So, nun wollte ich ja eigentlich über meine Frühlingsreise nach Köln schreiben. Aber – wie so oft – kommt etwas Aktuelles dazwischen:
Obwohl der Papst ja noch nicht einmal unter der Erde ist, wird schon jetzt an seiner Nachfolge gestrickt und hier habe ich auch einen entscheidenden Punkt beizutragen. Der nächste Papst muss Schweizer sein – und ich führe hier fünf gute Gründe an.
Grund Eins: Wir sind jetzt einmal dran
In allen den zweitausend Jahren Papsttum gab es noch nie einen Schweizer Papst. Das heisst, wir sind nun endlich einmal dran. Wir sind einfach an der Reihe. Unsere Nummer wird aufgerufen.
Nun könnten Kritiker einwenden, dass es notwendig sei, (wieder) einen Oberhirten aus dem Globalen Süden zu wählen. Schliesslich schwindet die Zahl der Katholiken in Europa, während sie in Asien und Afrika, und in Lateinamerika wächst. Also ein Asiat oder Afrikaner oder Latino auf dem Heiligen Stuhl? Nein. Denn die Eidgenossenschaft gehört zum Globalen Süden. Finde ich. Ein so kleines Land, das weder riesige Ackerflächen noch Erdöl oder Seltene Erden besitzt, stets ein Spielball der Mächte, ein solches Land gehört zum Globalen Süden. Für diese Argumentation muss man nun allerdings die Machenschaften von Glencore und Nestlé ziemlich gewandt umschiffen. Aber dann umschiffen wir eben.
Grund Zwei: Wir sind die Diplomaten.
Welches Land ist seit Jahrhunderten neutral und friedlich? Welches Land ist Sitz von tausenden internationalen Organisationen? Welches Land vermittelt in Konflikten? Welches Land übernimmt diplomatische Vertretungen anderer Staaten? Immer die Schweiz.
Wenn es also darum gehen wird, dass der Pontifex friedensstiftend und mässigend und diplomatisch und wohltuend ins Weltgeschehen eingreift, dann sollte er aus einem Land kommen, das seit jeher friedensstiftend und mässigend und diplomatisch und wohltuend ist.
Nämlich aus der Schweiz. Wir haben nämlich nicht nur den Reissverschluss und das LSD, sondern auch den Frieden erfunden.
Grund Drei: Wir bewachen eh den Laden
Seit Jahrhunderten stellt die Schweiz die Armee des Vatikans, die sogenannte Schweizergarde. Sie kennen sicher die Bilder, die Truppe sieht ein bisschen wie aus einem Kostümfest aus, ist aber hochmotiviert, super ausgebildet und super motiviert. Und alles sind gelernte Soldaten, denn die absolvierte Rekrutenschule ist – neben katholisch, ledig, Eidgenosse und gutem Leumund – die Voraussetzung.
Wenn wir also den Laden schon seit vielen Jahren hüten, dann wäre es nur logisch, wenn der, den wir schützen auch endlich einmal einer der unseren wäre. Und es wäre doch auch sehr, sehr, sehr lustig, wenn der neue Papst sich mit seinen Wächtern (zumindest mit denen aus der Deutschschweiz) in einer Sprache verständigen könnte, die niemand dort versteht.
Grund Vier: Unsere Kardinäle sind grossartig
Es müsste ja gar nicht immer ein Kardinal sein. Theoretisch kann nach dem Kirchenrecht jeder Mann über 35 Papst werden, wenn er getauft und ledig ist.
Theoretisch. So wie ja auch ein Bundesrat oder (in der BRD) Bundesminister keiner Partei angehören muss. So wie man theoretisch auch ohne Studium CEO einer Firma mit 3000 Leuten werden kann. Theoretisch.
De Facto ist das natürlich zum letzten Mal passiert, als man Eremiten vom Stein holte, an dem sie angekettet waren, de facto wird der neue Papst einer der Kardinäle, und da haben wir zwei: Koch und Tscherrig, und beide sind grossartig.
Mehr muss man dazu nicht sagen.
Grund Fünf: Wir können auch schmierig und korrupt
Es könnte ja nun aber sein, dass ein herzensguter, weltoffener, anständiger und korrekter Pontifex gar nicht gewünscht wird. Es könnte ja sein, dass die Kurie weiter ihre obskuren Finanzen und fiesen Geschäfte weiterbetreiben möchte.
Und auch hier kann die Eidgenossenschaft dienen: Wir können auch korrupt. Die Schweiz hat ja nicht nur anständige und nette Typen in die Welt geschickt, wir haben nicht nur Del Ponte und Co. im Angebot, sondern auch mafiöse und kriminelle Menschen.
Sepp Blatter zum Beispiel.
Oder Gianni Infantino.
Sie würden vielleicht gut in bestimmte Ecken des Vatikans passen.
Ich wollte über meine Frühlingsreise nach Köln schreiben, aber es kam Aktuelles dazwischen,
Obwohl der Papst noch nicht unter der Erde ist, wird schon jetzt an seine Nachfolge gedacht. Und der nächste Papst muss Schweizer sein, Sie lasen 5 Gründe.
Ich freue mich schon auf die Überschrift im BLICK:
WIR SIND PAPST.
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