Freitag, 20. Dezember 2024
Bitte kein Wahlkampf im Weihnachtsgeschäft!
Der deutsche Einzelhandel
vertreten durch
Handelsverein Deutschland
Am Binsendamm 1D
10123 Berlin
An die
deutschen Politiker
Bundestag
Strasse der BRD 16
10777 Berlin
OFFENER BRIEF
Berlin, späte Adventszeit 2024
Liebe Polit-Profis
Wir haben eine grosse Bitte an euch: Macht uns bitte den Weihnachtsverkauf nicht kaputt.
Wie Ihr vielleicht wisst, ist die Zeit kurz vor dem Heiligen Abend eine extrem wichtige Zeit für den Einzelhandel. Niemand hat da Urlaub, alle sind da, sogar Aushilfen, alle Regale sind voll und wir machen bis zu 20% des Jahresumsatzes in ein paar Tagen.
Das wisst ihr vielleicht auch nicht, weil natürlich niemand von euch Geschenke einkauft, das machen eure PAs und PRs, eure persönlichen Referenten und Assistenten. Und manchmal kommt es zu blöden Szenen, weil der Herr Minister oder die Frau Ministerin vergessen hat, was sich in dem rot oder blau oder grün oder schwarz beschleiften Päckchen befindet.
Liebe Polit-Profis, dem Einzelhandel geht es schlecht.
Das habt ihr vielleicht nicht mitbekommen, aber es ist noch blöder: Ihr seid nicht ganz unschuldig daran, dass es dem Einzelhandel schlecht geht. Immer wieder macht das Wort von der «Konsum-Unlust» der Leute die Runde, und da fragt man sich natürlich, warum die Bevölkerung so «konsum-unlustig» ist. Es gibt da einen klaren Grund: Die Menschen haben zu wenig Geld und Zukunftssorgen. Die Mieten steigen, die Lebensmittel werden teurer und die Versicherungsprämien klettern, dann bleibt halt wenig für die Präsente unter dem Weihnachtsbaum.
Es wäre toll gewesen, ihr hättet die Leute ein wenig entlastet, so 100 Euro für jeden Weihnachtsgeld, das wäre doch etwas gewesen. Gut, 8 Milliarden hätte das gekostet, aber wenn man 100 für Panzer hat, dann müsste das doch auch gehen…
Nun aber unsere grosse, grosse, grosse, grosse Bitte:
Bitte fangt nicht VOR dem Weihnachtsfest mit dem Wahlkampf an!
Man stelle sich vor:
Ein nette ältere Dame strebt zu ihrer Buchhandlung, um für ihre 8 Enkel noch ein paar Büchlein für unter den Gabentisch zu besorgen. Und dann stehen da die Typen von der CDU und versuchen sie zu überzeugen, dass die Krise in Deutschland erst durch die Ampel kam und die CDU keinerlei Schuld hat und die Rettung aus der Krise ist – und die ältere Dame kehrt um und kauft keine Bücher, sondern häkelt jedem Enkelkind schnell einen Schal.
Eine Katastrophe.
Man stelle sich bitte vor:
Ein netter jüngerer Herr strebt zu einer Parfümerie, um für seine Angebetete noch ein Flacon Artemis® von Dior® zu erstehen. Und dann stehen da die Typen von den GRÜNEN und rechnen ihm den CO2-Abdruck der Herstellung von Artemis® von Dior® vor – und die jüngere Herr kehrt um und bestellt Artemis® von Dior® bei Amazon, Brack, Galaxus oder sonstwo.
Eine Katastrophe.
Man stelle sich vor:
Ein Paar, er Kenianer, sie Chinesin strebt in ein Delikatessengeschäft, um für den Weihnachtsabend einzukaufen, Freunde sollen kommen und er und sie wollen kochen – kenianische Vorspeisen und chinesische Hauptspeise und ein deutsches Dessert (!). Und dann steht da die AfD und dann geht man und frau natürlich keinen Schritt weiter, obwohl man denen ja erklären könnte, wie anständig und integriert und deutsch man ist, man hat einfach keine Lust dazu, und man und frau kehrt um und kauft die Zutaten im Supermarkt.
Eine Katastrophe.
Nein.
Nein.
Bitte, liebe Politikerinnen und Politiker:
Startet mit dem Wahlkampf erst im Januar, das reicht völlig. Aber wenn ihr schon die Wirtschaft in der BRD kaputtmacht und so wenige Geld für Weihnachtsgeschenke haben, dann wimmelt uns die wenigen nicht ab.
Eure Einzelhändler
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen