Dienstag, 9. Oktober 2018

Das Europäische Zentralmuseum macht unsere Galerien wieder japanerfrei


Am 3. September 2018 fand bei Frankfurt ein Ereignis statt, das in den Medien viel zu wenig Beachtung fand: Die Grundsteinlegung zum Europäischen Zentralmuseum (EZM).
Das EZM, ein wunderschöner Bau aus Granit, Holz und Glas vom Flämischen Stararchitekten
Jan-Willem van Boozelhout wird ab 2022 die wichtigsten Bilder beherbergen und so die nicht mehr zu ertragende Japaner- und Chinesenflut in den Europäischen Galerien und Kunstsammlungen eindämmen. Es wird unter anderem die folgenden Bilder zeigen:
Edvard Munch, Der Schrei (aus dem Kunstmuseum Oslo)
Leonardo da Vinci, Mona Lisa (aus dem Louvre) 
Botticelli, Die Geburt der Venus (aus den Uffizien)
Rembrandt, Die Nachtwache (aus dem Rijksmuseum Amsterdam)
Vincent Van Gogh, Sonnenblumen (ebenfalls Amsterdam)

Die Vorgeschichte jenes bahnbrechenden Projektes ist bald erzählt: Schon seit Beginn des 21. Jahrhunderts beklagten sich immer mehr Kunstinteressierte und Museumsgänger, dass ein Besuch der wichtigsten Ausstellungsorte in Europa fast nicht mehr möglich sei. Man sei nicht mehr bereit, für einen Gang durch das Musee D’Orsay 5 Stunden anzustehen, für einen Besuch der Uffizien einen ganzen Tag zu opfern und ob der 4 Kilometer langen Warteschlange vor dem Rijksmuseum sich einen Melkschemel, Thermoskanne und Brote mitzubringen. Der Kunstkritiker Hans Buckloh schrieb am 6. 7. 2005 in der FAZ über den Louvre:

Japaner und Chinesen so weit das Auge reicht, eine Kolonne von Menschen, als ob hier in einem Hungerjahr die letzten Brote ausgegeben würden. Dabei wollen Sie alle nur das Eine: Sie wollen die Mona Lisa sehen. Sie wollen sich nicht mit der Europäischen Kunst auseinandersetzen, sie wollen keine neuen Bilder kennenlernen, sie wollen die Mona Lisa und dann wieder ab in den Bus und weiter, weiter zu den Highlights der Bilderwelt, jene Highlights, die ihnen a) ihre Kollegen auf Fotos gezeigt haben (am besten noch mit sich selbst davor), die sie b) im Reiseführer beschrieben fanden und die sie c) schlicht und einfach gebucht haben.
Wann werden unsere Kunstsammlungen endlich wieder asiatenfrei? Wann kann man wieder in die grossen Galerien ohne von einer Horde Schlitzaugen erdrückt zu werden?

Nicht zuletzt wegen der rassistischen Formulierung erregte der Artikel Aufsehen, ja Ärger, bald aber war man sich im Klaren darüber, dass Buckloh den Nagel auf den Kopf ins schwarze Wespennest geschlagen hatte.
2012 trafen sich – in einem heimlichen Meeting in Gubbingen im Schweizer Kanton Thurgau – die Direktorinnen und Direktoren der 20 bedeutendsten Kunstmuseen Europas, nein, das ist jetzt falsch formuliert, die Leiterinnen und Leiter jener Sammlungen, die vom Ansturm auf EIN Werk erdrückt werden.
Man war sich schnell einig, dass es sinnvoll sei, alle Muss-man-gesehen-haben-Bilder an einem Ort zu vereinen und so die 13 000 Japaner und 8700 Chinesen, die täglich (!!!) den Louvre, die Uffizien, das Rijksmuseum und die Tate Gallery bedrängen schlicht und einfach umzuleiten. Lord Moldibert Bingham, Chef der Museen in London, hatte dann die zündende Idee, Frankfurt als Standort zu wählen, denn die JAPANAIR, die JAPANFLIGHT, die CHINESEWINGS und die CHINATOURS, die die Massen an gelben Touristen nach Europa brächten, würden eh den Rhein-Main-Flughafen ansteuern.    

So wurde 2015 in der Nähe des Frankfurter Flughafens ein Gelände erworben und ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Flame Boozelhout eindeutig gewann, trotz grosser internationaler Konkurrenz. (Kleines Bonmot am Rande: Der phänomenale Entwurf von Herzog&DeMeuron wurde abgelehnt, weil man kein zweites Elbphilharmonie-Desaster wollte.)
Nun wurden sämtliche europäische Museen befragt, welche Bilder sie gerne loswerden würden. Die Fragen waren einfach gestellt:
a)       Haben Sie an einem normalen Werktag Schlangen vor der Kasse?
b)      Wie lange ist die Wartezeit?
c)       Wie viel Prozent Ihrer Besucher sind Asiaten?
d)      Gibt es ein Gemälde, dessen Absenz Schlangen, Wartezeit und Asiatenanteil drastisch verringern würde?
Die Auswertung ergab, dass nur 20 Bilder im EZM der gesamten Museenlandschaft des Kontinents eine entscheidende Erleichterung bringen würde.
(Noch ein kleines Bonmot: Das Mauritshuis in Den Haag, von dem das Mädchen mit dem Perlenohrring von Vermeer erwartet wurde – immerhin ist das Bild durch den Kinofilm weltweit auch in bildungsferneren Schichten bekannt geworden – gab an, dass sie keine Probleme hätten, Japaner und Chinesen erwarteten das Gemälde in Amsterdam. Was das Rijksmuseum bestätigte, es werde dort pro Tag ca. 150 Mal nach jenem Portrait gefragt…)

Nun warten wir alle sehnsüchtig auf das Jahr 2022, ab dem man wieder ohne Anstehen und ohne Wartezeit in die Uffizien und den Louvre gehen können wird.
Neben dem EZM wird übrigens ein weiteres TOYOKOTOTOYO® entstehen – wir berichteten – ein Hotel jener Kette, die den Japanern das schöne Gefühl verleiht, ganz zuhause zu sein.

   

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