor dem Hotel Krafft in die Sonne. Und wer sich jetzt wundert, das habe
bei mir vor vier Monaten ganz anders geklungen, der oder dem muss ich sagen,
ich hielte es mit Konrad Adenauer:
Was geht mich mein dummes Gerede von vorgestern an.
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