Freitag, 20. November 2020

Die Corona-Pfeile oder Tesa steckt hinter Corona

Neulich musste ich in Muttenz eine halbe Stunde totschlagen.
Eigentlich ein komischer Ausdruck, „die Zeit totschlagen“, was soll das eigentlich heissen, wie kann man Zeit, die ja gar nicht existiert, totmachen, ermorden, meucheln, und was geschieht dann mit der toten Zeit, aber nun gut, lassen wir das mal so stehen, man sagt einfach so, es ist eine der ganz komischen Redewendungen, wir fangen noch einmal so an:
Neulich musste ich in Muttenz eine halbe Stunde totschlagen. Und das kam so: Ich kam von Solothurn kommend via Olten zum Bahnhof Muttenz, dort wäre um 14.20 ein Bus zum Hallenbad gefahren, das ich dann um 14.30 erreicht hätte, aber bis 15.00 ist Altersschwimmen und da lässt man mich – trotzt meiner grauen Haare und meiner Lebensweisheit – nicht hinein. Ich hatte also drei Möglichkeiten:
1. Am Bahnhof Muttenz eine halbe Stunde dumm herumstehen und Maulaffen feilhalten (wieder so ein schrecklich blöder Ausdruck, eine dumme Phrase, eine seltsame Redensart…)
2. Im Schwimmbad-Café einen doppelten Espresso trinken und durch die Scheibe, die zum Sprungbecken geht, knackigen jungen Kerlen beim Jumpen zugucken.
3. Den Bus nehmen, Muttenz Dorf aussteigen und dort zwei Erledigungen machen (der Basler nennt so ganz reizend «Kommissionen»)
Ich entschied mich für das Dritte, denn es war kalt am Bahnhof und ich hatte gar keine Maulaffen dabei, und im Schwimmbad-Café hätte es wohl einen Espresso, aber im Sprungbecken keine knackigen Kerle gegeben, denn es war ja – Sie erinnern sich – Seniorenschwimmen.

In Muttenz Dorf waren nun zwei Dinge zu tun: Auf der Bank Überweisungen machen und Geld abheben und beim DENNER ein paar Tuben Hautcreme kaufen, denn ich hatte beim Packen meines Schwimmbeutels gemerkt, dass mein Hautcremevorrat zur Neige ging. Auf der UBS ging alles gut, der Multimat-Scanner akzeptierte meine Überweisungsvordrucke und der Geldautomat spuckte, wie gewünscht, neun 20 Franken-Scheine aus, das Problem kam dann erst beim DENNER. Auch da ging zuerst eigentlich alles super, ich fand drei Tuben Bodylotion, ich ging zur Kasse und zahlte, ich wollte hinausgehen und:
Da!
Auf dem Boden war ein aufgeklebter Pfeil!
Und er zeigte nach rechts! Also wieder hinein!
Als coronamassnahmentreubefolgender Mensch kam für mich natürlich nicht in Frage, den Pfeil einfach zu ignorieren und in die Gegenrichtung hinauslaufen, nein als coronamassnahmentreubefolgender Mann folgte ich coronamassnahmentreubefolgend dem Pfeil und ging wieder in den Laden, in der Hoffnung, nach einem weiteren Einkauf wäre der Pfeil einfach nicht mehr da.
Was natürlich nicht so war. Nachdem ich nun ein paar Schokokekse gekauft hatte, bezahlt hatte, stand ich wieder an der Stelle und wieder zeigte der Pfeil in den Shop hinein. Wieder kam für einen coronamassnahmentreubefolgenden Bürger ignorieren nicht in Frage. Ich überlegte kurz, es wie Mephisto zu machen: Leute zunebeln, Ratten rufen und die Biester das Bodensymbol wegnagen lassen. Kam aber nicht in Frage, denn ich wusste schlicht und einfach nicht wie. Ich kannte die Zaubersprüche für Traumnebel und Rattenruf nicht, und bin auch gar nicht der Teufel…

Also wieder hinein in den Laden. Beim dritten Bezahlen, ich kaufte einfach noch ein Päckchen Zigaretten, sprach mich die Kassiererin an. Was denn mit mir los sei, ob ich vergesslich sei, oder ob ich ein anderes Problem habe… ich klagte ihr mein Leid, wenn es so weiterginge würde ich bis zum Jüngsten Tage, bis in alle Ewigkeit, bis Armageddon im DENNER herumlaufen. «Ach, der Pfeil», sprach sie, «den dürfen sie einfach ignorieren.» Dies hielt ich nun für eine Falle. Nachher stünde am Ausgang so ein Security-Mensch und würde mich als coronamassnahmennichtbefolgenden Kerl einfach verhaften. Ich liess mir das schriftlich geben und mit einem Zettel

Dieser Mann erhält von der Firma DENNER das Recht, den Pfeil am Ausgang zu ignorieren und den Laden in entgegengesetzter Richtung zu verlassen.

konnte ich endlich wieder auf die Strasse.

Und auf der Strasse kam mir die Erleuchtung: Tesa! Tesa, damit die Beiersdorf AG stecken hinter dem Hochspielen der Corona-Pandemie! Nicht Bill Gates, nicht die Finanzwelt, nicht die Pharmahalunken, nein: Tesa!
Die müssen doch Millionen, nein Milliarden verdienen, wenn überall geklebt wird, Trennlinien, Wartelinien, Pfeile, in Rot, in Gelb, in Blau, breit, schmal, Trennlinien, Wartelinien, Abstandslinien, Pfeile, es ist, glaube ich, noch nie so viel geklebt worden.
Und jetzt kommt es: Trotz mehrfacher Nachfragen in Norderstedt (Tesa-Zentrale) hat die Firma nicht geantwortet! Auf keinen Anruf, keinen Brief und keine Mail. Das zeigt doch ganz klar, dass die etwas zu verbergen haben…

Durch diese Erkenntnis, diese neue Theorie (Verschwörungs-Theorie?) in Höchststimmung gebracht, erreichte ich das Hallenbad. Dort stellte ich fest, dass coronabedingt zurzeit gar kein Seniorenschwimmen stattfindet.



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