Freitag, 27. Juni 2025

Diese Hitze! Klimawandel.

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.

Ich habe einen Post geschrieben, in dem ich mich mit dem Thema «Hitze als Generalausrede» beschäftigt habe, in einem anderen forderte ich Siesta-Zeiten und dann gab es noch einen Text, der seine eigene Entstehung als unmöglich beschrieb – wegen der Hitze.
Dabei war es in den vorangegangenen Jahren gar nicht so heiss wie jetzt, beim einen Post war es 29°, beim nächsten war es 31° und beim letzten 33°. (alle Werte übrigens in Celsius, in Reaumur oder Fahrenheit oder Kelvin sähe es wieder anders aus; 23,2°, 24,8° und 26,4° bzw. 84,2°, 87,8° und 91,4° bzw. 302,15°, 304,15° und 306,15° – dies nur für die totalen und absoluten Physik-Nerds…)

Aber nun hatten wir am Wochenende 36 Grad. In Worten: Sechsunddreissig Grad. 36° Grad Celsius. Oder 24,4° Reaumur. Oder 96,8° Fahrenheit. Oder 309,15° Kelvin. Und natürlich klingt sofort der Song von Zweiraumwohnung an:

36 Grad, und es wird noch heißer
Mach den Beat nie wieder leiser
36 Grad, kein Ventilator
Das Leben kommt mir gar nicht hart vor
36 Grad, ah
36 Grad, ah

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.
Ich habe vor einen Post geschrieben, in dem ich mich mit dem Thema «Hitze als Generalausrede» beschäftigt habe, in einem anderen forderte ich Siesta-Zeiten und dann gab es noch einen Text, der seine eigene Entstehung als unmöglich beschrieb – wegen der Hitze.

Merkwürdigerweise habe ich mich nie mit dem Zusammenhang Hitze – Klimawandel beschäftigt.
Bei dem Anstieg von Junitemperaturen von 29° (oder 23,2°, 302,15° oder 84,2°) auf 36° (oder 28,8°, 309,15° oder 96,8°) müsste man sich doch fragen, ob nicht…

Vielleicht ist es eine gewisse Überreizung, man kann ja keinen einzigen Wetterbericht schauen, ohne dass einem das Klima um die Ohren gehauen wird. Ob nun Özden Terli einem einen Schneesturm prophezeit oder Katja Horneffer ein Sonnenwochenende verkündet, oder ob Christa Orben von Regen erzählt, das Wort «Klimawandel» muss immer vorkommen. Egal, ob kalt oder warm, gutes oder schlechtes Wetter, der Klimawandel wird genannt, wurscht, ob Özden, Katja oder Christa vor der Deutschlandkarte stehen. Terli hat übrigens seit neuestem eine Brille, steht ihm sehr gut, wahrscheinlich ist das auch wegen des Klimawandels…
Er herrscht also eine gewisse Überreizung, die aber ziemlich gefährlich ist. Denn wir haben viel zu viel über das Klima geschwätzt und zu wenig getan.

Bei den Klimazielen bemerken wir eine seltsame Einigkeit auf der Welt:
Die eine Gruppe von Staaten und Staatslenkern leugnet den Klimawandel, leugnet vor allem die Bedeutung des CO2 und findet alle Massnahmen zur Senkung des Anteiles dieses Gases totalen Quatsch.
Und tut deshalb nichts.
Gar nichts.
Die andere Gruppe von Staaten und Staatslenkern hört nicht auf zu betonen, wie wichtig es ist, sich um den Klimawandel und das Klima zu kümmern und dass das CO2 sofort gesenkt werden muss, und dass man sich bemüht, alles zu tun, was… Und dass man in 3 Jahren klimaneutral sein will.
Und tut auch nichts.
Gar nichts.

Gut, man trifft sich auf Klimakonferenzen, die dann aber sehr schwammige Abschlusserklärungen hervorbringen und natürlich auch alles andere als klimaneutral sind.
Und die weltweite Aufrüstung trägt auch nicht zur CO2-Reduktion bei.

Es ist ja generell so: Jede und jeder betont auf x zu verzichten und damit ein Riesending zu leisten, aber niemand setzt da an, wo es wehtut.
So verzichtet Jörg (45, Düsseldorf) aufs Fliegen – er hat seit seinem 6. Lebensjahr Flugangst.
So verzichtet Beate (27, Zürich) aufs Autofahren – ihr wurde der Fahrausweis nach mehrmaligem Ertappen mit Drogen in der Karre endgültig entzogen.
So verzichtet Pit (61, Wien) auf Internet-Shopping, ist aber auch einfach für ihn, denn AMAZON®, ZALANDO® und TEMU® liefern in die Haftanstalt Josefstadt nicht aus.
Die Liste liesse sich fortsetzen.

Ich habe mich mehrere Male in meinen Blog mit dem Thema «Hitze» beschäftigt. Meistens habe ich das im Sommer getan.
Was relativ natürlich erscheint.
Natürlich wäre auch, die Hitzeperioden mit dem Klimawandel zusammenzudenken. Das sollte man vielleicht doch mehr tun…



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   

Dienstag, 24. Juni 2025

Bitte keine unordentlichen Blumenwiesen

Ich bin ein ordentlicher Mensch.
Meine Bücher stehen in alphabetischer Ordnung, Böll steht bei Böll und Mann steht bei Mann, wobei natürlich der Autor des «Untertanen» vor seinem Neffen Klaus und dieser vor seinem Vater Thomas steht. Innerhalb der Autoren leiste ich mir Unordnung (warum eigentlich?).
Ebenso ist mein Badezimmerschränkchen ein Quell der Freude für jeden Pedanten: Duschgel steht bei Duschgel und Creme bei Creme, Zahnpasta steht bei Zahnpasta und Haargel bei Haargel.
Und genauso haben der Osterschmuck, der Weihnachtsschmuck und der Pfingstschmuck ihren festen, notierten und normierten Platz im Keller.

Wie schrieb der gute Fritze:

Heil'ge Ordnung, segensreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau gegründet,
Die herein von den Gefilden
Rief den ungesell'gen Wilden.

Nein, nicht Friedrich Merz, wie ungebildet, Friedrich Schiller im «Lied von der Glocke», das musste man früher in der Schule auswendig lernen – allerdings vor meiner Zeit, meine Eltern aber konnten es noch rezitieren und zitieren.

In Übereinstimmung mit Schiller (und mit meiner Ordnungsliebe) bin ich nun kein Fan von naturbelassenen, sogenannten Ökowiesen.
Da steht und wächst doch alles durcheinander, wild und anarchisch, statt ordentlich ein Feld mit roten Tulpen, ein Feld mit gelben und ein Feld mit rosa Tulpen zu haben, herrscht totales Chaos. Und Schiller macht ja ganz eindeutig klar: Die Himmelstochter bindet GLEICHES miteinander, nicht Ungleiches, sie verbindet eben Tulpen mit Tulpen und Rosen mit Rosen und nicht alles durcheinander. Und dieser urbane Gartenbau (…DER STÄDTE BAU…) ist ein Zeichen von Zivilisation. Der UNGESELLIGE WILDE wurde hereingerufen.
Anders formuliert:
Öko-Wiesen mit ihrem bunten Chaos, mit ihrem wilden Durcheinander sind ein Relikt der Steinzeit.

Und was blüht da eigentlich so unordentlich durcheinander? Ich habe mir eine Pflanzenbestimmungs-App zugelegt. Und die fördert die folgenden Dinge zutage:

Ganz viele Pflanzen stinken. Sie heissen zum Beispiel
Stinkasant.
Stinkender Pippau.
Stinkender Gänsefuss.
Das "Stinken" im Volksnamen haben auch Stinkholder (Sambucus ebulus), Stinkandorn (Ballota nigra), Stinkhundskamille (Anthemis arvensis), Stink-Wacholder (Juniperus sabina), Stink-Sumach (Rhus trilobata) und Stink-Esche.

Andere Pflanzen sind gemein:
Das Gemeine Gras und das Gemeine Schilf.
Der Gemeine Dost.
Die Gemeine Schafgarbe.
Die Gemeine Traubenkirsche und die Gemeine Waldrebe.
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen, so viel Gemeinheit, wie es auf einer normalen Wiese gibt, gibt es weder in einem Mafia-Hauptquartier noch in einem Mobbing-Chat.

Eine Öko-Blumenwiese ist also nicht nur unordentlich, sie ist ebenso ein Hort von schlechtem Geruch und bodenloser Gemeinheit.

Ich bin ein ordentlicher Mensch. Und als solcher bin ich froh, dass es genügend Mittel und Gifte gibt, um Wildheit und Wildwuchs zu bekämpfen.
Ich habe ja nichts gegen Blumen, sie sollen einfach ordentlich da stehen, wo der Mensch sie hinsetzt, und dann auch nur eine Sorte. Mein Wunschgarten hat 4 Beete, eines mit Salat, eines mit Tomaten, eines mit Rosen und eines mit Lilien, und der Salat soll nicht zu den Tomaten und die Tomaten nicht zu den Rosen und die Rosen nicht zu den Lilien.
Ordnung eben.

Vorgestern habe wieder Ferien in den Niederlanden gebucht. Und mein Lieblingsort ist natürlich nicht einer der 22 Nationalparks wie Kalmthoutseheide oder Lauwersmeer.
Mein Lieblingsort ist die Tulpenfabrik Kuijkenhof.





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Freitag, 20. Juni 2025

Brauchen wir "Flavour"?


Ich hatte neulich einen schlimmen Albtraum.

In dem Traum stand ich in einer Buchhandlung und blätterte in Büchern, die ich alle kenne und liebe. Das Schreckliche und Besondere war, dass alle Bücher rochen – sie strömten intensive und starke und heftige Düfte aus.
«Gruppenbild mit Dame» roch nach Heidekraut.
«Doktor Faustus» stank nach Schwefel.
«Onkel Toms Hütte» strömte den Duft von frischer Baumwolle aus.
«Das Parfüm» waberte von Moschus und Amber.
Und «Moby Dick» roch derartig nach Tang, Salz und Fisch, dass es einen fast umhaute.

Interessant ist ja schon, dass ich, obwohl ich wild und durcheinander träume, die Inhalte der Bücher ganz korrekt mit Gerüchen versah:
Im Böll-Roman spielt ja das Heidekraut eine grosse Rolle, die Heldin hat hier ein quasi-erotisches Erlebnis gehabt und ihr «erstes Mal» sollte eigentlich im Heidekraut stattfinden. Der Bezug des «Doktor Faustus» zu Teufel und Schwefel ist klar, ebenso die Baumwolle im Südstaaten-Buch vom Tom. Und auch der Parfüm-, sowie der Meergeruch erklären sich selbst.
Dennoch wäre die Vorstellung, dass Bücher riechen, dass sie intensive und starke und heftige Düfte ausströmen, eine Horrorvorstellung.

Warum muss aber gerade nun alles und jedes ein «Flavour» haben?

Ich gehe in einen Kaffee-Trink-Shop und der Barista fragt mich praktisch als erstes, was für einen Geschmack ich möchte:
«Und was hättest du gerne für ein Flavour?»
(Randbemerkung: Es gehört natürlich zu den ebenso unerträglichen Dingen, dass ich von Baristas, die inzwischen nicht meine Kinder, sondern sogar meine Enkel sein könnten, permanent geduzt werde, aber das habe ich ja schon öfter bemeckert…)
«Sie meinen, was für einen Geschmack, also ich hätte gerne einen Espresso mit Espressogeschmack, also Kaffee mit Kaffeegeschmack.»
«Schon klar, aber zusätzlich?»
«Zusätzlich?»
«Wir haben Erdbeere, Kokos, Mango, Lakritz, Zitrone und Pfefferminz.»
«Ich möchte keinen Espresso, der nach Erdbeere schmeckt, ich möchte keinen Espresso, der nach Kokos schmeckt, ich möchte keinen Espresso, der nach Mango schmeckt, ich möchte keinen Espresso, der nach Lakritz schmeckt, ich möchte keinen Espresso, der nach Zitrone schmeckt, ich möchte keinen Espresso, der nach Pfefferminz schmeckt, ich möchte einen Espresso, der nach Espresso schmeckt.»
«Ganz ohne Flavour geht technisch nicht.»

Und überall entdecke ich Produkte, die mit anderen, seltsamen Aromen verfälscht werden:
Schokokekse schmecken auf einmal nach Lilien.
Bier schmeckt auf einmal nach Pfeffer.
Lasagne schmeckt auf einmal nach Ananas.
Schwarztee schmeckt auf einmal nach Kiwi.

Wobei: Das mit den Tees, das gibt es ja schon.
Für mich gehören parfümierte Tees, also Vanille-Tee, Erdbeer-Tee, Orangen-Tee usw. in die 80er Jahre, Aromatees trank man in Zimmern mit Batiktüchern an der Wand und Papyrus und hörte Leonard Cohen (das auf jeden Fall kein Fehler!). Und wenn parfümierte Tees, also Vanille-Tee, Erdbeer-Tee, Orangen-Tee usw. zu einer friedlicheren Welt führen würden, dann, warum nicht…

Es gibt übrigens noch eine nette Story aus vergangenen Zeiten zum Thema «Flavour»: Meine Mutter bereitete sich immer am Nachmittag im Labor der SEL einen Schwarztee zu; ihre Kollegen machten sich einen Spass daraus, ihr Pfefferminz in diesen Tee zu mogeln, denn Pfefferminz war ihr verhasst, sie trank Pfefferminztee nur, wenn sie ganz, ganz krank war, was praktisch nie vorkam.
Das erste Mal tauschten die anderen Mitarbeiter einfach die Beutel aus. Bei den nächsten Malen ging das natürlich nicht so einfach, und sie tüftelten immer gewagtere Methoden aus; so klebten sie einmal einen Pfefferminzteebeutel mit etwas Sirup in den Kannendeckel, die Hitze liess den Sirup schmelzen und der Beutel flog in das Teewasser und machte den Schwarztee zu einem Schwarz/Minz-Gemisch.
Vielleicht habe ich ja meine Abneigung gegen Dinge, die nicht so schmecken, wie sie sollen, von meiner Mutter.

Ich hatte neulich einen schlimmen Albtraum.
Ich war in einer Buchhandlung und blätterte in den Exemplaren und das Schreckliche war, dass sie alle rochen, nach Heidekraut, nach Schwefel, nach frischer Baumwolle, nach Moschus und Amber, nach Tang, Salz und Fisch.

Und ich hoffe, dass das ein böser Albtraum bleibt.











 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 17. Juni 2025

17. Juni - eine Erinnerung

Heute ist der 17. Juni.

Für junge Deutsche und für junge Schweizer, auch für alte Schweizer wahrscheinlich kein Datum, an dem «die Ohren klingeln», aber für alte Deutsche so wie mich eine wichtige Zahlenkombination: Am siebzehnten Juni war der «Tag der Deutschen Einheit».
Wenn der 17. 6. dann so wie heuer lag, dann konnte man sich in katholischen Bundesländern über eine Ferienzeit mit wenigen geopferten freien Tagen freuen: 9. 6. Pfingstmontag, vier Tage spendiert, ein Brückentag, der 17. 6., ein Brückentag, der Fronleichnamstag, Brücke, und man hatte 16 Tage Ferien, man sprach da auch von «Arbeitnehmerjahren».

Heute ist der 17. Juni.

Was geschah am 17. Juni?
Als Aufstand vom 17. Juni 1953 (auch Volks- oder Arbeiteraufstand) werden die Vorkommnisse in der DDR bezeichnet, in deren Verlauf es in den Tagen um den 17. Juni 1953 zu einer Welle von Streiks, Massen-Demonstrationen und politischen Protesten kam. Ausgelöst durch verschiedene Ursachen, vornehmlich der für viele Bürger zum Teil brutal und rücksichtslos geführte Aufbau des Sozialismus sowie repressive Maßnahmen des SED-Regimes, erstreckte sich der anti-stalinistische Aufstand über weite Teile des noch jungen Staates. In einem Flächenbrand wurden politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Forderungen gestellt, darunter Rücktritt der Regierung, Freie Wahlen und Freilassung aller politischen Gefangenen.
(Wikipedia)

Der Aufstand wurde schliesslich von sowjetischen Panzern niedergeknüppelt. Allerdings – das muss man jetzt klar sagen – kann man das nun nicht ganz in die Schublade «böse Russen» stecken, denn die Intervention geschah ja auch halb mit Wissen, mit Wohlwollen, mit Genugtuung, und wahrscheinlich auch auf Anfrage des SED-Regimes. Aber da müsste man viele Archive durchforsten und die heissen Telefonate zwischen Ost-Berlin und Moskau («Kriegt ihr das hin…?» «Wissen wir nicht so genau…» «Sollen wir kommen…?» «Wissen wir auch nicht…») sind nicht mitgeschnitten worden. 

Heute ist der 17. Juni.

In der Folge des Aufstandes wurde dann dieser Tag zum «Tag der Deutschen Einheit», man bekundete so die 100%, liebevolle, die absolute und unwiderrufliche, man bekundete die unzerbrechliche, ewige, andauernde, die totale und allumspannende Liebe, Solidarität und Freundschaft mit den Brüdern und Schwestern im Osten.

Dann kam die Wende und mit ihr verschwand der 17. Juni.
Es wurde ein neuer Tag ausgelobt, an dem man die 100%, liebevolle, die absolute und unwiderrufliche, die unzerbrechliche, ewige, andauernde, die totale und allumspannende Liebe, Solidarität und Freundschaft mit den Brüdern und Schwestern im Osten zeigen konnte und sollte.
Der 3. Oktober.
Der dritte Oktober erinnert an den Tag, an dem die DDR der BRD beitrat und Deutschland wiedervereinigt war.

Heute ist der 17. Juni.

Viele Deutsche sehnen sich ein wenig nach dem Tag zurück, denn er war so viel einfacher und glatter. Es war so wichtig und schön, an die Leute «drüben» zu gedenken, es war so elementar demokratisch und westlich, die 100%, liebevolle, die absolute, nicht widerrufliche, die ewige und andauernde, totale und allumspannende Liebe und Solidarität und Freundschaft mit den Brüdern und Schwestern im Osten zu praktizieren.
Und es so viel schwieriger, wenn die Brüder und Schwestern einem so nahe auf der Pelle sind, wenn sie «da» sind, zu einem gehören.

Und das ist jetzt kein deutsches Phänomen. Es ist ein menschliches Phänomen.
Ein Freund von mir liebt und unterstützt Kinder.
Er hat eine Patentochter in Mozambique.
Er hat einen Patensohn in Bangladesch.
Er hat zwei Patentöchter in Peru.
Er hat zwei Patensöhne in Indien.
Alle diese Kinderlein (die ihm WORLD CHILDREN FUND vermittelt hat) unterstützt er nicht nur mit Geld, sondern auch mit Rat und Tat, per Brief oder zoom oder WhatsApp.
Zu seinen eigenen Neffen hat er wenig Kontakt und niemals, niemals, niemals würde er mit den Jungs seiner Nachbarin mal ins Schwimmbad oder zum Kicken gehen, was deren Burnout eventuell verhindern könnte…
Dem «Nächsten» zu helfen ist eben so viel leichter, wenn es nicht der «Allernächste», sondern erst der «Übernächste» ist.

Heute ist der 17.Juni.
Und der war so viel schöner als der 3. Oktober.