Sonntag, 4. September 2011

Warum ein Blog?

Warum ein Blog?
Die Antwort ist leicht gegeben: Ich möchte spätestens 2021 den Büchner-, spätestens 2031 den Nobelpreis erhalten haben. Leider ist die Resonanz auf meinen philosophischen Romanzyklus („Boccia um Mitternacht“, „Rousseaus Kuh“, „Nachdenken über Rolf P.“, „Gipsfabrik“) eher gering. Dies liegt wahrscheinlich weniger an der Komplexität der Themen und der an Hölderlin und George geschulten Sprache als an der Tatsache, dass ich noch keinen Verleger gefunden habe. Dies wiederum könnte zur Ursache haben, dass ich noch keine Zeile geschrieben habe, ich komme einfach nicht dazu, immer ist irgendetwas wichtiger. Da ich es nicht schaffe, meinen Beruf zu vernachlässigen, soziale Kontakte auf Eis zu legen, meine Wohnung nicht mehr aufzuräumen, nicht mehr zu schlafen, habe ich einfach zu wenig Zeit zum Schreiben. Mit einem Wort: Ich bin zu wenig Bohemien.
Also nun ein Versuch mit der kleinen Form.
Vielleicht wird ein Verleger auf mich aufmerksam und gewährt mir den Vorschuss, den ich brauche, um mein epochales Werk zu vollenden (oder erst einmal zu beginnen).
Der Blog wird zweimal in der Woche weitergeschrieben und bringt Glossen zu allen möglichen Themen, Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, Fragen, die mich beschäftigen, eigene Erlebnisse. Letzteres ist besonders reichhaltig, Leute, die mich kennen, wissen, dass mir die unmöglichsten Dinge passieren: Ich werfe Schlüssel in Liftschachte, ich schüttle Salatsaucenflaschen ohne Deckel und verliere jede Art von Dokument. Ich bin die Reinkarnation des Monsieur Hulot, ich bin das Vorbild für Signore Rossi. Ich stehe mit der Materie auf Kriegsfuss.
Der Blog wird ein reiner Textblog sein, es gibt keine Videos, keine Musik, erst recht keine Bilder von meiner Wollkleidung oder meinem letzten Frühstück.
Nun viel Spass beim Lesen: dienstags und freitags!
P.S.: Es MUSS nicht der Büchnerpreis sein, ich nehme alle Literaturpreise, wenn sie zwei Bedingungen erfüllen: medienwirksam und verdammt gut dotiert (100.000.- aufwärts)

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