Freitag, 6. April 2012

Karfreitagspost??

Eine Glosse am Karfreitag? An dem Tag, an dem die Radiostationen und Fernsehsender ihr Programm anpassen und – zumindest früher – Discos und Bars geschlossen blieben? An dem Tag, an dem wir dem Leiden, dem Schmerz und dem Tod gedenken?
Trotzdem möglich, denn der Karfreitag gedenkt auch der Bosheit, der Feigheit, dem Sarkasmus und dem Zynismus der Menschen. So könnte man zum Beispiel eine Geschichte schreiben, in der die folgenden Personen vorkommen:
Ein Politiker, der eine fatale Entscheidung trifft, die aufgrund seiner Position nur er treffen kann, und gleichzeitig behauptet, er sei völlig, total, ganz und gar, absolut unschuldig. Ein Machtmensch, der Kriege anzettelt, Todesurteile unterschreibt, Gesetze erlässt, und immer wieder verkündet, das Ganze sei  „alternativlos“ gewesen.
Ein Typ, über den alle Zeitungen – allerdings ohne Namensnennung – berichten , und der dann immer wieder sagt, er könne sich nicht vorstellen, wer gemeint sei. Ob man etwa ihn meine? Ob er der Betreffende sei? Dabei ist jedem Volltrottel klar, dass hier über XY geschrieben wird.
Eine Gruppe von Menschen, die staatliche Autorität ablehnen, aber beim ersten internen Streit vor Gericht rennen und postulieren, dass für sie immer schon nur und allein der Staat das oberste Gebot gewesen sei.
Und schliesslich einen Mitarbeiter, dem Loyalität über alles geht. Solange bis sie heikel wird. Was seinen Chef zu der Bemerkung hinreisst, dass bevor unser Angestellte seine dritte E-Mail lese er den Betrieb schon nicht mehr kennen würde. Und das passiert auch.  Als einziger unserer Personalliste wird er übrigens seinen Fehler einsehen.
Ich werde diese Story nicht schreiben.
Nicht, weil sie für den Tag unpassend wäre, nicht, weil sie doch zu boshaft wäre…
Sie wurde schon geschrieben.
Sie heisst Passionsgeschichte.

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