Freitag, 21. Februar 2025

Parteien äussern sich zur Glosse - letzte Wahlhilfe

Lieber Leser, liebe Leserin

Sind Sie ein treuer Fan der «Dienstag-Freitag-Glosse»? Dann wird Sie doch sicher interessieren, was die einzelnen Parteien zu diesem Format sagen. Wir haben – auch als letzte Wahlhilfe und Wahlentscheidungsantrieb – alle Spitzenpolitiker befragt. Mit den einfachen Fragen:
«Was halten Sie von der Dienstag-Freitag-Glosse?»
«Soll es sie weiter geben?»
«Wenn ja, wie werden Sie diese unterstützen?»
Natürlich hat kein Politiker und keine Politikerin das wirklich beantwortet, aber es sind doch einige spannende Statements herausgekommen:

Bundeskanzler Olaf Scholz (Spitzenkandidat der SPD)

Also, ich sach mal, ich habe ja mir ein paar dieser Glossen durchgelesen, hihi. Ich komme ja nicht so gut weg dabei, hihi. Was mich an Ihrem Geschreibe stört, dass Sie konsequent nicht sehen wollen, was ich gut gemacht habe. Nämlich alles. Sie sehen auch nicht, was im Moment super läuft. Nämlich alles. Sie versuchen den Blick auf meine Versäumnisse und Fehler zu lenken. Die es nicht gibt. Ich bin der beste Bundeskanzler aller Zeiten und ich habe alles richtig gemacht. Deutschland ist friedlich und sicher, und die Wirtschaft brummt, nur können das manche nicht sehen. Sie auch nicht. Und wenn Sie so blind und taub sind, nicht zu merken, wie geil ich bin, dann sollten Sie aufhören.

Friedrich Merz (Spitzenkandidat der CDU)

Ich bin ja immer ein Mann der kurzen, klaren Worte.
Mit der Dienstag-Freitag-Glosse ist es wie mit der FDP. Nicht schlimm, wenn sie bleibt, aber auch nicht schlimm, wenn sie verschwindet. Oder es ist wie mit den Windrädern: Einfach nicht schön. Also können wir auf die D.-F.-G. verzichten.

Robert Habeck (Spitzenkandidat der GRÜNEN)

Zunächst einmal: Ich kann Sie auf der Liste der Satiriker und Kabarettisten, die ich aktuell verklage, nicht finden. Das ist ja schon einmal OK. Entweder sind Sie total langweilig oder total anständig. Oder ich habe nicht alles von Ihnen gelesen. So weit, so gut. Ich bin mir aber sicher, dass die Dienstag-Freitag-Glosse nicht klimaneutral operiert. Sie verbrauchen beim Schreiben und Hochladen ja Strom, kompensieren Sie das CO2? Pflanzen Sie Bäume? Oder Sträucher? Am besten wäre es, Sie würden während des Verfassens Ihrer Texte auf einem Fahrrad mit Dynamo sitzen. Ich kann ja mal vorbeikommen und wir besprechen das an Ihrem Küchentisch.

Alice Weidel (Spitzenkandidatin der AfD)

Bei der Durchsicht Ihrer Texte Stelle ich immer wieder fest, dass die Deutsche Kultur in der Glosse entschieden zu kurz kommt. Das fängt schon mit Ihren ständigen Helvetismen an und geht weiter mit der Vermeidung des guten deutschen Scharf-S. Was mich aber dann vollends auf die Palme bringt, das sind Szenen, in denen Sie mit einem Freund in einer Pizzeria sitzen. Oder sich einen Döner holen. Einen Döner! Schon in der zweiten Glosse 2011 kommt eine Döner-Bude vor! Vielleicht stimmt eben meine Vermutung doch, dass das «Freitag» in Ihrer Glosse mit «Freitags-Gebet» und «Freitags-Predigt» zusammenhängt. Sind Sie ein verkappter Muslim? Ich glaube, man sollte Sie des Landes verweisen – was ja nicht geht, Sie leben ja schon im Ausland. Vielleicht untersagen wir Ihnen (ungewöhnlich für die AfD) die Remigration.

Heidi Reichinnek (Spitzenkandatin der LINKEN)

Ich habe mal kurz reingeschaut in Ihre Texte, nett, ganz nett, auch viele eigentlich linke Positionen dabei. Sehr lustig. Also meine Unterstützung haben Sie. Auch wenn ich die Glosse eigentlich nicht kannte, aber Sie kannten mich ja auch nicht. Geben Sie es zu: Sie mussten mich googeln um mich richtig zu schreiben. Nehme ich Ihnen aber nicht übel, ich habe für eine Partei, die eher die sozial Schwachen im Blick hat, auch einen doofen Namen.

Christian Lindner (Spitzenkandidat der FDP)

Meine Unterstützung haben Sie nicht. Sie halten die FDP für eine Partei DER Menschen, die teuren Wein trinken, Golf spielen und fette Autos fahren. Und Sie halten auch mich für einen der Leute, die teuren Wein trinken, Golf spielen und fette Autos fahren. Sie selbst aber gehören zu denen, die das nicht können, teuren Wein trinken, Golf spielen und fette Autos fahren.
Es ist also der pure Neid.

Sarah Wagenknecht (Spitzenkandidatin des BSW)

Machen Sie weiter so. Sie schreiben ja ganz nett. Vor allem über meinen Kleidungsstil – hat mich gefreut.
Da ich wahrscheinlich bald von der politischen Bühne wieder verschwinde, wünsche ich Ihnen alles Gute.

Sind Sie ein treuer Fan der «Dienstag-Freitag-Glosse»? Dann hat Sie doch sicher interessiert, was die einzelnen Parteien zu diesem Format sagen. Wir hatten – auch als letzte Wahlhilfe und Wahlentscheidungsantrieb – alle Spitzenpolitiker befragt. Mit den einfachen Fragen:
Natürlich hat kein Politiker und keine Politikerin die Fragen wirklich beantwortet, aber es sind doch einige spannende Statements herausgekommen.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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