Freitag, 14. Juli 2023

Sondervermögen. Sondervermögen?

Ich gehe bald in die Ferien.
Nein, nichts Grosses. Nichts Spektakuläres. Ein bisschen in den Schwarzwald. So ein wenig abschalten, ein wenig schwimmen, ein wenig wandern. Im Schlosshotel Hohe Tanne bei Freudenstadt. Kennen Sie nicht? Ist relativ neu.
Schauen Sie sich gerade die Bilder an? Ja? Was meinen Sie? Ach, Sie vergleichen das mit Brenners Park-Hotel? Das ist eine Jugendherberge dagegen. Mit Schlosshotel Bühlerhöhe? Das ist ein Wirtshaus im Spessart, wenn man Hohe Tanne damit vergleicht. 80 qm grosse Suite, zwei 50 Meter grosse Pools (indoor und outdoor), Küche ******* oder 30 Punkte, Anreise mit dem Helikopter möglich usw., usw., usw., usw.
Sie fragen sich, wie ich mir das leisten kann? Ich sage nur:
Sondervermögen Urlaub.

Ich habe mir auf der ART ein Bild gekauft. Nein, nichts Grosses. Nichts Spektakuläres. Ein kleines Mobile, so eines in Rot und Schwarz.
Doch, doch, ein Calder. Aber ein kleiner.
Schauen Sie sich gerade die Bilder an? Ja? Was meinen Sie? Schön, nicht? Ach, Sie rechnen gerade herum. Nun, ein grosser Calder ist unbezahlbar. Der kleine war mit 800 000,-- ein Schnäppchen, da ist mir der nette Herr von Gagosian sehr entgegengekommen.
Sie fragen sich, wie ich mir das leisten konnte? Ich sage nur:
Sondervermögen Kunst.

Die dritte Sache ist dann noch meine geplante Schönheits-OP. Die steht zwar erst 2025 auf dem Plan, aber ein paar Punkte stehen doch schon fest:
- Fettabsaugen an Hals und Hüfte.
- Nasenbegradigung.
- Verkleinerung und Glättung der Ohren.
- Straffung der Wangenpartie.
Der Arzt, der das machen wird, ist eine Koryphäe. Er hat schon 13 Topmodels, 40 russische Oligarchengattinnen, 41 ukrainische Oligarchengattinnen, Operndiven, Fernsehmoderatoren usw., usw., usw., usw. unter dem Messer gehabt.
Sie fragen sich, wie ich mir das leisten können werde? Ich sage nur:
Sondervermögen Schönheit.

Mit dem Sondervermögen ist es so eine lustige Sache.
Eigentlich gilt ja die Regel: Man kann nur so viel ausgeben, wie man eingenommen hat. Die Bilanz muss stimmen. Wenn Sie also zum Beispiel 7000 Franken (nach Steuern) verdienen, davon 2000 für die Miete ausgeben, 1000 für die Krankenversicherung und ihr GA, 2000 für das tägliche Leben, dann bleiben Ihnen im Jahr 24000 Franken für Urlaub, Kunst oder Schönheit. Damit ist nichts Grosses drin. Es sei denn, Sie haben ein Sondervermögen. Also Geld, das in der normalen Bilanz nicht auftaucht. Das irgendwie aus einem schwarzen Loch gerade in Ihre Hände hüpft.
Aber woher?
Ich sehe nur drei Möglichkeiten:
Erbschaft.
Glücksspiel.
Kriminelle Aktivitäten.

Wie macht das aber nun das Finanzministerium mit dem Sondervermögen? Ich habe zunächst erwogen, da kurz reinzulaufen und die Leute zu fragen, fand dann aber das, was ich neulich über Habecks Schuppen schrieb: Das sieht aus wie ein Knast. Abweisend, hermetisch zu, mit festen Mauern und vergitterten Fenstern. Da läuft niemand rein und schaut, was da eigentlich getrieben wird. Der einzige Unterschied ist: Das BWM ist ein Gründerzeitgebäude, das BFM ist ein Nazi-Gebäude, sonst sehen sie gleich aus.

Wie geht das nun mit den Milliarden? Wie kann ein ganzer Staat Geld bekommen, das nirgendwo auftaucht? Wie geht das mit dem Erben, dem Lotto und der Kriminalität?
Nun, die BRD hat ja die DDR «beerbt»; allerdings war das eher eine Erbschaft, die man hätte ablehnen sollen, viel Gewese, aber nix wert. Alles in allem eine Pleite.
Lotto? Ich stelle mir gerade vor, wie bei den internationalen Konferenzen, G7 und G8 und G9 und G10, bei WEF und FWE und EWF die Finanzminister in ein Staaten-Casino gehen, wo sie mit den Steuergeldern Roulette spielen. Und Lindner hat mehrfach eine Milliarde auf EINE Zahl gesetzt. Schöner Gedanke. Sehr schöner Gedanke. Könnte aber auch schiefgehen.
Mit den kriminellen Aktivitäten wird es aber schwieriger, was wäre «Schmuggel» im Staatenzusammenhang? Was «Drogenhandel»? «Raub» wäre eigentlich Krieg, und das haben die Deutschen ja leider schon genug probiert.
Nein.
Es wird nicht erklärbar, wo das Geld für ein Sondervermögen herkommt.

Jetzt möchten Sie aber gerne noch wissen, wie das mit meinem Sondervermögen aussieht. Ehrliche Antwort: Gelogen. Ich werde eine kleine Reise nach Schwäbisch Hall – Ulm – Stuttgart machen und in normalen Hotels wohnen. Das letzte Kunstwerk, das ich gekauft habe, war eine Arbeit einer Japanerin in einem Basler Kunstraum für 300,-- und eine Schönheits-OP mache ich mit fast 60 sicher auch nicht mehr.
Ich mache es wie immer: Ich gebe so viel aus, wie ich verdiene.

Und vielleicht sollten die Staaten es auch so machen.

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