Wie geht man nun mit dem Trumpeltier um? Das ist doch eigentlich the
most important question, die sich uns in den nächsten Wochen stellt. Ganz
sicher nicht so, wie es einige Amis machen. Es ist absolut inkorrekt und
undemokratisch, sich mit
THIS ASSHOLE IS NOT MY PRESIDENT
auf die Strasse zu stellen. Immerhin ist Donnie the elected
President er USA. Bei Bush hätte man das noch tun können, der war ja
wahrscheinlich gar nicht gewählt, wobei man das nie herausfinden wird, die
Nachzählung im Südoststaat wurden gestoppt.
Das Einzige, was jemand unternehmen kann, der nun so ganz und gar
nicht in einem Trump-Amerika wohnen will, ist auswandern. Und genau dies haben
ja etliche Promis angekündigt. Man darf also gespannt sein, ob sie es
wahrmachen; wird also Matt in realiter an die Spree ziehen? Als grosser
Damonianer freue ich mich schon darauf, ihn beim Muschelkaufen im KaDeWe zu
treffen oder in einer Spunte in Neukölln, I’m looking forward to meet him,
während er am Paul Lincke-Ufer joggt, während er über den Kudamm schlendert
oder am Wannsee Berliner Weisse trinkt. Oder vielleicht sogar in einem der über
30 Hallenbäder, am Helene Weigel-Platz, auf der Fischerinsel oder am Anton
Saefkow-Platz unter der Dusche steht. (Ja, liebe Onliner, geschenkt, darüber
würde ich mich natürlich besonders freuen…) Aber eventuell war die Ankündigung
auch nur heisse Luft.
Was machen wir also nun mit Donnie? Man könnte ihn natürlich
stürzen. Immerhin haben die Vereinigten Staaten von Amerika im Beseitigen von
gewählten Präsidenten eine grosse Übung, ganze Abteilungen in der CIA waren
jahrelang mit nichts anderem beschäftigt. Allerdings schubste man stets die
Staatsoberhäupter anderer Nationen vom Sockel und nicht die eigenen. Würde die
CIA nun auch die Ermordung des Präsidenten der USA anzetteln, oder müsste man
da z.B. die Chilenen anfragen? Als Revanche für Allende sozusagen? Nach dem
Motto: Gewählte Politiker um die Ecke bringen macht so Spass, jetzt dürft ihr
auch mal? Aber wahrscheinlich werden weder die CIA noch der Secret Service
Chiles sich auf so etwas einlassen.
Was ist also zu tun?
Sie wollen wirklich eine Antwort?
Gut.
Die Antwort lautet:
Nichts.
Wir müssen das Trumpeltier hinnehmen.
So wie wir vieles hinnehmen.
Denken Sie doch beispielsweise ans Wetter. Wir klagen völlig ohne
Sinn und Zweck über Regen, Schnee, Sturm, wir motzen über zu hohe und jammern
über zu tiefe Temperaturen, wir hadern mit Nebel und Reif, mit Graupel und
Niesel. Dabei ist dies völlig nutzlos, denn ÄNDERN können wir das Wetter nicht.
Nehmen wir Trump also hin, wie einen verregneten Sommer, einen viel
zu lauen Winter, nehmen wir ihn hin wie Glatteis, zähen Nebel oder Hagel,
erdulden wir ihn wie einen Kälteausbruch im Mai, der den schon erblühten Bäumen
die Blüten killt, ertragen wir ihn wie einen Sturm, der uns die Blätter und
alte Papierfetzen ins Gesicht weht.
Oder denken Sie an eine der vielen Krankheiten, gegen die kein Kraut
gewachsen ist. Sagen Sie jetzt bitte nicht, Krankheiten seien heilbar, man
weiss doch, ein grippaler Infekt geht MIT Medizin eine Woche und OHNE 7 Tage.
Nein, wenn uns die Bazillen wirklich erwischt haben, dann hilft nur das gute
alte Bett, reinliegen, schwitzen, Tee trinken, da hilft schlafen und dösen und
warten. Auf keinen Fall hilft Jammerei oder Motzerei, die Erreger toben sich
aus, ganz egal, ob wir wütend oder stoisch reagieren. Nehmen wir Donnie also
wie eine Krankheit, eine schon ein bisschen chronische, aber eine, die in 48
Monaten auch überstanden sein wird.
Oder denken Sie an einen Verkehrsstau: Wenn Sie drinstecken, dann
nützt Ihnen die ganze Flucherei nix, Sie können wütend auf das Lenkrad hauen,
Sie können sich in den Finger beissen, Sie können ein ganzes Arsenal von
unflätigen Ausdrücken loslassen, weiterkommen tun Sie damit keinen Meter.
Nehmen wir Donnie also hin, hin wie ein fetter Stau auf der A8 bei Pforzheim,
wie einen High Noon auf dem Kölner Ring, hin wie eine Baustelle auf der A2 oder
ein Auffahrunfall auf der Basler Nordtangente.
The most important question, die sich uns in den nächsten Wochen
stellt, ist doch eigentlich:
Wie geht man nun mit dem Trumpeltier um?
Sie wollen wirklich eine Antwort?
Gut.
Die Antwort lautet:
Erdulden. Erleiden. Ertragen.
Wie einen Regentag.
Wie eine Grippe.
Wie einen langen, fetten, sichnichtauflösenden Verkehrsstau.
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