Dienstag, 25. Februar 2025

Wie es mit den Kaffeebons weiterging

Liebe Leserinnen und Leser

Nein, ich kann Ihnen noch keinen Beitrag zur Wahl liefern. Das folgt. Ich werde Ihnen stattdessen berichten, was mit meinen Gutscheinen und Bons bezüglich Kaffee in der Eisenbahn passierte.
Sie meinen ja, ich erfinde alles und flunkere so herum und verbreite Märchen und Fakes. Aber die Sache war fast wahr, einzig der Code stimmte nicht. Aber dazu später.
Interessant erst einmal die Reaktion der DB, ja, der Bahn Bonus Service hat umgehend reagiert. Gut eigentlich, aber reagiert auf eine typisch deutsch-bürokratische Weise.

Hallo Herr Rolf Herter,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 14. Februar 2025.
Selbstverständlich nehmen wir Ihr Schreiben sehr ernst und werden versuchen, unseren Kundenservice entsprechend zu verbessern - denn Ihre Zufriedenheit und ein optimaler Service sind uns sehr wichtig.
Gerne möchten wir Ihnen auf diesem Wege nachträglich zu Ihrem Geburtstag gratulieren. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Gesundheit.

Grossartig, nicht? Sie werden ihren Service verbessern! Das heisst, irgendwann werde ich an meinem Geburtstag auch einen Kaffeebon erhalten. Vielleicht 2026. Oder 2027. Oder die halten es so, wie sie es mit dem Stuttgarter Bahnhof machen. Es ist doch reizend, mir zu schreiben, man werde sich irgendwann um Geburtstagsgratulationen kümmern, anstatt mir – und das wäre das gewesen, was ich erwartet hätte – sofort einen Bon zu schicken.
Aber dass die DB überhaupt reagiert hat, ist sehr nett…

Wie ging das nun mit SBB weiter?
Ich hatte ja geschrieben:

Zwei nette Präsente kamen noch von der Karten-Ecke, einer Homepage, die Billette vertreibt, sie geben mir 5,-- Sfr Rabatt auf die nächste Bestellung, und von der SBB, die mir mit dem Code 45jfhgu4h48gh89hfiubi08364658»/&%&//// einen Gratiskaffee für die nächste Zugfahrt spendieren. Was mir nun noch nicht ganz klar ist, ist, wie 45jfhgu4h48gh89hfiubi08364658»/&%&//// zum Servicepersonal kommt. Muss ich 45jfhgu4h48gh89hfiubi08364658»/&%&//// auswendig lernen und aufsagen oder schreibt der Kellner 45jfhgu4h48gh89hfiubi08364658»/&%&//// von meinem Handy ab? Oder hat er die Mail mit 45jfhgu4h48gh89hfiubi08364658»/&%&//// auch bekommen? Aber weiss man, welchen Zug ich am 16. 2. nehmen werde?

Gut, der Code war Quatsch, der war überzeichnet und zu lang und übertrieben. Der richtige Code war viel kürzer, er lautete omxHkWN8Y1LyV. Nun gut, wirklich kurz und bündig ist das auch nicht.
Warum ich Ihnen den echten Code nicht genannt habe? Weil ich Ihnen nicht traue, Sie hätten ja das ganze Wochenende Zeit gehabt, mir meinen Kaffee zu stehlen, Sie hätten den Code nur sagen müssen, und mein Getränk wäre weg gewesen. Ich fuhr übrigens erst am 17. Februar wieder, das war falsch.

Was geschah nun?
Ich hatte meinen doppelten Espresso getrunken, es ging ans Bezahlen. Ich gab die wunderbare Reihe omxHkWN8Y1LyV ein, aber der Kellner war nicht in der Lage, diese Buchstaben und Ziffern irgendwo einzugeben. Er wollte einen QR-Code.
Nun waren wir beide ratlos. Ratlos wie Leander im Meer ohne Licht, ratlos wie Tell vor dem Hut, wir waren ratlos wie die vielen Prinzen, die es vor Kalaf probierten, ratlos wie ein Börsenmakler, dem gerade die Felle davonschwimmen.
Wir suchten nun beide verzweifelt auf unseren Geräten, und nach nur 20 Minuten suchen, wurde er auf seinem Tablet und ich auf meinem Handy fündig.
Bei ihm stand ganz klein, unten:

wennkundekeinqrbittehierklicken

Und bei mir stand ganz klein, unten:

wennqrnichtsichtbarbittehierklicken

Wir entschieden uns dann für den QR-Code und alles ging.
Warum in aller Welt macht man entscheidende Hinweise immer so klein? Manchmal müsste doch ein Hinweis einfach gross sein. GROSS!
Versuchen Sie einmal am HBF in Bern den Abfahrtssteig Ihres Busses oder Ihres Tram zu finden. Sie werden es nicht schaffen, ohne einmal um das ganze Areal herumzugehen und damit alle Buchstaben A bis Q abzulaufen. Doppelt so grosse Schilder, und man könnte von einem Perron zum anderen sehen.
Versuchen Sie bitte einmal, im Kunsthaus Aarau unten im UG die Toiletten zu finden. Schwarze Türen auf schwarzer Wand und «H» und «D» ungefähr 5 cm gross. Die berühmten Basler Architekten H&D haben das aus ästhetischen Gründen so gemacht…

So.
So viel für heute zu meinen Bons.
Nächstens etwas zur Wahl.

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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