Dienstag, 23. Dezember 2025

Geld ist ein tolles Geschenk!

Morgen ist übrigens Weihnachten.
Und ich habe schon ganz viele Geschenke bekommen, Geschenke in Form von Geld.

Nun werden Sie sagen, ach ja, Geld, Geld ist ja auch nicht alles und Geld macht auch nicht glücklich.
Nun, ich habe diese Geldgeschenke von meinen Arbeitgebern bekommen, das ändert vielleicht die Sicht, aber dennoch: Geld macht glücklich. Doch, doch, doch, Geld macht glücklich, da müssen Sie nur jeden Rentner mit 800 Euro fragen, dem man ein bisschen Geld gibt, und er sich endlich XY kaufen kann.
Geld macht glücklich.
Aber – und das ist das Entscheidende:
Mehr Geld macht nicht glücklicher. Der Milliardär, dessen Vermögen von 100000000000 auf 200000000000 Dollar steigt, ist nicht doppelt so froh und happy, wohl aber die Frau, der man einfach die Schulden zahlt.
Samuel Levinson bringt es in seinem Buch über seine Kindheit in einer kinderreichen jüdischen Familie in New York auf den Punkt: «Geld zu haben kann nie so schön sein, wie es schlimm ist, keines zu haben.»

Morgen ist übrigens Weihnachten.
Und ich habe schon ganz viele Geschenke bekommen, Geschenke in Form von Geld.

Interessant ist, dass dieses Extra-Geld aus verschiedenen Gründen gezahlt wird, ich in meiner Frohnatur aber alles als Präsent und Gabe und Päckchen sehe.
Es sind dies nämlich:
* rückgezahlte Auslagen von Firma 1
* rückgezahlte Auslagen von Firma 2
* Überstunden und Extrastunden Firma 2
* Bonus Firma 1

Morgen ist übrigens Weihnachten.
Und ich habe schon ganz viele Geschenke bekommen, Geschenke in Form von Geld.

Dass ich den Bonus als unverhofftes Geschenk sehe, ist ja schon komisch, er wird jedes Jahr gezahlt und ist de facto Teil des Jahreslohnes. Aber die Überstunden? Und die Auslagen?
Der Trick hier zu erfreulichen Geldgeschenken zu kommen, geht folgendermassen: Man führt über die Stunden und die Auslagen Buch, vergisst aber regelmässig das, was man notiert hat. Sie kennen das wahrscheinlich: Ein Freund, mit dem Sie in ein Restaurant gehen, sagt auf einmal: «Heute zahle ich, ich schulde dir ja noch 50 Franken.» Sie aber hatten die fünfzig Franken völlig vergessen und die Ankündigung erscheint Ihnen wie ein Geschenk, wie ein Präsent, ein völlig unerwarteter Geldsegen.
Und genauso geht es mir jedes Jahr mit dem Geldsegen im Dezember, ich hatte das Jahr über nie wahrgenommen, dass ich noch Geld bekomme, und nun kommt es mir wie ein plötzlicher Goldstrom vom Himmel her vor.

Morgen ist übrigens Weihnachten.
Und ich habe schon ganz viele Geschenke bekommen, Geschenke in Form von Geld.

Was ich mit dem Geld tun werde?
Wahrscheinlich das Schlimmste, was man mit Geld tun kann: Ausgeben. So nett und ironisch formuliert es Böll in den «Ansichten eines Clowns», der Clown schreibt dort, seine (stinkreiche) Mutter würde ihm nie Geld geben, denn er würde das in ihren Augen Schrecklichste damit tun, was man mit Geld machen kann: Er würde es ausgeben.
Aber ganz ehrlich:
Nur reiche Menschen können es sich leisten, unendlich viel Knete auf die Hohe Kante zu legen. (Und ich weiss, das das jetzt sehr klassenkämpferisch klingt, aber macht nix…)

Morgen ist übrigens Weihnachten.
Und ich habe schon ganz viele Geschenke bekommen, Geschenke in Form von Geld.
Und ich habe mich sehr darüber gefreut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen