Freitag, 27. Oktober 2017

Spenden Sie für die Mauer!



Ich habe Sie noch nie um Spenden gebeten. Ich habe noch nie für das Rote Kreuz, für das Blaue Kreuz, ich habe noch nie für die Pandabärenorganisation oder für Amnesty Werbung gemacht; ich habe Sie noch nie aufgefordert, für die Welthungerhilfe, für Brot für Alle oder für Terre des Hommes Ihren Geldbeutel zu öffnen. Ich habe noch nie Ihnen Werbematerial zukommen lassen, Werbematerial, auf dem der Ist-Zustand in dunkelsten und der Es-Könnte-Sein-Zustand in den buntesten Farben gemalt wird. Ich habe noch nie Einzugsermächtigungen, Beitrittserklärungen oder Zahlscheine weitergeleitet, ich habe Sie noch nie mit Spenden belästigt, ich habe noch nie Ihr Bestes gewollt.
Nämlich Ihre Franken. Ihre Euros. Ihre Dollars. Nämlich Ihr Kleingeld, Ihr Grossgeld, Ihre Münzen, Ihre Reserven, Schwarze Kassen und Vorräte.
Ich tue es heute.
Heute fordere ich Sie zum Spenden auf.

Es geht um einen Mann, der ein Versprechen halten muss. Versprechen, so lernen wir schon in der Schule, muss man halten, man muss zu seinem Worte stehen und darf nicht zurückschwanken und zurückkrebsen. Der gute Mensch steht zu seinem Wort, auch wenn er dafür einen reissenden Fluss durchschwimmen, ein paar Räuber erledigen und schliesslich noch eine Quelle finden muss, um nicht zu verdursten – ich rede von der Bürgschaft, wenn Sie es noch nicht gemerkt haben.
Was hat nun der arme Teufel versprochen? Er hat zugesagt, eine Mauer zu bauen, eine grosse Mauer, eine lange Mauer, er hat zugesichert, eine unüberwindliche, ununtergrabbare, eine abschirmende und abwimmelnde Grenze zu errichten. Nun lässt er sich gerade Prototypen vorführen und muss feststellen: Die billigen sind nicht sicher, nicht fest, die unüberwindlichen, ununtergrabbaren, die totalschirmenden, die völligabwimmelnden sind nicht billig.
Im Gegenteil: Sie sind teuer. Sie sind kostspielig. Sie kosten Geld.

Über 20 Milliarden Dollar.

Hat denn der gute Mann alles probiert, um an das Geld zu kommen? Ja, das hat er.
Er hat zunächst das Logischste getan, was man in einem solchen Fall tut: Er hat das Land, dessen Bewohner er abschirmen, abwimmeln, dessen Bewohner er weghalten, draussenhalten, er fernsperren und abbrüskieren will. Komischerweise hat das Nachbarland abgelehnt. Dabei wäre es ja ganz natürlich, dass der Verursacher die Kosten übernimmt. Wenn ich meinen Nachbarn nicht traue, wenn sie den Eindruck von Outlaws und Junkies machen, dann ist es ja auch ganz klar, dass ich die 56fachen Sicherheitsschlösser, die ich an meiner Türe anbringen lasse, Ihnen in Rechnung stelle. Wenn ich in Urlaub fahren muss, weil ein Freund mich besuchen und ich aber nicht besucht werden will, dann ist es doch ganz simpel, dass er mir für die Flug- und Hotelkosten blecht. Hat aber so bei unserem bedauernswerten Mann nicht geklappt.
Er hat dann um Werbekunden geworben. Die Riesenmauer wäre ja eine ideale Fläche, um für Getränke, Sonnencreme, um für Autos und PCs, sie wäre die beste Plattform, um für TV und Süssigkeiten Reklame zu machen. Leider haben Coca Cola, Ford, Microsoft, haben CNN und Apple, leider haben McDonald's und Burger King abgelehnt; allen ist die Wall zu weit draussen, zu weit südlich, zu fern der Städte und zu sehr in der Middle of Nowhere.
Könnte unser Mensch nicht an Steuergelder kommen? Könnte er schon. Aber das Problem ist ja, dass er Wählern, dass er Bürgern, und Wähler und Bürger sind eben auch Steuerzahler, dieses Ding versprach und nicht klar sagte, dass diese die Mauer auch bezahlen müssen…

Sie sehen die Notlage.
Sie sehen die schlimme Situation.
Sie sehen, dass der arme Mann, um sein Versprechen zu halten – und versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen – unsere Hilfe braucht.

Ich habe Sie noch nie um Spenden gebeten. Ich habe noch nie für die Pandabärenorganisation oder für Amnesty Werbung gemacht; ich habe Sie noch nie aufgefordert, Ihren Geldbeutel zu öffnen. Ich habe noch nie Ihnen Werbematerial zukommen lassen, auf dem der Es-Könnte-Sein-Zustand in den buntesten Farben gemalt wird, ich habe noch nie Ihr Bestes gewollt.
Nämlich Ihre Franken. Ihre Euros. Ihre Dollars.

Ich tue es heute.
Heute fordere ich Sie zum Spenden auf.
Und ich leite hier ein Formular weiter, dass man mir geschickt hat.

WOLLEN AUCH SIE EIN ZEICHEN DER SOLIDARITÄT MIT DEN USA SETZEN?
WOLLEN AUCH SIE ETWAS GEGEN FLUCHT UND MIGRATION TUN?
WOLLEN AUCH SIE, DASS MENSCHEN BLEIBEN, WO SIE SIND?

DANN WERDEN SIE MAUERPATE!

FÜR NUR 100.000.- KÖNNEN SIE EIN STÜCK DES WALLS ZWISCHEN DEN USA UND MEXIKO FINANZIEREN.

DAFÜR
         * PRANGT IHR NAME IN GOLDENEN BUCHSTABEN AM ENSTPRECHENDEN MAUERTEIL
         * WERDEN SIE ZUR MAUERVERNISSAGE IM APRIL 2023 EINGELADEN UND 
     * KÖNNEN MIT DONALD TRUMP ANSTOSSEN
·      * ERHALTEN SIE DAS JAHRBUCH IN BILDBANDQUALITÄT

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