Dienstag, 20. Februar 2018

Ist Martin Schulz der Antichrist?



Liebe Leserin, lieber Leser
Ich habe schon etliche Male darüber geschrieben, wie die Wirklichkeit einen Post einholt, ihn überholt, wie die Realität eine Satire übertrifft, berechtigt, wie sie eine Glosse noch besser macht. Nun ist das wieder auf eine so schöne Art passiert, dass ich Freudensprünge mache.
Und ausser Freudensprüngen auch etwas, was ich noch nie getan habe, nämlich einen alten (alten? alten? er ist vom März 2017) Post noch einmal in Auszügen kopiere und ihn kommentiere.
(Wenn sie ihn ganz lesen möchten: 23.3.2017: Martin Schulz rettet die Welt)

Wenn ein Historiker im Jahre 100 n. Sch., also im Jahre 2118 gemäss alter Zeitrechnung, den Wechsel im Jahre 0 (2017 a. Z.) von «vor und nach Christus» zu «vor und nach Schulz» erläutern soll, wird vielleicht Mühe haben, zu erklären, wer dieser Christus eigentlich war.
Wenn ein Historiker im Jahre …, nein, schon viel früher, schon in zehn Jahren erläutern soll, wer dieser Schulz war, muss er selber sehr in alten Unterlagen blättern: «Schulz, Schulz, da war doch was, wer war dieser Schulz denn noch mal?»

In den Jahren vor Schulz, so werden die Historiker schreiben, wurde Deutschland von einer Person namens Merkel, Angela Merkel regiert, eine Frau, die in der Versenkung der Geschichte verschwunden wäre, wenn sie nicht – das ist die einzige Tatsache, die man von ihr noch im Kopf hat – den Wahlkampf gegen Schulz verloren hätte.
Hat sie nicht. Angie ist nicht totzukriegen. Angie wird in die Annalen eingehen und nicht der kleine Martin und wenn auch nur als erste deutsche Kanzlerin.

 Genauso unglaublich wie dieses Faktum, nämlich dass der Messias überhaupt eine Gegenkandidatin hatte, ist das Faktum, dass die Partei, für die der Auserkorene antrat, in den Jahren 10 – 1 v. Sch. eigentlich am Boden zerstört war.
Gut, das stimmt. Ausser den Jahreszahlen, die Partei war VOR Schulz nur angeschlagen und ist NACH Schulz am Boden zerstört.

Und dann kam er: Martin Schulz, der Gesalbte, der Auserwählte, Schulz, der Retter, der Messias, Schulz, der zuerst die Partei, dann Deutschland und dann die Welt rettete. Als er mit 100% der Delegiertenstimmen zum Kanzlerkandidaten ernannt wurde ging es wie ein Sturm durch die Partei. Etliche Genossen – so werden es die Geschichtswissenschaftler schreiben – wollen gesehen haben, wie just zum Zeitpunkt seiner Ernennung Feuer und Blitze, Lichtstrahlen und Auren über und um die örtlichen Parteizentralen erschienen seien, aber das ist natürlich in der Zunft höchst umstritten.
Komisch, dass man als Messias so viel falsch machen kann. Irgendwie scheint der Draht zu den höheren Sphären dem guten Martin mit der Ernennung zum Kanzlerkandidaten abhandengekommen zu sein.

Natürlich gewann Schulz die Wahl und machte sich sofort ans Werk.
Na ja, das mit dem Werk stimmt. Aber das mit dem Gewinnen nicht. Wir erinnern uns: Die SPD bekommt am Wahlabend eins auf den Deckel, auf die Klatsche, sie bekommt eines auf den Kopf und stürzt ab. Und ja, Schulz macht sich ans Werk und verkündet sofort sein Mantra:
Keine GroKo.
Keine GroKo.
Keine GroKo.
Keine GroKo.
Um dann irgendwann umzukippen und sich auf Verhandlungen einzulassen. Sehr merkwürdig, dass er sofort das Aussenministerium anstrebt, in einer GroKo, die er um keinen Preis wollte. Das missfällt den Genossen, und im März 2018 – ein Jahr nach meinem Post – ist Martinchen alles los: Aussichten als Vizekanzler und alle Parteiämter. Schulzmessias geht, versäumt aber nicht durch die Nahles-Debatte noch einen unguten Sturm durch seine Partei zu fegen. So nach dem Motto: Bevor der Bauer geht, zündet er noch den Hof an. Die SPD rutscht auf 15,5%, knapp HINTER der AfD.

Nun stellt sich doch die Frage: War Schulzlein überhaupt der Messias? Oder war er der Antichrist? Der gefallene Engel? Der SPD-Satan? Ein Teufel?
Vielleicht stimmte das ja doch mit Feuer, Blitzen, Lichtstrahlen und Auren?

Wenn wir die Buchstaben in seinem Namen und in dem Wort, für das er stand, zählen, erleben wir ein Erstaunen: MARTIN SCHULZ EUROPA – das ergibt 666! Die Zahl des Biestes, des Tieres, die Nummer des Teufels und des grossen Bösen. Und das Wort «Martin» enthält ja auch das Wort «anti».
Die SPD ist also einem der vielen falschen Propheten, vor dem die Bibel warnt, aufgesessen. Einem Wolf im Schafspelz.

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