Freitag, 12. Juli 2019

Ein aufgeräumter Post


Leuten / Aufräumen / Dinge / Ordner / Tassen / Kleidung / Orten
schwerfallen / stapeln
schwer / tollsten
den / meisten / das / sich / ihnen / viele / den
sodass / bei / wie / an

Sie haben Mühe zu lesen? 
Also noch einmal wie gewohnt:

Den meisten Leuten fällt das Aufräumen schwer, sodass sich bei ihnen viele Dinge wie Ordner, Tassen, Kleidung an den tollsten Orten stapeln.

Ich hatte halt gedacht, wenn ich mal so einen Satz richtig schön aufräume… Aber gut, dann halt nicht.

Ich bin ein Aufräumer. Bei mir liegt nichts herum, nichts fährt herum, alle Dinge sind an ihrem Platz und in ihrer Schublade. Meine Bücher sind alphabetisch nach Autoren geordnet, einzige Ausnahme ist der Stapel der «Noch-zu-lesenden-Bücher» auf dem Tischchen beim Sessel, meine Noten alphabetisch nach Komponisten und meine DVDs alphabetisch nach… Titel. (Oder wüssten Sie den Regisseur von Harold & Maude?) Auf meinem Schreibtisch ist nix, auf meinem Bett liegt nix und auf meinem Flurschränkchen liegt auch nix.

Nun ist es aber mit dem Aufräumen und Ordnen so eine Sache, das Schwierigste ist schon mal das System. Warum ordnen wir Bücher nach Autor? Es gäbe so viele andere Möglichkeiten, die je nach Situation und auch nach Hirnstruktur des Aufräumers Sinn machen können. Man könnte genauso gut nach Titel ordnen, an den Titel erinnert man sich oft eher als an den Autor. Es gibt Menschen, die nach Kaufdatum sortieren, da sie genau wissen, wann sie einen Roman oder eine Novelle erworben haben, macht dieses System für sie Sinn. Ganz lustig wäre ein Einordnen nach Schwierigkeit und Qualität, man könnte dann Leute zu speziellen Zonen im Regal schicken: «… nicht nach links, da sind die Bücher für die gescheiten Menschen…» «… so wie ich dich einschätze, suchst du mal lieber in der Mitte…». Man könnte nach Verlagen, nach Farbe, man könnte nach Grösse oder Dicke, man könnte nach Handlungsort oder Handlungszeitpunkt ordnen, der Fantasie wären hier eigentlich keine Grenzen gesetzt.

Fest steht:
Es muss mehr aufgeräumt werden in diesem Land, es würde alles effektiver und schneller gehen.

Ich habe vorher schon die Satz-Aufräummethode gezeigt und ich möchte doch noch einmal Werbung für sie machen. Wenn wir keine Sätze schreiben, sondern einfach die Wörter, sortiert nach Wortarten, sind wir viel rasanter am Ziel:

Dionys / Tyrann / Damon / Dolch / Gewand
schleichen
dem / den
zu / im

Sie begreifen ja schon bei den Nomina, um was es geht. Das würde die Bürgschaft auf ein Drittel kürzen und uns eine Menge Schiller ersparen. 

Bei den Bildern gibt es das schon, Kunst Aufräumen ist ein wunderbares Buch von Ursus Wehrli, in dem er sich Meisterwerke vornimmt und sie sortiert, da kommen dann bei einem Miró alle Striche in die eine und alle Kreise in die andere Ecke.
Sehr praktisch.

Wann kommt «Musik aufräumen»? Zum Beispiel nach Schwierigkeit? Wäre für uns Musiker viel entspannter, man spielt erst alle schweren Stellen einer Sonate und könnte dann ganz relaxt den Rest musizieren. Oder nach Bekanntheit? Wenn man das Va pensiero zu Beginn des Nabucco sänge, könnten die Zuhörer, die nur wegen des Gefangenenchores gekommen sind, gleich danach ins Restaurant gehen.

Fest steht:
Es muss mehr aufgeräumt werden in diesem Land.
Und der oben erwähnte Ursus Wehrli (ja, der von Ursus&Nadeschin) hat das auch schon getan, er hat sein Kunstprojekt auf Badewiesen, Parkplätze und andere Dinge ausgeweitet, wo er ordnet, ist nichts, wie es war. Zu sehen unter


Tag / Mal
wünschen
schön / sonnig
ich / Ihnen / einen / nächsten
und / bis / zum
























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