Eine
Schülerin fragte mich tatsächlich, was die männliche Form von Domina sei,
«Dominus» oder «Domino» oder ein ganz anderer Name? Ich musste ein wenig
grübeln, kam aber dann auf die Antwort, dass es so etwas nicht gebe. Natürlich
tauchte jetzt die Frage auf, warum dem so sei. Ich gab eine leicht sarkastische
Antwort: «Die meisten Frauen müssen nicht extra jemand bestellen und dafür
zahlen, dass sie geschlagen werden, das bekommen sie zuhause gratis.»
Das ist so
natürlich falsch, die Mehrzahl der Frauen im Land werden von ihren Ehemännern
nicht verprügelt und das ist auch gut so. (Vor 100 Jahren war das
wahrscheinlich anders.)
Aber ein
Körnchen Wahrheit steckt in meiner Antwort doch. Die Domina-Kultur mit
Lederdress und Netzstrümpfen, mit Gerte und Klatsche und Peitsche, das
Domina-Gehabe mit «Warst du ein böser Bube?» und «Soll ich dich bestrafen?»
entsteht aus dem Wunsch der Freier nach Kontrollverlust und Wehrlosigkeit. Es
sind also Männer, die es bis zum Umfallen geniessen auch einmal die Schwachen
zu sein, also Kerle, die sich sonst stark und mächtig fühlen. Niemals würde ein
Mann, der stets das Opfer, der Schwache, der immer der Geplagte und Gemobbte
ist, sich eine Domina bestellen.
Und hier sind
wir beim Punkt: Es hat noch zu wenig Frauen, die in wirklichen Machtpositionen
sind, die die Kontrolle haben, die stark und einflussreich sind, dass sich eine
Dominus/Domino/anderer Name-Kultur wirklich lohnen würde. Und bei den mächtigen
Frauen der Welt kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Imaginieren Sie einmal Mutti mit einem jungen, muskulösen Adonis im
Lederoutfit, der der Bundeskanzlerin mit einer Klatsche auf den nackten Hintern
haut. Geht nicht.
Ich kann mir
auch weder die AKK noch die Frau Nahles, ich kann mir weder Frau von der Leyen
noch Frau Amherd hier ausmalen. Auch
bei gekrönten Häuptern versagt meine Phantasie. Stellen sich mal vor die Queen,
die bekäme mit ihren über 90 doch beim ersten Hieb einen Herzinfarkt.
Die einzige,
wo meine Phantasie funktioniert, ist Theresa May. Komischerweise, denn die gute
Frau hat ja nun genügend Kontrollverlust und Machtlosigkeit erlebt. Aber
vielleicht sind ja die Brüssel-Gespräche für die nette Lady so etwas wie für
andere der Besuch im SM-Studio, jedes NEIN von Juncker jagt ihr eine sexuelle
Lust durch den Körper:
«We could…» «No!» «Aaaaaaaaaaaaa!»
«We should…» «No!» «Aaaaaaaaaaaa!»
«We would…» «No!» «Aaaaaaaaaaa!”
Eventuell
noch die Wagenknecht, nun ja warum nicht, das ginge in meine Phantasie hinein.
Nein, es
gibt den Beruf des Dominus/Domino/anderer Name nicht, weil Kontrolle und Macht
immer noch zu sehr in Männerhand sind und es zu wenig Frauen gibt, die das
geile Gefühl eines Macht- und Kontrollverlustes schätzen würden, da beisst
keine Maus keinen Faden ab. Solange nicht 50% der DAX-Unternehmen, 50% der
Verlage und 50% der Firmen, die Hälfte der Kommunen, der Gerichte und
Kanzleien, solange nicht die Hälfte der Behörden und Ämter, 50% der Hotels und
Restaurants von Frauen geleitet werden, haben Magister keine Chance.
So.
Jetzt haben
wir dem Guten mal einen Namen gegeben.
Denn Sie
werden mit Recht und Fug und Fug und Recht sagen, es gebe doch die Begriffe Master und Slave, aber das ist etwas ganz anderes. Die Master&Slave-Spiele sind Spiele meist unter Gleichgesinnten und
Gleichaltrigen, die in SM-Studios stattfinden und haben mit der Domina, die man
sich nach Hause bestellt, nichts zu tun.
So
übersetzen wir den Begriff Master
zurück in seinen Ursprung und erhalten den Job des Magisters. Der Magister ist jung, knackig, er ist muskulös und
enthaart, er ist ein in Leder und Gummi gehüllter Brutalo-Schönling, der Frauen
mit Peitsche und Klatsche, mit Gerte und Wedel traktiert und ihnen einen
wunderbaren Kontrollverlust beschert.
Und die bald
zu gründende Magister-Bundesvereinigung wird sich vehement für die Einrichtung
und Beibehaltung einer Frauenquote einsetzen.
Denn – so
paradox das für manchen klingt – sie brauchen taffe, starke Frauen.
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