Donnerstag, 15. März 2012

FUNAMAG und der Bundespräsident

Die Firma FUNOMAG hat die Chefs ihrer verschiedenen Niederlassung zu einem Treffen eingeladen. Das Meeting findet in der Zentrale in Zürich statt und schlägt sich mit SFr 300.00.- im Budget nieder. Diese Summe ergibt sich aus den Anreisekosten (man kommt ja nicht mit dem Eselkarren), aus den Hotelkosten (man hockt ja nicht in der IH) und dem Catering (man gönnt sich ja sonst nichts).Zu besprechen ist ein einziger TOP, über den jetzt schon völlige Klarheit herrscht.
Würde man nicht machen, gell? Da reichte dann auch eine Telefonkonferenz, wenn das Ergebnis gar nicht spannend ist.
Macht man aber doch.
Setzen Sie für FUNOMAG die BRD, für Zürich Berlin und der TOP ist Gauck. Das Meeting heisst Bundesversammlung und die Kosten sind keine dreihunderttausend Franken, sondern eine Million Euro. Nicht, weil die Abgesandten der Länder in der Königssuite im Adlon residieren – wäre übrigens gar nicht teuer, man könnte ja ein Matratzenlager für alle machen – sondern weil der gesamte Bundestagsplenarsaal umgebaut werden muss. Da werden die bequemen Sitze in Bundestagsblue - Ehrenwort, das heisst wirklich so! - gegen schmale dunkle (die kleinen Schwarzen) vertauscht und alle Tische mit überkomplizierter Verkabelung ausgebaut. Das kostet Zeit und damit Geld. Ach ja, Wahlkabinen braucht es auch noch, die Wahl ist ja geheim, offiziell.
Eine Bundespräsidentenwahl ist also eine luxuriöse Sache, die man sich eigentlich nicht ständig gönnt. Sondern alle 5 Jahre. Wie eine Kreuzfahrt in der Südsee oder eine Kulturreise auf die Lofoten.
Jetzt wäre es eigentlich fair, dem Verursacher dieser Kosten diese aufzubrummen, denn wenn BuPräs zurücktreten, muss neu gewählt werden. Also, Herr Wulff, zahlen Sie! Oder wir verrechnen die Kosten mit ihrem... ihrem... Geld, ich bringe das Wort „Ehrensold“ nicht über die Lippen, Ehrensold für einen in Unehre entlassenen ist so widersinnig wie ein Kochbuch für Rohköstler oder eine Tagesmutter, die erst um 19.00 zum Babysitten erscheint.
Und wenn Sie sich dieser Lösung verweigern? Nun, dann arbeiten Sie es ab! Wir freuen uns schon auf Fotos, auf denen Sie Sessel in Bundestagsblue schleppen, Brötchen schmieren, Kabel rollen usw.
Die FUNOMAG muss ihr Treffen übrigens doch durchführen, weil die Direktionen in Chur, St.Gallen und Frauenfeld (die so genannten Ossies) mit einem Gegenvorschlag aufwarten.

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