Stellen Sie
sich vor, Sie kommen vom Einkaufen und wollten die folgenden Dinge besorgen:
Kaffee, Tee, Butter, Salz, Bohnen, Salat, Käse, Schokolade, Wein und Bier. Und
beim Auspacken stellen Sie fest, dass sich Kaffee, Tee, Butter, Bohnen, Salat,
Schokolade und Bier in Ihrer Einkaufstasche befinden. Was sagen Sie sich? Dass
Sie immerhin 2/3 oder 66% der vorgehabten Dinge besorgt haben? Oder dass Sie
1/3 oder 33% der Sachen vergessen haben?
Stellen Sie
sich vor, Sie müssen bei einem Test sämtliche europäischen Hauptstädte wissen.
Während Ihnen die von Italien, Deutschland, Frankreich und anderen grossen
Ländern einfallen, haben Sie die von Liechtenstein, Estland, Lettland und San
Marino vergessen. Und weil Ihnen eben Vaduz, Tallin, Riga und (wie peinlich!) San
Marino nicht präsent sind, erreichen Sie eine Quote von 66%, anders gesprochen
2/3. Sind Sie stolz auf dieses Ergebnis? Oder ärgern Sie sich, dass Ihnen ein
Drittel der Städte (33%) nicht in den Sinn kam?
Stellen Sie
sich vor, Sie bowlen zum ersten Mal. Da geht das natürlich erst einmal so los:
Gutter Ball – Gutter Ball – Gutter Ball – Gutter Ball. Dann ein Vierer! Fünf!
Sieben! Wieder Gutter Ball – Gutter Ball, dann aber ein Score! Und noch einer. 5,
6, 3, 9, und dann: STRIKE! So kommen Sie am Ende auf einen Schnitt von 6,66
getroffenen Kegel. Freuen Sie sich? Oder nerven die im Schnitt nicht
getroffenen 3,33?
Jetzt muss
man natürlich sagen: Es kommt auf den Vergleich an. Von 9 Dingen 3 im COOP zu
vergessen, ist für einen normalen Menschen blamabel. Wenn Sie 98 sind, sieht
die Sache anders aus, oder wenn Sie gerade 150% in sechs verschiedenen
Arbeitsstellen schaffen (Burnout). Die europäischen Hauptstädte sollte ein
halbwegs gebildeter Mensch zu 90% kennen – wenn Sie gerade aus dem Sudan
geflohen sind, schaut’s wiederum anders aus. 6 im Durschnitt beim ERSTEN Mal
Bowlen – Chapeau! Hut ab! Das ist grossartig!
Stellen Sie
sich nun vor, Sie wären Andrea Nahles.
Natürlich
ist das eine schreckliche Vorstellung, albtraumhaft und blutgefrierend,
schrecklich angesichts Gesicht, Frisur und Kleidung, aber stellen Sie sich das
doch einfach mal vor. Wären Sie glücklich über die 2/3, die Sie gewählt hätten?
Oder würden Sie sich grämen ob des einen Drittels, das Sie ja ganz eindeutig
NICHT gewählt hat? Und hier kommt es wieder auf den klaren Vergleich an; und
der zeigt: Unter 70% sind ein verdammt mieses Ergebnis für einen Parteivorsitz.
Es ist übrigens das zweitschlechteste in der Geschichte der SPD – nur Laffi
hatte weniger. Und mit dieser Unterstützung soll die Sozialdemokratie zu neuen
Höhen geführt werden? Vergessen Sie’s.
Man kann
jetzt aus seinen Resultaten auch Konsequenzen ziehen.
Wer Kaffee,
Tee, Butter, Bohnen, Salat, Schokolade und Bier kauft, aber Wein, Käse und Salz
vergisst, sollte, wenn er 98 ist, zum Neurologen gehen oder, wenn er 150% arbeitet,
mal Ferien machen. Der Rest der Schussligen macht sich einen Einkaufszettel.
Wer sich die
Hauptstädte nicht merken kann, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er bei Jauch
antritt. Es wäre doch zu blöde, an der Frage
WAS IST
KEINE EUROPÄISCHE HAUPTSTADT?
A OSLO B ZÜRICH
C VADUZ D HELSINKI
zu
scheitern.
Wer
allerdings so schnell das Bowlen lernt, sollte weitermachen. 6,6 sind für den
Anfang mehr als OK. Und vielleicht entdeckt man hier den zukünftigen Europameister
oder die zukünftige Europameisterin.
Und Frau
Nahles?
Sie hätte
die Wahl nicht annehmen sollen.
Das kann man
nämlich, genauso wie man Einkaufszettel schreiben, bei Jauch absagen oder
Bowling üben; man muss eine Wahl nicht annehmen. Allerdings ist diese Chance
vertan, die gute Frau hat mit gequältem Gesicht die «Glückwünsche»
entgegengenommen und ist jetzt SPD-Chefin. Wie lange sie es bleiben wird, das
steht auf einem anderen Blatt. Den genauso wie man von einer Teilnahme beim A
OSLO B ZÜRICH C VADUZ D
HELSINKI-Quiz zurücktreten kann, kann man es auch von politischen Ämtern.
Antichrist Schulz (wir berichteten) hat es auch nicht lange ausgehalten.
Wir sind gespannt, wie es mit 2/3-Andrea weitergeht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen