Um bei www.ticketani.com eine Eintrittskarte zu
bestellen, muss man einen Account einrichten und ein Passwort generieren. Gut,
denke ich, dann generieren wir halt ein Passwort und ich nehme eines meiner
üblichen:
haifischderhatzähne
Sie wollen
es nochmals, also tippe ich die Liedzeile noch einmal ein.
So weit, so
gut.
Allerdings
erscheint jetzt wie ein Menetekel:
Die Eingaben stimmen nicht überein.
Also noch
einmal getippt, und dieses Mal ganz höllisch aufgepasst, dass die Wörter
deckungsgleich sind. Sind sie auch, dies scheint nicht das Problem zu sein,
aber Ticketani sagt mir:
Ihre Eingabe muss mindestens 8 Zeichen lang
sein, einen Grossbuchstaben sowie eine Zahl und/oder ein Sonderzeichen
enthalten.
Schön. Hätten
die Deppen mir auch gleich sagen können.
Ändern wir
also in
Haifischderh&tzähne
Und geben
auch das zweimal ein. Ticketani antwortet:
Ihre Eingabe muss mindestens 8 Zeichen lang
sein, einen Grossbuchstaben sowie eine Zahl und/oder ein Sonderzeichen enthalten.
Habe ich
doch gemacht, zum Henker! Ich bin lang genug, habe ein «H» und ein «&».
Aber vielleicht haben die das mit dem und/oder nicht recht geschrieben, machen
wir also beides:
Haifischderh&tzähn3
Und
wiederholen sorgfältig.
Die Eingaben stimmen nicht überein.
Also noch
einmal von vorne, alles sauber eingegeben, darauf geachtet, dass es 2x
identisch ist (copy geht nicht..)
Ihre Eingabe muss mindestens 8 Zeichen lang
sein, einen Grossbuchstaben sowie eine Zahl und/oder ein Sonderzeichen
enthalten.
So der
Kommentar. Ich kapituliere und rufe Bider&Tanner an, die Verkaufsstelle in
Basel.
Da steckt
Bosheit dahinter.
Pure, reine
und unverfälschte Bosheit. Denn entweder erscheinen die Mahnungen des
Programmes einfach durch Zufallsgenerator oder man muss eine bestimmte
Konstellation erreichen, die dem User aber völlig unbekannt ist. So könnte man
z.B. nur Passwords akzeptieren, die an vierter Stelle eine Zahl enthalten oder
in denen der Buchstabe G auftaucht oder die 12 Zeichen lang sind oder an
letzter Stelle ein Sonderzeichen haben. Weiss der User diese Regel nicht, tappt
er völlig im Dunkeln, während er die Stecknadel im Heuhaufen sucht.
Programmierer
sind böse. Unverfälscht, pur, rein böse. Ich habe dies ja neulich schon in dem
Post über das Vertauschen von Speichern / Nicht speichern beim neuesten MAC
geschildert, wie sie in ihren Büros hocken und sich überlegen, wie sie die
Nutzer ärgern können.
Programmierer
und Informatiker sind Welthasser, Menschenhasser, sind Menschenfeinde und
Misanthropen.
In der
Antike war der Menschenhasser ein Feldherr oder Sklavenhändler, wenn er nicht
gerade auf einer Galeere den Takt schlug oder im Zirkus die Löwen rausliess,
die sich dann auf ein paar arme Christen stürzten.
Im
Mittelalter war der Weltfeind auf einem Kreuzzug oder verbrannte Hexen und
Ketzer.
War im 19.
Jahrhundert der Misanthropismus auf Ärzte und Lehrer übergegangen, wurde seit
dem Fin de Siecle der Menschenfeind Dichter, Maler oder Philosoph.
Seit der
Digitalen Revolution tummeln sich die Welthasser und Misanthropen im Silicon
Valley. Und das ist vielleicht gut so, denn mir ist lieber, ein Menschenfeind
nervt mich mit unmöglichen Programmbefehlen, als dass er mich beim
Wochenmarktbesuch in die Luft sprengt oder mir Steine ins Fenster wirft.
Eine Stunde
nach meinem vergeblichen Ticketani-Versuch bekam ich eine Mail von info@ticketani.com:
Willkommen bei Ticketani. Bitte geben Sie
bei jedem Besuch Ihr Passwort an.
Nun kam mir
eine geniale Idee. Ich ging auf die Seite und klickte «Passwort vergessen» an.
Sofort wurde mir mein Passwort gesandt.
Es lautete
haifischderhatzähne