Dienstag, 14. Mai 2013

Heute kein Thema


Heute ist mir nichts eingefallen.
Lesen Sie deshalb bitte nicht weiter.
Kann ja mal vorkommen, so eine Ideenblockade, so eine Themenlosigkeit, so eine Leere, man weiss einfach nicht, über was man schreiben soll, man überlegt und überlegt, aber es gibt einfach keine Sache, die einem auf den Nägeln brennt, die einen umtreibt, die sich aufdrängt.
Sie lesen ja immer noch, hören Sie doch auf damit.
Es gibt ja auch nichts Neues unter der Sonne: Ein Land wird wieder mal bankengerettet, woanders tritt die Regierung zurück, Deutschland und die Schweiz einigen sich in irgendeiner Sache nicht, die UNO und der Papst mahnen zum Weltfrieden, in einem Land streikt die Müllabfuhr, in einem anderen die Fluglotsen. Und dann meldet sich noch Steinbrück zu Wort und hüpft wieder in einen Fettnapf.
Wieso lesen Sie denn? Ich habe doch gesagt, es gibt nichts, jetzt ist aber mal Schluss.
Man könnte ja einfach einen alten Post wiederholen, oder etwas klauen, copypasten, oder Goethe zitieren, aber das liegt mir nicht, wiederholen kann ich, wenn alle meine Leser Alzheimer haben und das Abschreiben überlasse ich den Politikern, und Goethe? Deshalb wird heute hier nichts, nichts, gar und aber nichts zu lesen sein.
SIE LESEN! VERDAMMTER MIST, HÖREN SIE AUF DAMIT, BEVOR ICH RICHTIG BÖSE WERDE!
Sie können es nicht. Wieso können Sie es nicht? Weil Sie Angst haben, etwas zu verpassen. Diese Angst, die Rolf Dobelli wunderbar in seinen 52 Irrwegen, die Sie anderen überlassen sollten beschreibt, ist völlig irrational, aber auch völlig normal.
Dobelli beschreibt einen Test, den amerikanische Wissenschaftler mit Studenten gemacht haben. Der Aufbau – ein Computergame – war total einfach: Drei Türen, rot/blau/gelb. Öffnen kostet Punkte, hinter jeder Tür kann man Punkte machen. Schnell hat man herausgefunden, dass es hinter der blauen Tür am meisten zu holen gibt, und man bleibt im blauen Raum. Ändern tut sich das Verhalten, wenn den Probanden gesagt wird, die gelbe und die rote Tür schlössen sich für immer, wenn sie 10 Minuten nicht bedient würden. Jetzt rast man ständig in die Räume, in denen es wenig oder keine Punkte gibt: Angst, etwas zu verpassen!
Aus diesem Grunde lesen wir ein völlig schwachsinniges Buch weiter, wir bleiben in einem polnischen Autoren-Experimentalfilm  sitzen, in der Hoffnung, dass im letzten Drittel etwas Anderes als die herbstliche Allee gezeigt wird, wir gehen nicht in der Pause des Violinrezitals heim („Vielleicht liegt ihm ja Brahms.“), wir kaufen einen Mist, der  laut Werbung nur noch einen Tag angeboten wird. Stellen Sie sich vor, es gibt ab morgen Detmold nicht mehr, müssen Sie dann heute hin?
Fallen Sie nicht auf die Nur-nichts-verpassen-Masche herein!
P.S. Alle Posts vor Januar 2013 werden nächste Woche gelöscht.

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