Montag, 27. Januar 2014

Die richtigen Ausländer: Eine Typologie


„Die Schweiz hätte die falschen Ausländer im Land“ so zitiert 20min den Kampagnenleiter Oliver Steimann von Economiesuisse. Was aber sind die richtigen und was die falschen? Ich habe versucht, einmal eine klare Einteilung zu machen: Die Schweiz braucht Ausländer, die einem der vier Typen angehören.

Typus A: Der oder die Reiche

Der Mensch dieser Kategorie hat Geld, das er in die Schweiz mitbringt und hier hortet. Nebenbei kauft er Häuser, Firmen und Gelände und zahlt kräftig Vermögenssteuer. Damit das klar ist: Wir reden von Geld, wirklich Geld, nicht von Peanuts, von Trinkgeldern, von Kleinsparern.
So ab 100 000 000 (in Worten: 100 Millionen) wird es interessant. Woher das Geld kommt, spielt keine Rolle, Vermögen in dieser Grössenordnung kann sowieso nicht redlich verdient sein.

Herkunftsländer: Russische Oligarchen, Arabische Ölscheichs (kann man „Öligarchen“ sagen?) Südamerikanische  Drogenbarone, Skandinavische Pfuschmöbelhersteller

Typus B: Der oder die Arbeitswillige

Der Mensch dieser Kategorie hat einen starken und leistungsfähigen Körperbau, ist sich für keine Arbeit zu schade und führt ein genügsames Leben, Arbeitstage bis 14 Stunden machen ihm nichts aus, zuhause ist es das Doppelte (geht gar nich, aber wurscht), er ist mit einer Miniwohnung, regelmässigem Essen und einem Bierchen am Wochenende der glücklichste Mensch der Welt. Seine Sprachkenntnisse lassen zu wünschen übrig, aber er versteht, was er tun soll und kann mit „Geht klar“, „OK“, „Verstanden“ oder „Jo, Massa“ antworten.

Herkunftsländer: Afrikanische Kolonien (ups, sorry ich meinte Staaten.)

Typus C: Der oder die Lernwillige

Der Mensch dieser Kategorie ist vorzugsweise noch jung, superintelligent und extrem fleissig. Er paukt, angetrieben durch Lehrer und Betreuer, Deutsch, Mundart, Französisch und Englisch, dazu natürlich Mathematik und Informatik. Er gehört nicht zur Gruppe „Genügend ist genug“, sondern zur Gruppe „99 von 100 Punkten ist miserabel“. Begriffe wie chillen und relaxen sind ihm fremd. Dass er eine menschliche Katastrophe ist, macht nichts. Er soll ja später schliesslich nicht als Sozialarbeiter sondern in der Pharma arbeiten, wo er gut reinpasst.

Herkunftsländer: Asiatische Staaten, v.a. China und Indien

Typus D: Der oder die Ausgebildete

Der Mensch dieser Kategorie hat einen Bachelor in Mathematik und Physik, sowie Master in Bio und Chemie, er ist promoviert, evtl. habilitiert und durch etliche Postdocs, Zusatzkurse und Weiterbildung rinnt ihm das Fachwissen fast aus den Ohren. Er war in Harvard, Oxford, Cambridge UND Berkeley, dadurch hat er diese Sprache so aufgesogen, dass er sogar in Englisch träumt. Nebenbei ist er in 10 Plattformen vernetzt und niemals, ich betone niemals, ohne irgendein elektronisches Gerät anzutreffen.

Herkunftsländer: Mitteleuropa und USA (die träumen natürlich eh in Englisch, setzen Sie oben eine andere Sprache ein)

So, das sind die Leute, die gebraucht werden. Alle anderen – sorry, Leute – können daheim bleiben.

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