Donnerstag, 4. Februar 2016

Es darf (morgen zurück-) geschossen werden

Sie alle kennen eine Filmszene dieser Art: Jack (oder Bob oder Jim), der beste Freund, Partner, Kollege und Mitstreiter des Filmhelden Michael (oder James oder Edward), zückt in der 80. Minute des Streifens (oder in der 79. oder 81.) auf einmal seinen Revolver und richtet ihn auf Michael (oder James oder Edward). Fassungslos blicken wir auf die Waffe und in das Gesicht von Jack (oder Bob oder Jim), in ein Gesicht, das wir in 80 Minuten Film (oder 79 oder 81) liebgewonnen haben. Auf einmal ist alles klar, es fällt uns wie Schuppen von den Augen: ER ist der Verräter, ER ist das Schwein, ER ist der Kerl, hinter dem unser Held (also James oder Michael oder Edward) die ganze Zeit her war. Die Maske ist gefallen, die Schminke ist ab, die Verkleidung weg und wir blicken in die höhnische Fratze des Bösewichts.

Das Zücken der Waffe, das Ausstrecken der Revolverhand ist also der entscheidende Moment.

Immer, wenn eine Bewegung, eine Partei, eine Gruppe, wenn eine Ideologie, eine Gemeinschaft vom Schiessen redet, wenn sie die Waffe ausfährt, zeigt sie ihre wahre Fresse. (s.v.v.)

Meine Mutter schrieb in ein schönes Oktavheft alle Parteitage auf. 1939 fand sich dann der Eintrag:
PARTEITAG DES FRIEDENS  fiel aus wegen Krieg
Hier war die Maske gefallen, man hatte zwar einen Friedensparteitag propagiert, nun aber zeigte man die Knarren mit dem schönen Satz
«…ab morgen wird zurückgeschossen…»

Das Ausstrecken der Revolverhand zeigt die hässliche Fratze des wahren Schurken.

Eine ganz ähnlich widerliche Grimasse zeigte dann auch die RAF, die ja viele Linke für irgendwie ganz nötig und unvermeidbar hielten, so ganz nach dem Motto «die tun wenigstens etwas.». Sie zeigte ihre widerliche Visage, als Frau M. verkündete, Bullen seien keine Menschen und man könne ihnen alles antun, was man keinem Menschen antäte. Ein Text, der sogar den Erzlinken Wallraff, der weiss der Himmel genügend Probleme mit der Polizei hatte, zu erbitterter Replik trieb. Frau M. wählte übrigens die schönen, sehr an 1939 erinnernden Worte
«…und natürlich darf geschossen werden…»

Es fällt uns wie Schuppen von den Augen, wenn wir sehen, wer der Verräter, der Verbrecher ist, wenn dieser seine Knarre zückt und in die Kamera hält.

Auch die DDR liess die Maske fallen, als sie anfing, Leute, die austesten wollten, wie sicher der «Antifaschistische Schutzwall» von der Ostseite sei, einfach abzuknallen. Auch sehr, sehr, sehr wohlmeinende Leute im Westen, die irgendwie immer noch die DDR für einen ganz süssen Versuch hielten, konnten nicht umhin, hier nun ein paar Frage- und auch etliche Ausrufezeichen zu setzen.

Das Ausstrecken der Revolverhand.

Und nun steht da mit hässlicher Fratze die gute Beatrix von Storch und hält uns die Knarre vors Gesicht: Notfalls müsse auch auf Leute an der deutschen Grenze geschossen werden. Es ist ein komischer Zufall, dass ihr Name so stark an Bellatrix Lestrange, die gemeine und widerwärtige Hexe aus Harry Potter, erinnert. Ja, die AFD hat ihre wahre Natur offenbart, sie hat die hässliche Fratze gezeigt, selbst heimliche Sympathisanten können nun nicht umhin, sie als Erzschurkenpartei zu sehen.

Abgesehen von dieser doch sehr hässlichen Geste wären bei Umsetzung des AFD-Vorschlags ja noch etliche juristische und internationale Probleme zu lösen. Stellen wir uns vor, ein paar Verzweifelte stürmen die Grenzanlagen in Weil-Friedlingen (oder Weil-Otterbach oder Lörrach-Stetten oder Grenzach). Wenn die Deutschen jetzt losknallen, schiessen sie ja auf CH-Gebiet, denn BEVOR die Flüchtlinge auf deutschen Boden gelangen, sind sie ja im Ausland, das ist das Wesen einer Grenze. Wären die Eidgenossen damit einverstanden, dass hier Kugeln in ihren Staat fliegen? Wären die Basler auch damit einverstanden, dass dann tote Orientalen oder Afrikaner auf Schweizer Boden herumliegen? Wer entsorgt sie? Dürfen die Deutschen auf CH-Grund um die von ihnen getöteten Menschen zu holen, die übrigens ja auch wiederum Bürger von Staaten sind, die vielleicht auch noch mitreden wollen?
Wie und wie oft wird gewarnt? Dreimal wie üblich? Auf Deutsch und Englisch oder auch auf Arabisch oder Suaheli? Brauchen wir dafür nicht Dolmetscher? Und welcher Dolmetscher gäbe sich dafür her, da sein Metier ja eigentlich die VERSTÄNDIGUNG ist?

In der 80. Minute des Streifens Flucht ohne Wiederkehr wissen wir endlich, wie die Rollen verteilt sind: Angela (gespielt von A. Merkel) ist die Gute und Bella (gespielt von B.v.Storch) zeigt sich endlich als Schurkin, mit gezogener Waffe und hässlicher Fratze.

Und uns bleibt, damit wir nicht auch schiesswütig werden, nur (was heisst NUR?) das Wort.
Also.
Frau von Storch:
Ab heute wird zurückgebloggt.
Und natürlich darf getwittert werden…






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