Freitag, 7. April 2017

Blogpause - Tipps für ein modernes Ostern



Liebe Onliner,

wir machen eine Osterpause bis zum 25.4. Sie sollen schön Zeit haben, das Osterfest und die Nachostertage so richtig zu feiern. Und wie immer entlasse ich Sie in die blogfreie Zeit nicht ohne ein paar Tipps, wie Sie die gewonnenen Sekunden, Minuten und Stunden so richtig nutzen können. Und weil es ja eine Osterfeiertageblogpause ist, hier ein paar Ratschläge für kreative, moderne Ostern. Ein Ostern, das mit der Zeit geht, das aktuell und aptudäit, das im 20. Jahrhundert angekommen ist.

1.)    Der Palmesel

Bei uns zu Hause gab es am Palmsonntag den «Palmesel». Der, der an diesem Sonntag vor Ostern als Letzte(r) aufstand, wurde den Tag über als «Palmesel» bezeichnet. (Für Nichtbibelkundige: Jesus ritt auf einem Esel in Jerusalem ein.) Nur in der Familie war das natürlich wenig lustig, es war eh klar, dass das meistens ich wurde – die mich kennen, können sich jetzt vorstellen, wie früh meine Eltern aufstanden. Heutzutage wäre das natürlich viel lustiger, das Palmeselsuchen auf den ganzen Freundeskreis auszuweiten: Wer am 9.4. wach ist, meldet sich via Social Media, wer dies als Letzte(r) tut, wird der Esel. Der oder die übrigens keine speziellen Strafen bekommt, er oder sie ist einfach der Esel und fertig.

2.)    Der Palmwedel
Am Palmsonntag wird ja nicht nur der Esel bestimmt, sondern es wird auch mit Palmen gewinkt. Hier kann man nun ein wenig von den traditionellen Materialien wegkommen. Auf www.palmwedel.ch oder www.winkenmitpalme.de sowie auf www.palmzweige.com aber auch auf www.palmsonntag.ch werden ungewöhnliche Palmzweigideen vorgestellt, darunter Palmwedel mit indischen, japanischen, mit chinesischen, aztekischen, Palmwedel mit keltischen oder afrikanischen Kräutern, also solche, die einen sehr speziellen Duft ausströmen, natürlich ist auch ein Haschpalmwedel darunter, der dann am Nachmittag gleich konsumiert werden kann.
3.)    Das Eierbemalen
Das Bemalen der Ostereier gehört zu den schönsten Beschäftigungen in der Frühlingszeit. Aber auch hier sollte man mit der Zeit gehen und reine Ornamentik, sowie Vögelchen, Sönnchen, Zweiglein und Häschen vergessen. Der wahre Kunstliebhaber gestaltet seine Eier im Stile von Richter, Baselitz oder Rothko, er färbt blue over orange oder – wenn er die Lizenz zahlen kann – gleich in Yves Klein-Blau. Der oder die eher witzig und provokant aufgelegte Eierbemaler(in) zeichnet hier dann etwas, was die Leute ein bisschen erschreckt. Wie wäre es mit den Motiven «Osterhasen beim Sex» oder «Vögelchen beim Suizid» oder «Lenzlandschaft mit Atompilz»?
Auf keinen Fall etwas Dekoratives, Normales, auf keinen Fall etwas Schönes und Liebes, das ist out.

4.)    Der Osterbrunch

Abgesehen davon, dass Brunchen sowieso der letzte Blödsinn ist – Frühaufsteher sind bis um 11.00 verhungert und Spätaufsteher sind müde, tranig und schlecht gelaunt – kann auch hier sehr innovativ gehandelt werden. Hefezöpfe sind alte Zöpfe, die nicht auf-, sondern abgeschnitten gehören; Eier hängen einem am Ostersonntag eh nicht nur am Zweig, sondern schon zum Halse heraus. Und wer Tomate-Mozzarella noch für innovatives Cooking hält, ist so out, wie Altgrüne, die immer noch Häuser in der Toscana kaufen. Wie wäre es stattdessen mit einem Insektenbrunch? Schmetterlinge in Currysauce, Bienen nach Frühlings-Art, gratinierte Heuschrecken und gegrillte Tausendfüssler sind hier nicht nur sehr lenzhaft, sondern weisen auch auf die Ernährung in zwanzig Jahren hin. Oder wenn schon nicht so radikal, dann wenigstens vegan, Rohkost, rohkostvegan oder Ayurveda…  

5.)    Das Eiersuchen

Im Garten rumzulaufen und nach Eiern zu wühlen ist wohl das Hinterletzte, was ein vernünftiger Mensch machen möchte: Dreckige Hände, Zeckengefahr und die beissende Nase aufgrund des Heuschnupfens.
Verstecken Sie doch lieber die Eier virtuell, die lieben Kleinen (und Grossen) können dann ganz bequem am PC, Gameboy, am Laptop oder Tablet, können am Handy oder der Konsole ihre Ostereier aufspüren. Man kann die Osternester sogar beweglich schalten und alle möglichen Landschaften programmieren. Und während dann Carl (8) im Grand Canyon einem Marzipanei hinterherrennt, jagt Max (10) ein Schoggiei auf den roten Klüften des Mars, indes Lea (6) ihr Osternest am Pol mit einem Eisbären teilt. Auf jeden Fall müssen die Kleinen nicht nach draussen, was uns zum letzten Punkt führt:

6.)    Osterspaziergänge

Unbedingt, auf jeden Fall, ohne Ausnahme und ohne Diskussion:
Vermeiden!
Wir wissen, was bei jener berühmten Wanderung, bei der die Ströme und Bäche vom Eise befreit waren und des Volkes wahrer Himmel tobte, wo im Walde Hoffnungsglück grünte und die Völker hinten in der Türkei…
Der Spaziergänger brachte den Teufel mit nach Hause.
Also ja nicht spazieren gehen!

In diesem Sinne bis in 2 Wochen und Schöne Ostern! 



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