Dienstag, 4. November 2025

Die Verben-Titel-Bücher aus dem Hanserverlag

Es gibt eine Buchreihe im Hanser Verlag, die ich sehr liebe. Alle ihre Titel sind Verben von Alltagstätigkeiten und in einem Umfang von ca. 100 Seiten wird über dieses Thema essayistisch geschrieben. Bisher las ich

«Wohnen» von Doris Dörrie
«Altern» von Elke Heidenreich
«Lieben» von Emilia Roig
«Essen» von Alina Bronsky und
«Schlafen» von Theresa Enzensberger

Weitere werden folgen.

Das Spannende an der Reihe ist, dass die Bücher die Themen nicht immer streng behandeln, sondern eine grosse Freiheit herrscht. Während Dörrie und Heidenreich ihr Thema relativ allgemein angehen, schreibt Bronsky sehr persönlich, wir erfahren sehr viel über russisches und hessisches Essen (zum Beispiel warum ein «belegtes Brot» für Nicht-Deutsche keine Mahlzeit ist…). Enzensberger schreibt eigentlich mehr über Schlaflosigkeit als über Schlafen, da sie selbst an Insomnie leidet, ist das ganz logisch. Und Roig? Ja, die driftet ein wenig sehr ab, das geht dann am Ende auch noch zum «Tiere lieben», «Pflanzen lieben» und «den Kosmos lieben». Na ja.

Ich hatte nun die Idee, dem Hanser Verlag ein Manuskript meinerseits anzubieten. Sie können sicher erraten, um was es gehen sollte:
SCHWIMMEN
Ich konnte drei Argumente ins Feld führen, warum mein (noch zu schreibendes) Buch dort verlegt werden sollte:
Ich kann gut schreiben.
Ich kann gut schwimmen.
Lange war der «Herter-Röcker-Lörcher» als technisches Grundlagenbuch DER Renner der wissenschaftlichen Abteilung des Hanser-Verlages. Es gibt also eine Verbindung.

Die Antwort des Verlages war aber relativ ernüchternd. Auch sie führten drei Argumente ins Feld, die klar gegen mein Projekt sprachen:
Ich sei keine Frau.
Ich sei nicht prominent.
Die Einreichungen zu den Neuauflagen des «Herter-Röcker-Lörcher» seien relativ abstrus gewesen.

Wie nun damit umgehen?
Ich bin keine Frau, das kann ich nicht ändern. Und merkwürdigerweise werden alle Bücher dieser Reihe von AutorINNEN geschrieben.
Ich bin nicht prominent, das könnte das Buch «Schwimmen» ändern, aber hier haben wir ein Catch22-Problem, ich müsste prominent sein, um das Buch zu schreiben, das mich dann auch wieder berühmt macht.
Das Argument mit dem «Herter-Röcker-Lörcher» konnte ich nicht ganz entkräften, ich WEISS, dass viele Ideen ziemlich seltsam waren, ich habe ja neulich in dem Post über Emeriti (3. Oktober 2025) darauf hingewiesen.

Ich habe nun beschlossen, eine eigene Reihe ins Leben zu rufen. Die Reihe wird genauso wie die Hanser-Reihe aus essayistischen Werken im Umfang von ca. 100 Seiten sein. Allerdings werden die Verben alle eher dem negativen Spektrum angehören. Folgende Bücher erscheinen hier vor meinem geistigen Auge:

«Lügen» von Donald Trump
«Überfallen» von Vladimir Putin
«Hassen» von Bernd Höcke
«Beeinflussen» von Elon Musk

Haben Sie Lust, sich an der Serie zu beteiligen? Noch ist niemand konkret angefragt.
Und folgende Titel sind noch ganz unbelegt:

«Saufen»
«Rauchen»
«Verblöden»

Sie müssen einfach ein Mann sein, ob prominent oder nicht, ist egal.





 

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