Freitag, 18. November 2016

Trumpeltier III: Wie weiter? oder: Er ist wie das Wetter

Wie geht man nun mit dem Trumpeltier um? Das ist doch eigentlich the most important question, die sich uns in den nächsten Wochen stellt. Ganz sicher nicht so, wie es einige Amis machen. Es ist absolut inkorrekt und undemokratisch, sich mit

THIS ASSHOLE IS NOT MY PRESIDENT

auf die Strasse zu stellen. Immerhin ist Donnie the elected President er USA. Bei Bush hätte man das noch tun können, der war ja wahrscheinlich gar nicht gewählt, wobei man das nie herausfinden wird, die Nachzählung im Südoststaat wurden gestoppt.
Das Einzige, was jemand unternehmen kann, der nun so ganz und gar nicht in einem Trump-Amerika wohnen will, ist auswandern. Und genau dies haben ja etliche Promis angekündigt. Man darf also gespannt sein, ob sie es wahrmachen; wird also Matt in realiter an die Spree ziehen? Als grosser Damonianer freue ich mich schon darauf, ihn beim Muschelkaufen im KaDeWe zu treffen oder in einer Spunte in Neukölln, I’m looking forward to meet him, während er am Paul Lincke-Ufer joggt, während er über den Kudamm schlendert oder am Wannsee Berliner Weisse trinkt. Oder vielleicht sogar in einem der über 30 Hallenbäder, am Helene Weigel-Platz, auf der Fischerinsel oder am Anton Saefkow-Platz unter der Dusche steht. (Ja, liebe Onliner, geschenkt, darüber würde ich mich natürlich besonders freuen…) Aber eventuell war die Ankündigung auch nur heisse Luft.

Was machen wir also nun mit Donnie? Man könnte ihn natürlich stürzen. Immerhin haben die Vereinigten Staaten von Amerika im Beseitigen von gewählten Präsidenten eine grosse Übung, ganze Abteilungen in der CIA waren jahrelang mit nichts anderem beschäftigt. Allerdings schubste man stets die Staatsoberhäupter anderer Nationen vom Sockel und nicht die eigenen. Würde die CIA nun auch die Ermordung des Präsidenten der USA anzetteln, oder müsste man da z.B. die Chilenen anfragen? Als Revanche für Allende sozusagen? Nach dem Motto: Gewählte Politiker um die Ecke bringen macht so Spass, jetzt dürft ihr auch mal? Aber wahrscheinlich werden weder die CIA noch der Secret Service Chiles sich auf so etwas einlassen.

Was ist also zu tun?
Sie wollen wirklich eine Antwort?
Gut.
Die Antwort lautet:
Nichts.

Wir müssen das Trumpeltier hinnehmen.
So wie wir vieles hinnehmen.

Denken Sie doch beispielsweise ans Wetter. Wir klagen völlig ohne Sinn und Zweck über Regen, Schnee, Sturm, wir motzen über zu hohe und jammern über zu tiefe Temperaturen, wir hadern mit Nebel und Reif, mit Graupel und Niesel. Dabei ist dies völlig nutzlos, denn ÄNDERN können wir das Wetter nicht.
Nehmen wir Trump also hin, wie einen verregneten Sommer, einen viel zu lauen Winter, nehmen wir ihn hin wie Glatteis, zähen Nebel oder Hagel, erdulden wir ihn wie einen Kälteausbruch im Mai, der den schon erblühten Bäumen die Blüten killt, ertragen wir ihn wie einen Sturm, der uns die Blätter und alte Papierfetzen ins Gesicht weht.

Oder denken Sie an eine der vielen Krankheiten, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Sagen Sie jetzt bitte nicht, Krankheiten seien heilbar, man weiss doch, ein grippaler Infekt geht MIT Medizin eine Woche und OHNE 7 Tage. Nein, wenn uns die Bazillen wirklich erwischt haben, dann hilft nur das gute alte Bett, reinliegen, schwitzen, Tee trinken, da hilft schlafen und dösen und warten. Auf keinen Fall hilft Jammerei oder Motzerei, die Erreger toben sich aus, ganz egal, ob wir wütend oder stoisch reagieren. Nehmen wir Donnie also wie eine Krankheit, eine schon ein bisschen chronische, aber eine, die in 48 Monaten auch überstanden sein wird.

Oder denken Sie an einen Verkehrsstau: Wenn Sie drinstecken, dann nützt Ihnen die ganze Flucherei nix, Sie können wütend auf das Lenkrad hauen, Sie können sich in den Finger beissen, Sie können ein ganzes Arsenal von unflätigen Ausdrücken loslassen, weiterkommen tun Sie damit keinen Meter. Nehmen wir Donnie also hin, hin wie ein fetter Stau auf der A8 bei Pforzheim, wie einen High Noon auf dem Kölner Ring, hin wie eine Baustelle auf der A2 oder ein Auffahrunfall auf der Basler Nordtangente.

The most important question, die sich uns in den nächsten Wochen stellt, ist doch eigentlich:
Wie geht man nun mit dem Trumpeltier um?

Sie wollen wirklich eine Antwort?
Gut.
Die Antwort lautet:
Erdulden. Erleiden. Ertragen.
Wie einen Regentag.
Wie eine Grippe.
Wie einen langen, fetten, sichnichtauflösenden Verkehrsstau.


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