Freitag, 26. Mai 2023

Der Mega-Feiertag

Ich hatte nach dem letzten Post einen ganz verrückten Traum:
In diesem Traum hatte ein neoliberales Regime aus Spargründen alle Feiertage des Frühlings zusammengelegt; aus Ostern, Erster Mai, Himmelfahrt, Muttertag und Pfingsten wurde der Mega-Day «Erster Pfongster-Himmeltag».

Schweissgebadet wachte ich auf und grübelte über dieses Zusammentreffen nach. Vor allem grübelte ich darüber, welche Daten aufeinander fallen könnten. Um es gleich zu sagen: Es sind nicht sehr viele.
Die Sonntage Ostern und Pfingsten können aufgrund ihrer Berechnung (Pentecosta = 50 Tage) natürlich nie zusammenliegen, ebenso Himmelfahrt als Donnerstag 10 Tage vor Pfingsten.
Der 1. Mai als flexibler Tag könnte nur mit Himmelfahrt zusammenfallen, denn Ostern ist spätestens am 25. April und Pfingsten frühestens am 10. Mai.
Der Muttertag ist der zweite Sonntag im Mai, kann also nie am Ersten Mai sein, aber er könnte an Pfingsten sein.
Es gibt also gar nicht so viele Möglichkeiten.

Ich hatte nach dem letzten Post einen ganz verrückten Traum:
In diesem Traum hatte ein neoliberales Regime aus Spargründen alle Feiertage des Frühlings zusammengelegt; aus Ostern, Erster Mai, Himmelfahrt, Muttertag und Pfingsten wurde der Mega-Day «Erster Pfongster-Himmeltag».

Wie würden wir einen solchen absurden Feiertag begehen?
Nun, da die meisten Leute sowieso nicht mehr an irgendwelche religiösen Dinge glauben, sind die Rituale für Himmelfahrt und Pfingsten eh nicht klar.
Die Bewohner des Kantons Baselland haben an Auffahrt (so sagt man in der Eidgenossenschaft) ein eigenes Brauchtum: Sie laufen die Gemeindegrenzen ab. Was früher notwendige kartographische Kontrolle war (Haben die bösen Nachbarn vom anderen Dorf etwa den Grenzstein versetzt?) ist heute einfach Volksfest.
Aber Pfingsten?
Vielleicht könnte man den «Erster Pfongster-Himmeltag» so begehen: Die Mutter muss ihren Blumenstrauss selber zusammensuchen, währenddessen singen alle «Brüder, zur Sonne, zur Freiheit». Oder auch anders.

Die meisten Festivitäten haben ja eh nur noch ein einziges Ziel: Alkohol trinken.
Glauben Sie mir nicht? Es fällt Ihnen nicht auf, mir fällt es seit letztem Jahr auf. Nach dem Ostergottesdienst gibt es einen Apéro und zum Essen dann auch, und hinterher einen Schnaps, während die Kinder die Eier suchen, am Ersten Mai, nach der Demo ein Bier, usw. usw. usw.
Würde jetzt am «Erster Pfongster-Himmeltag» der Alkoholkonsum zusammengelegt? Dann hätten wir aber Tausende von Schnapsleichen…

Ich hatte einen absurden, verrückten und widersinnigen Traum, in dem alle Frühlingsfeiertage zu einem Riesenevent zusammenfielen, einem Total-Feiertag.

Bemerke ich jetzt gerade bei einigen Chefs ein gewisses Wohlwollen für diese Idee? Könnte ich verstehen, wenn sie in einer Branche arbeiten, in dem die Auftragsbücher voll sind und die Zeit drängt. Wenn Sie in Deutschland zum Beispiel Wärmepumpen einbauen oder Häuser isolieren. Dann könnten Sie bis zur CO2-Neutralität rund um die Uhr arbeiten. Ganz böse gesagt: Wenn Sie 2024 an einem Herzinfarkt sterben, dann stossen SIE garantiert kein CO2 mehr aus. Das ist sicher.

Generell aber müsste man doch mehr Feiertage bekommen und nicht weniger, denn die Arbeit wird ja in 20 bis 30 Jahren zu einem Teil von Androiden übernommen. Oder ich liege da falsch und die KI (oder AI) begreift irgendwann den Sinn von Ostern, Erster Mai, Himmelfahrt, Muttertag und Pfingsten. Und will dann auch frei. Was aber macht ein Androide in seiner Freizeit? Spielt er Golf? Spielt er Schach? Geht er spazieren? Geht er ins Freibad? Singt er im Chor? Oder ist nicht alles langweilig, weil er (er?) oder sie (sie?) ja perfekt ist, weil er natürlich jedes Golfloch trifft und beim Schach eine Milliarde Züge im Voraus berechnet.
Nein.
Wahrscheinlich brauchen die Roboter nicht frei und wird haben noch viele, viele, viele, viele zusätzliche Feiertage, also keine Zusammenlegung, sondern Hinzufügung. Warum nicht Mariae Verkündigung oder Mariae Empfängnis feiern? Warum nicht den Tag der Heiligen Barbara? Lichtmess? Den Berchtoldstag? Peter und Paul?
Sie lachen vielleicht, aber das waren alles einmal Feiertage. Die Abschaffung haben uns die Reformatoren beschert. Und haben damit den westlichen Kapitalismus begründet.

Ich hatte nach dem letzten Post einen ganz verrückten Traum:
In diesem Traum hatte ein neoliberales Regime aus Spargründen alle Feiertage des Frühlings zusammengelegt; aus Ostern, Erster Mai, Himmelfahrt, Muttertag und Pfingsten wurde der Mega-Day «Erster Pfongster-Himmeltag».

Und dabei bräuchten wir doch mehr freie Tage. Wir müssten Sie nur richtig benennen.

Warum feiern wir nicht den 4. September? Das wäre der Jahrestag des ersten Posts. Das wäre doch würdig…

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