Freitag, 13. März 2015

Schwarzer CS-CEO oder: Ich traue de(m) Neger(n) nicht



Der neue Mann an der Spitze der Credit Suisse könnte besser nicht sein: Er hat eine glänzendes Curriculum (perfekte Ausbildung, etliche Unternehmen von der Minus- in die Plus- und von der Plus- in die Superpluszone gebracht), er ist politisch und wirtschaftlich meisterhaft vernetzt, er besitzt zwei Staatsbürgerschaften, davon die eines EU-Landes, er spricht ausser Englisch mit Deutsch und Francais zwei der CH-Landessprachen, er wirkt eloquent und charmant, ja, sein Lächeln könnte fast als bubenhaft einnehmend beschrieben werden.

Allerdings hat er einen Schönheitsfehler, und zwar einen, den man nicht verstecken kann. Wenn er z.B. schwul wäre, könnte man sagen, lass deinen Partner doch in L.A. oder N.Y. und führe eine Fernbeziehung, wenn er Epileptiker wäre, na ja, da gibt es gute Medikamente, er wird ja nicht gerade bei einer Shareholder-Veranstaltung umkippen und zappeln. Wenn er Drogen nähme, könnte er das diskret tun und wenn er ein ziemlich ekliges Muttermal auf dem Rücken hätte: Welchen CEO haben wir denn schon in der Badehose gesehen?

Nein, sein eindeutiger Makel ist nicht zu verbergen:
Er ist schwarz.
Er ist ein Afrikaner, ein Elfenbeinküstler, er ist ein Neger.
Und zwar keiner bei dem man von Schokolade, Bronze, von sattbrauner Haut, von beigem Teint reden könnte, jene Schwärze, die wir selber auch mit viel, viel Freibad oder Strand, zur Not mit zwei Stunden Solarium noch schaffen, er ist richtig schwarz, rabenschwarz, er ist kohlrabenschwarz. Und wie schon Maggie Smith in Sister Act aufstöhnte („Monsignore, diese Frau kann man nicht verstecken, sie ist auffällig wie ein bunter Hund“), so seufzen wir ob der Tatsache, dass Thiam nicht nur Handschuhe tragen müsste, sondern schlicht und einfach einen Sack über dem Kopf.
Gut, Thiam hat stets mit Bestnote abgeschnitten, war Politiker und Wirtschaftsführer und Unternehmensberater, spricht fliessend Deutsch, Französisch und Englisch, hat Charme und – wie selten heutzutage! – Charisma, auch seine geäusserten Ansichten zu Mitarbeiterführung sind sehr sympathisch, aber:

Ich traue diesem Neger nicht.    

Nun, Thiam kann sicher mit Messer und Gabel umgehen, er weiss, wie man Austern öffnet und wie man Hummer isst, er kann wahrscheinlich sogar zwischen einem Primitivo und einem Chianti unterscheiden und wählt zum Fischgang den richtigen Weisswein, er ist kulinarisch bewanderter als manch ein Einheimischer, aber was isst er zuhause? Und ich rede jetzt nicht von traditionellen afrikanischen Speisen, die ja mit ihrer Würze und den wunderbaren Zutaten oft sehr, sehr lecker sind, ich rede von… Sie wissen schon. Kann es nicht sein, dass der neue CS-CEO ganz hinten im Kühlschrank ein paar Tupperdosen mit Menschenfleisch hat und sich damit sein Lunchsandwich belegt oder um Mitternacht eine Suppe brodelt?

Bei Negern weiss man doch nie.

Und stellen wir mal die Gretchenfrage: Wie hältst du es mit der Religion? Ganz egal, was in den Papieren steht: Bei den Männern und Frauen aus dem dunklen Kontinent habe ich da immer so meine eigenen Gedanken. Welche Riten und Bräuche vollzieht der smarte Herr, wenn niemand zusieht? Welche Tiere und Pflanzen werden da welchen Göttern geopfert, was wird da vollzogen, getan, welche Altäre sind da mit Antilopenblut begossen und mit Löwenknochen belegt? Wahrscheinlich müssen auch Mitarbeiter, die nicht so ganz spuren, Angst haben, dass hier nicht in der untersten Schreibtischschublade eine Puppe liegt, die, wenn der PA gerade Kaffee holen gegangen ist, mit vielen, vielen, vielen kleinen Nadel gestochen wird und so die Nichtspurer krankheitshalber gehen, bevor man ihnen kündigen müsste.

Man weiss doch nie.

Oh, Sie halten mich jetzt vielleicht für einen Rassisten. Können Sie. Aber ich stehe mit meinen Bedenken nicht allein. Wenn ein führender SVP-Politiker sagt, er sehe bei einem Schweizer Unternehmen, das sich auch in der Schweiz stets positionieren muss, Schwierigkeiten mit einem ivorisch-französischen Doppelbürger, meint er doch Neger. Oder hätte er auch Bedenken bei einem niederländisch-belgischen Doppelbürger oder einem italienisch-monegassischen? Oder hält er überhaupt Doppelbürgerschaften für eine Perversion? Nein, nein, ivorisch-französischer Doppelbürger ist eine nette Umschreibung für Neger mit F-Pass. Ich stehe mit meinen Fragen nicht allein.

Die CS-Aktie allerdings gibt mir Unrecht, sie schnellt gerade in die Höhe.
Nun gut, smart und gebildet ist der Junge ja, und wir wollen hoffen, dass die Integration funktioniert und er das Menschenfleisch im Eiskasten bald durch Rösti ersetzt und den Voodoo-Kult durch einen Gottesdienst.

Aber ganz trauen werde ich ihm nie.



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