Donnerstag, 7. November 2013

E-Mail-Terror


Ach, diese E-Mails ständig, kaum hat man einen halben Tag nicht den PC angehabt, ist schon wieder alles voll! Hier mal eine Ladung, die nur gestern von 15.00-17.00 reingekommen ist:

info@theater-aachen.de                           Newsletter III/2013
info@theater-luebeck.de                           Newsletter IV/2013
info@theater-muenchen.de                       Newsletter III/2013
kundendienst@medipharm.com               So ejakulieren Sie wieder einen Meter weit
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grindel@sek-allschwil.ch                            Vertretung Französischstunden
tubel@sek-allschwil.ch                               RE: Vertretung Französischstunden
fobel@sek-allschwil.ch                             RE: Vertretung Französischstunden
grindel@sek-allschwil.ch                          AW:RE: Vertretung Französischstunden
vertrieb@pharmadok.ch                           zwei Stunden Erektion
studentenbüro@unibas.com                   Neue Öffnungszeiten
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Das ist zum Mäusemelken, da wird der Hund in der Pfanne verrückt, da wird man wahnsinnig, da könnte man die Wände hochgehen, das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.
Aber wenn wir die Ganze einmal genau durchgehen: Ich bin selbst schuld.
Alle die Newsletter, Werbesachen, Infos, Prospekte habe ich irgendwann einmal bestellt. Oder nicht abbestellt, was auf das Gleiche hinausläuft. Es gibt da nämlich so Dinger zum Anklicken, man findet sie nicht sofort, aber sie sind da, da kann man sagen: Nein, ich möchte nichts mehr von euch hören. Wenn man gedankenlos einfach bestellt, ist das, wie wenn man gefragt wird: "Milch in den Kaffee" und schlecht zuhörend ja sagt, und sich dann wundert, warum der Kaffee so beigefarben ist.
Den Studentenbüros an allen Unis, an denen ich einmal war und die laufend irgendwelches Zeug schicken, müsste ich halt mal mitteilen, dass ich dort nicht mehr studiere. Wobei es schon erstaunt, wie ich in den Verteiler von Freiburg geraten bin. In meinem Examensjahr 1992 lief noch nix über die Elektronikpost.
Und die zweideutigen Angebote? Oder viel mehr eindeutigen? Also die eindeutig zweideutigen? (Kleiner Exkurs: sagt man in der Polizeisprache wirklich, Sie wurden in einer eindeutig zweideutigen Situation angetroffen.) Der Ramsch zeigt, dass mein Spamfilter nicht funktioniert, denn solch zweideutige, oder eindeutige oder eindeutig zweideutige Vokabeln muss er erkennen. Ein schlechter Spamfilter ist wie eine abgeschlossene Tür, neben der ein Schlüssel hängt oder ein Wachhund, der den Einbrecher anwedelt und ihm die Hand schleckt. Und niemand kann den Spamfilter auswechseln oder verbessern ausser: Genau, ich selber, moi, I myself.
Schwieriger wird es mit den Kollegen, die noch nicht begriffen haben, dass man bei der Kommunikation gezielt vorgeht und auswählt. Denn eigentlich würde es genügen, wenn die Fachgruppe Französisch sich mit der Vertretungsfrage befasst. Und man muss auch nicht allen immer antworten. Hier hilft nur geduldiges Erklären, Ermahnen, Ermuntern, aber wenn ich mich nicht drum kümmere, schickt der Kollege weiterhin immer alles an die ganze Welt.
Es taucht noch die Frage auf, ob Französisch nicht auch im Filter hängenbleiben sollte.
Aber das ist ein anderes Paar Stiefel.
Hören wir also auf zu jammern, dass wir sooooooooooo viele E-Mails bekommen. Gehen wir ans Abbestellen, schlüpfen wir aus den Verteilern und sagen wir allen Kollegen, Freunden und Verwandten: Man muss nicht immer allen antworten.







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