1959 verliess der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas die Universität Frankfurt, weil es zum Konflikt mit Max Horkheimer gekommen war. Horkheimer war ursprünglich als Betreuer seiner Habilitationsschrift geplant gewesen. Habermas wechselte an die Universität Marburg und habilitierte dann 1961 bei Wolfgang Abendroth, dem die Schrift „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ auch gewidmet wurde. Die Abhandlung erregte grosses Aufsehen und erschien 1962 bei Luchterhand als Buch.
Ich bin ein wenig verblüfft. Ein Text, der in einer Einleitung zu einem Essay über jenen Strukturwandel stehen könnte, ordentlich geschrieben, aber was ist daran genial? Ich rufe Himmi an.
Chip, sagt er, Chip, er habe jetzt so einen Chip im Hirn und er habe diesen Text nur gedacht, ich solle mir das vorstellen! Er habe nicht getippt und auch nicht die blöde Spracherkennung genutzt, er habe einfach gedacht und sein Hirn habe sich direkt, und er meine wirklich direkt, mit WORD® verbunden.
Gut, sage ich, er solle mir dann einmal den unrevidierten Text schicken. Himmi druckst ein wenig herum, er stammelt und stottert, aber ich bleibe hart und eine halbe Stunde später habe ich den Text in seiner Originalform:
1959 verliess der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas man müsste unbedingt die Spinnweben da wegmachen die Universität Frankfurt, weil mein Grosser Zeh ist immer noch nicht gut es zum Konflikt mit Max Horkheimer gekommen war. Klopapier müsset man auch einmal wieder kaufen Horkheimer war ursprünglich als Betreuer meine Nachbarin läuft wahnsinnig dröhnend seiner Habilitationsschrift geplant gewesen. Habermas reimt sich auf Osterhas wechselte an die Universität Marburg und habilitierte dann 1961 4 Jahre vor meiner Geburt bei Wolfgang Amadeus Mozart Abendroth, dem die Schrift „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ auch wer läuft da draussen vorbei? gewidmet wurde. Die Abhandlung erregte grosses Aufsehen der Hund von der sieht ja so scheisse aus und erschien 1962 bei Luchterhand im Sturz durch Raum und Zeit als Buch.
Das war klar. Ein Chip, der unsere Gedanken aufzeichnet, erzeugt einen Gedankenstrom, einen Stream of Consciousness, jene Erzähltechnik, mit der man die Gedanken einer Person wiedergeben kann, und zwar so, wie sie aus ihr herausfliessen. Typische Beispiele sind der Ulysses von Joyce oder der Lieutenant Gustl von Schnitzler.
Nun kommt mir aber doch schon wieder eine Frage: Sind nicht diese Gedankenstrom-Passagen auch schon «revidiert»? Wir denken relativ oft an Sex, früher hiess es einmal, es sei alle drei Minuten, jetzt aber haben US-Forscher herausgefunden, dass es im Schnitt alle 30 Minuten ist. Es kann aber gut sein, dass in die Denk-Schreib-Zeit eben diese Phase fiel. So bitte ich also Himmi, mir den wirklich und wahrhaftig unrevidierten Originaltext zu schicken. Nun druckst und stottert und stammelt er noch mehr, er windet sich und weicht aus, aber ich bleibe hartnäckig: ich will den Text. Er sei hier wiedergegeben, leider muss ich doch eine Revision vornehmen und Pünktchen setzen, sonst könnten meine Leser unter 18 hier nicht weiterlesen.
1959 verliess der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas man müsste unbedingt die Spinnweben da wegmachen die Universität Frankfurt, weil mein Grosser Zeh ist immer noch nicht gut es zum Konflikt mit Max Horkheimer gekommen war. Klopapier müsset man auch einmal wieder kaufen Horkheimer war ursprünglich als Betreuer meine Nachbarin läuft wahnsinnig dröhnend seiner Habilitationsschrift geplant gewesen. Habermas reimt sich auf Osterhas wechselte an die Universität Marburg und habilitierte dann 1961 4 Jahre vor meiner Geburt bei Wolfgang Amadeus Mozart Abendroth, dem die Schrift „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ auch wer läuft da draussen vorbei? gewidmet wurde. Die Abhandlung erregte die Blondine mit dem knappen Bikini gestern in der Badi die hat mich erregt dieser Arsch und diese Titten und morgen gehen wir in ihre Kabine und dann schiebe ich meine Hand in ihr Bikinihöschen und ……………………………………………………………..grosses Aufsehen der Hund von der sieht ja so scheisse aus und erschien 1962 bei Luchterhand im Sturz durch Raum und Zeit als Buch.
«Die Gedanken sind frei»
so lautete ein Lied der Revolutionszeit Mitte des 19. Jahrhunderts. Und die Gedanken sollen auch frei bleiben. Ich möchte keinen Chip im Hirn, weder einen zum Aufzeichnen von Texten – die man dann ja doch alle überarbeiten muss – noch zum Googeln, für Social Media noch sonst etwas.
Himmi erhielt übrigens in den Tagen nach seiner Textaufzeichnung folgende Werbemails:
*Eine Einladung zu einer Horkheimer-Tagung der Uni Zürich
*Angebote für Grosspackungen von Hakle®, ZEWA® und Adrex®
*den Newsletter von Ohropax®
*diverse podologische Medikamente
*20 Angebote von Escort-Services der Umgebung
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