Freitag, 11. November 2016

...Sprachlos...Fassunglos...Donnie has made it.



……………
………………………
………………………….
……………………………….
Sprach- und fassungslos.
…………………..
………………………………..
………………………….
…………….
Sprach- und fassungslos.
…………………..
…..
………………………………………………………..
…………….

Sprach- und fassungslos sassen wir am Mittwoch vor PC und Fernsehen, vor Tablet und I-Phone. Fassungs- und sprachlos sahen wir die blauen und roten Balken und unser Hirn wollte uns die ganze Zeit das Akzeptieren des Gesehenen verweigern. Sprachlos, fassungslos mussten wir irgendwann doch diesen einen Satz, diesen einen Satz, den niemand für möglich gehalten hatte, diesen Satz vor uns hinsprechen:

Donnie hat die Wahl gewonnen.

Ja, Donnie, der Frauenheld, der Mauerbauer, Donnie, der Goldbadnehmer, der Frei-vom-Maul-weg-Redner, Donnie, der Politikneuling hat die Wahl gewonnen und wird 45. Präsident der USA. Wieder einmal staunten wir über das so obskure Wahlsystem der Amis, bei dem der Fall von Florida zum Fall für Hillie wurde, dieses obskure Wahlsystem, von dem am Dienstag mehr die Rede sein wird.
Ja, Donnie has won the election, gegen jede Prognose, gegen jede Vernunft, obwohl ja selbst die meisten Parteikollegen ihn nicht wollten, obwohl sich selbst Republikanische Ex-Amtsinhaber gegen ihn aussprachen, Donnie has made it.

Er wird gute, fähige Berater brauchen, gute, zähe, toughe Leute, die ihm in den nächsten Wochen das White House und seine Fallen erklären, das White House, das Hillie schon gekannte hätte, wie ihre Westentasche:
«Mr. President, das ist Emily McFutter, Chefin vom Dienst, und bitte starren Sie ihr nicht so auf die Brust, wenn Sie mit ihr reden.»
«Mr. President, dies die Akten für die nächsten Wochen, ja, die müssen Sie wirklich selber lesen, sie haben so einen tollen grossen Schreibtisch hier im Oval Office, wofür dachten Sie, dass der da ist? Nein, der sieht nur in Hollywood-Filmen immer leer aus.»
«Mr. President, diesen roten Knopf niemals drücken ohne uns zu fragen, nein, Sie können ihn nicht ausprobieren, nein, auch wenn das lustig für Sie wäre, Mr. President…, stop…stop…haaaalt!»

Die Statistik zeigt, dass nicht-weisse Bürger Clinton gewählt haben. Ebenso wie jüngere Leute für sie stimmten. Frauen haben auch eher Hillary gewählt und die Mehrheit der Leute mit einem College-Abschluss auch. Meine Chefin in Solothurn brachte es beim Mittagessen auf den Punkt: «Dummi, wyssi, alti Manne». Von denen gibt es wahrscheinlich immer noch zu viel. Dumme, weisse, alte Männer.
Die dummen, weissen, alten Männer, wir kürzen sie jetzt mal DWAM ab, haben – so Politologen gestern – eine Protestwahl hingelegt. Sie wollten es dem Politischen Establishment mal zeigen. Trumpie ist eben keiner von «denen da in Washington», er ist frisch, neu, unverbraucht. Die DWAM vergessen darob eines: Entweder arbeitet sich Donnie richtig ein in seinen Job, dann wird er schnell auch Teil der Washingtoner Politkultur und ist in einem Jahr wahrlich auch einer von denen, oder er bleibt der Aussenseiter und ist dann eben kein guter Präsident, entweder er verändert sich Richtung Politiker oder er wird eine Katastrophe. Das Ich-sage-was-ich-denke, das Ich-nehme-kein-Blatt-vor-den-Mund, das Burschikose und Kraftsprachige, eben das, was vielen DWAM so imponierte, geht jetzt nicht mehr. Das werden seine guten, fähigen, toughen Berater ihm austreiben müssen.
Man nennt das Diplomatie. Nein, Donnie wird schnell zum politischen Establishment gehören oder er wird scheitern. Denn er hat zwar die Mehrheit in beiden Kammern, aber da sitzen eine ganze Menge Republikaner, die ihn NICHT wollten…
  
Sprach- und fassungslos,
mit starren Augen und offenem Mund,
mit zitternden Händen und gesträubten Haaren,
sassen wir vorgestern vor dem Bildschirm, dem PC, dem Tablet und mussten uns irgendwann eingestehen, dass es doch wirklich stimmt:

Donnie has made it.









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen