Die meisten
Kirchen haben ein Problem: Sie sind überaltert. Wenn man in einen Gottesdienst,
eine Messe, eine Bibelstunde oder ein Rosenkranzgebet schaut, entdeckt man
wenige Leute, deren Teint noch keine Feuchtigkeitscreme bräuchte und deren Haar noch
keine Tönung. Die jungen, athletischen Staturen sind in Gottesdiensten und
Messen klar in der Unterzahl – im Vergleich zu Bierbäuchen und Buckeln und vor
den Räumen, in denen Bibeltreffs und Rosenkränze zelebriert werden, sind auch
mehr Rollatoren als Mountainbikes parkiert.
Dabei wäre
es doch so einfach: Man muss den Jugendlichen etwas bieten.
Und damit
meine ich nicht, nach Gottesdiensten und Messen Freibier anzubieten, oder nach
Bibeltreffs Marshmallows, ich rede nicht von Kinoabenden oder
Fussballturnieren, die sind eh nur Lockvogelangebote.Nein. Was die Kiddies in eine religiöse Gruppe triebe, wären Gebote, die ihnen den Alltag leichter machen und mit denen sie ihren Lehrern und Mama und Papa ein Schnippchen schlagen könnten.
Also gründe ich eine Sekte mit folgenden Regeln, Regeln, die die Teenies ihren Eltern und Lehrern genüsslich aufs Brot schmieren können:
· Die Stunden vor Mitternacht sind heilige Stunden, daher müssen sie ausgenutzt werden, es darf nicht vor 24.00 ins Bett gegangen werden.
· Der Sonntag ist ein heiliger Tag, an dem man keinen Gedanken an Schule oder Arbeit verschwenden darf.
· Das heilige Getränk ist Ibirum, ein Gebräu aus Hopfen, Malz und Wasser, das in grossen Mengen eingenommen wird. (Es wird in den Supermärkten fälschlich unter dem Namen «Bier» verkauft.)
· Zu Menschen, die einem nicht passen, muss man nicht nett sein.
· Die Kleidung der orthodoxen Gläubigen ist Trainerhose, T-Shirt (nabelfrei) und Käppi.
· Menschen, denen man die Hand nicht geben will, muss man die Hand nicht geben.
· Wenn man gerade kein Ibirum trinkt, muss man Gummus kauen, eine weiche, klebrige Substanz. (Wird unter dem falschen Titel «Kaugummi» verkauft.)
Stellen Sie
sich nun vor, ein Lehrer versucht, den Kaugummi zu verbieten. Keine Chance,
meine Jünger dürfen ihm genüsslich erzählen, dass sie ja kauen MÜSSEN. Oder er
setzt einen Test am Montagmorgen an. Keine Chance, meine Anhänger DÜRFEN ja am
Sonntag nicht an die Schule denken. Ebenso ist er auf verlorenem Posten, wenn
er ihnen auf der Schulreise die Ibirum-Dosen wegnehmen will, oder sie ermahnt,
nicht im Trainer in die Schule zu kommen, immer können sie auf ihre religiösen
Gründe verweisen, die ihr Handeln rechtfertigen.
Meine Kirche
wird voll sein, das können Sie glauben, und zwar nicht mit Rollatoren, sondern
mit Skateboards…
Natürlich
müssen meine Sektenleute auch niemand die Hand geben, wenn sie nicht wollen.
Und hier sind wir bei jenem Fall aus Therwil (BL):
In der
Schweiz gehört es noch zur guten Sinne, dass Schülerinnen und Schüler der
Lehrperson beim Verlassen des Raumes die Hand geben. Nun verweigern zwei
muslimische Jungs ihrer Lehrerin das Shakehand, sie dürften aus religiösen
Gründen keine Frau anfassen. Und der Schulleiter hat das genehmigt.
Gute Güte!Die anderen pubertierenden, wilden, ungezähmten Gestalten freuen sich ja auch nicht die ganze Stunde darauf, Frau Müller oder Herrn Meier die Hand zu geben. Aber sie haben als Grund eben nur ihre Unlust, ihre Abneigung gegen gute alte Rituale, sie haben keine RELIGIÖSEN Gründe, nur ihr Alter und ihre spinnenden Hormone.
Daher:
Teenies,
Jugendliche, Buben und Mädchen, Vor-, Total- und Spätpubertierende kommt zu
mir!Wenn ihr Mitglied in meiner Kirche seid, dann kann euch niemand mehr!
Ihr dürft den Nachbarn, der wirklich ein Ekel ist, einen blöden Sack nennen, ihr dürft nabelfrei rumlaufen, die Kappe nicht mehr abnehmen und Kaugummi kauen. Ihr müsst nicht mehr vor Mitternacht ins Bett und müsst am Tag des Herrn nicht mehr lernen. Und ihr müsst nie, nie, nie, nie mehr irgendjemand die Hand geben.
Am Rande sei
noch der Kommentar eines Imams zitiert: Er sagte, erst fasse man Frauen an
(Köln), dann sei das nicht Recht, man solle Abstand von Frauen halten, dann
solle man Frauen wieder anfassen, das könne doch niemand verstehen.
Da bleibt
einem die Spucke weg…
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