In Heinrich
Bölls Roman Haus ohne Hüter gibt es
eine Figur namens Bolda, die in den 50er Jahren von einer kleinen Rente lebt
und Kirchen putzt, wunderbar ist beschrieben, wie sie in einer Wolke aus
Seifenschaum auf den Knien vom Eingang zum Altar schwebt und so den Boden
schrubbt.
Natürlich
tut Bolda das unentgeltlich, sie tut es für ihr Seelenheil, sie tut es für
Gott, Jesus und die Jungfrau Maria, sie tut es als Dienst am Menschen und an
der Heiligen Kirche. Niemals würde Bolda auf die Idee kommen, für diesen Dienst
einen Lohn zu verlangen, Geld zu nehmen, an dem Putzdienst zu verdienen. Würde
man Bolda erzählen, dass in unseren Zeiten die Frauen fürs Kirchenputzen
bezahlt werden, würde sie nur den Kopf schütteln. Auch, wenn man ihr erzählte,
dass auch Männer das tun.
Völlig gaga
wäre die Gute wahrscheinlich, wenn sie wüsste, was heutzutage Frauen alles
dürfen:
Sie dürfen
als Kirchenvorsitzende und Zentralratsmitglieder amten.
Sie dürfen
Lektorinnendienst versehen und Abendmahl austeilen.
Sie dürfen
Religionsunterricht erteilen.
Sie dürfen
als Pastoralreferentinnen Gemeinden leiten.
Sie dürfen als
solche Gottesdienste halten und predigen.
Sie dürfen als
solche taufen.
Bolda würde
nur den Kopf schütteln und tief seufzen, wie weit es mit ihrer Kirche gekommen
ist. Und sie würde die Hände falten und ein paar Pater Noster und paar Ave
Maria beten, denn natürlich betet Bolda nur lateinisch, wenn man ihr sagen
würde, dass 15 Jahre später auf Deutsch gebetet wird, dann würde sie
wahrscheinlich durchdrehen.
Frau hat
also viel erreicht in den letzten Jahrzehnten, aber – das wissen wir aus dem
Märchen vom Fischer un sin Fru – Frau ist nie zufrieden. Jetzt will Frau noch
mehr, sie will das Diakonat und sogar das Priesteramt. Frau streikt und
schreibt Briefe an den Papst und macht Online-Petitionen. Und wenn man den
Weibern jetzt nicht Einhalt gebietet, dann werden alle Dämme brechen, dann
haben wir nicht nur Priesterinnen, sondern auch bald Bischöfinnen und
Kardinalinnen und in 30 bis 40 Jahren gar auch eine Päpstin. Das kann ja
niemand wollen.
Bolda, die
Kirchenputzerin, ist keine intellektuelle Frau. Sie hat sich nie mit dem
Kirchenrecht auseinandergesetzt oder Enzykliken gelesen, sie beschäftigt sich
nicht mit Vatikanischen Texten oder mit neutestamentlicher Exegese. Heutzutage
ist das anders, heute kann man die Frauen auf einer theologischen und
kirchenrechtlichen Ebene abholen, ja, man kann ihnen erklären, warum sie zum
Priesteramt nicht zugelassen sind, und dass es hier nicht einfach um
Machtentscheidungen, sondern um eine Auslegung der Heiligen Schrift geht. So
hat Johannes Paul II schon 1994 in Ordinatio
Sacerdotalis klar geschrieben:
Christus erwählte die, die er wollte (vgl. Mk 3,13-14; Joh 6,70), und er tat das zusammen mit dem Vater "durch den
Heiligen Geist" (Apg 1,2),
nachdem er die Nacht im Gebet verbracht hatte (vgl. Lk 6,12). Darum hat die Kirche bei der Zulassung zum
Amtspriestertum stets als feststehende Norm die Vorgehensweise ihres Herrn bei
der Erwählung der zwölf Männer anerkannt, die er als Grundsteine seiner Kirche
gelegt hatte (vgl. Offb 21,14).
und:
Damit also jeder Zweifel bezüglich der
bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst
betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken
(vgl. Lk 22,32), daß die Kirche
keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle
Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.
Und während
Bolda weiter ihre Kirche schrubbt, während sie in einer Wolke aus Seifenschaum
zum Altar rutscht, müssen wir uns überlegen, was wir tun können um die Heilige
Kirche vor den Frauen zu retten.
Falsch.
Sie müssen
nichts tun, nur einiges unterlassen:
Gehen Sie auf keinen Fall auf www.mariazweipunktnull.de
Lesen Sie unter keinen Umständen die
dort befindlichen Texte!
Unterschreiben Sie ja nicht die
Online-Petition!
Geben Sie die Petition auch um Himmels
willen nicht an andere weiter!
|
Vielen Dank.
Auch im
Namen von Bolda, die inzwischen am Altar angekommen ist und nun das Tabernakel
abstaubt.
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