Ich habe noch gar nicht so viel über Klimakonferenzen geschrieben, wie ich gedacht habe. Wenn ich das Stichwort «Klimakonferenz» eingebe, da kommen nur ein paar Posts. Und in den meisten ist der Begriff nur am Rande genannt. Einen Text fand ich allerdings. Ich schrieb nach Glasgow 2021:
Ja, und dann ist da noch das Schlussdokument der Klimakonferenz. Es gibt hier nichts schönzureden oder zu beschönigen: Glasgow war eine Katastrophe. So schön es war, dass – und lassen Sie sich das jetzt mal auf der Zunge zergehen – niemand mehr den Klimawandel abstreitet, angesichts der Tatsache, dass es eins vor zwölf ist, ist ein Packen-wir-es-irgendwie-und-irgendwann-einmal-an einfach zu wenig.
Einfach Mist.
Einfach nix.
Aber wir wollen nicht alles gleichsetzen, dieses Mal wird alles besser, es sind ja dieses Mal ganz viel Betroffene dabei, Indigene zum Beispiel, die ihren Standpunkt schon klar machen werden.
Dann führte ich 2021 aus, dass diese Abschlusserklärungen mich an die Vorsätze meiner Bekanntschaft erinnert, die jeweils zum Neuen Jahr getroffen werden. Der eine will weniger rauchen, die andere abnehmen, der eine mehr Sport, die andere weniger Alkohol.
Und am Ende eines Jahres kann man (meistens) einen Erfolg verbuchen, denn wer von 30 Zigaretten auf 29 kam, wer von 0 Längen Schwimmen auf 1 steigerte, wer nur noch jeden zweiten Tag sich betrinkt, alle diese Leute haben ja reduziert.
So schrieb ich 2021:
Wenn man also kein klares Ziel definiert, dann ist man immer auf der Gewinnerseite.
…
Und so ist es eben auch mit der Schlusserklärung von Glasgow. „Wir wollen die Kohle reduzieren.“ Das ist ein so netter Satz, eine so entzückende Sentenz, ein so tolles Vorhaben, aber dieser nette Satz, diese so entzückende Sentenz, dieses so tolles Vorhaben bringt halt nix, gar nix, weil dieser entzückende Satz, diese so nette Sentenz, dieser Spruch, dieser Slogan, dieses so tolle Vorhaben keinerlei konkrete Ziele festlegt.
Kohle reduzieren – Bis wann? Und wie viel?
Aber wir wollen nicht alles gleichsetzen, dieses Mal wird alles besser, es sind ja dieses Mal ganz viel Betroffene dabei, Indigene zum Beispiel, die ihren Standpunkt schon klar machen werden.
Ich schloss 2021 mit den Worten:
So bitter es ist: Wir brauchen drastische Massnahmen und die sofort.
Aber wir wollen nicht…
Doch.
Doch.
Doch.
Wir wollen mal gleichsetzen. Welche Klimakonferenz hat in den letzten Jahren wirklich etwas gebracht? Glasgow? Johannesburg? Madrid? Toronto? Baku? Dubai? Sofia?
Wie unerheblich diese Treffen geworden sind, zeigt ja schon die Tatsache, dass ich hier drei Städte hineingemogelt habe, die Sie jetzt – Hand aufs Herz! Hand aufs Herz! Hand aufs Herz! – gar nicht bemerkt haben. Es hab nix in Johannesburg, Toronto und Sofia.
Auch die Anwesenheit der Indigenen kann hier nichts ändern. Denn Sie können ja keinen Druck ausüben, sie können nur hinweisen, hinzeigen, hindeuten auf ein Problem.
Und das Problem ist ja bekannt.
Hinreichend bekannt.
Es tut mir leid, dass ich heute so düster bin. Aber wenn man keine Massnahmen (keine Flüge mehr weltweit unter 500 km – zum Beispiel), sondern nur Ziele beschliesst, dann wird das wieder nix.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen