Freitag, 11. Dezember 2015

Vive le vigneron! Winzer an die Macht!


Le vigneron monte à sa vigne
Où es tu, vigneron ?
Le vigneron monte à sa vigne
Du bord de l'eau jusqu'au ciel là-haut.
(Schweizer Volkslied)

Vive le vigneron!

Guy Parmelin, der neue Bundesrat, der zwar vorher als Alibi-Kandidat und nach der Wahl als „kleinstes Übel“ bewitzelt wurde, wird seine Sache gut machen. Er ist von den zur Wahl gestellten SVPlern sicher der angenehmste, der umgänglichste, der akzeptabelste. Und:
Er hat einen tollen Beruf.
Er ist nämlich Winzer.

Le vigneron monte à sa vigne…
Das sage ich jetzt nicht als Trinker, sondern aus der klaren Erkenntnis heraus, dass Winzer, Weingutsbesitzer, Weinproduzenten, dass Weinreben, Weinberge und Weintrauben, dass Weinfässer und Weingläser gute Dinge sind.
Schon in der Bibel ist der Weinanbau absolut positiv konnotiert. Noah bekommt die erste Rebe vom HERRN persönlich und wird so zum ersten Winzer – dass er von der ersten Produktion einen Vollrausch bekommt, ist eine andere Geschichte, man musste sich an die neue Droge ja auch erst gewöhnen… Von den Arbeitern im Weinberg ist dann später die Rede und Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben heisst es ja auch.
Und in späterer Literatur findet sich kaum eine Stelle, wo Winzer und Weingutsbesitzer, wo Weinreben und Weinberge, Weintrauben und Weinfässer schlecht wegkommen. Schenk ein den Wein, den holden… schreibt Storm, und Pavese dichtet Anche tu sei la vigna  (auch du bist der Weinberg…), von Zuckmayers Fröhlichem Weinberg ganz zu schweigen.

Vive le vigneron!

Was ist nun mit einem Winzer in der Politik?
Ich bitte Sie, dass hat doch nur Vorteile.
Wann, und das kann man nicht genug betonen, wird einem in Bern, in Berlin und Paris, in London oder Rom schon reiner Wein ausgeschenkt? Wann wird je in Bern oder Madrid oder Amsterdam nicht ständig Unausgegorenes, sondern Ausgegorenes fabriziert? Und eines ist doch sicher: Guy Parmelin wird nicht Wein predigen und Wasser trinken, er wird Wein trinken und Wein predigen, er wird sogar Wein produzieren und ausschenken und Wein predigen.

Manchmal muss man, und das wird er auch tun, in Bern Berlin oder Paris auch ein Fass aufmachen; gelegentlich sollte man auch mit Flaschen hantieren können. Die Anzahl der Flaschen in Berlin, Rom, in London, Amsterdam und Bern ist ja ungeheuer, und da ist es gut, wenn jemand gelernt hat, regelmässig mit Flaschen umzugehen. Zukorken und Lagern sind da die richtigen Methoden, auf eine andere Sprache reagiert eine Flasche nicht.

Und wir singen noch einmal:
Daa da da dam dam daa dada dam dam
Dam dam daaa dam dam daaa

Winzer sind die wahrhaft toleranten Menschen. Während noch für viele Leute, WEISS ein klarer Vorteil ist, das WEISSE dominiert und das WEISSE in den Vordergrund gestellt wird, gibt es für den Winzer mehrere Farben: WEISS oder ROT. (oder Rosé)

Vive le vigneron!

Ja, ich versteige mich jetzt zu der Behauptung:
Winzer an die Macht!
(Sang schon Grönemeyer. Oder haben Sie bei dem Obernuschler „Kinder“ verstanden?)
Die Welt kann nur besser werden.
Und wenn Sie mir jetzt sagen, dass in den Parlamenten in Amsterdam, London und Dublin, in den Regierungen in Stockholm und Kopenhagen gar keine Winzer sitzen können, dann täuschen Sie sich. In zwanzig Jahren wird es in allen diesen Ländern Winzer, Weinproduzenten, wird es Weinreben und Weintrauben, wird es Weinfässer und Weingläser geben.
Die Erderwärmung macht es möglich.

In diesem Sinne:
Zum Wohlsein!



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