Ich habe neulich über meine Kreuzworträtselsucht geschrieben, in jenem Post über verschiedene Aspekte wie fasche Definitionen und die Angabe der Richtigkeit (…der Applaus beim BLICK-Rätsel…) Während ich nun heute im Rätsel der Südschleswiger Nachrichten die Abkürzungen für Rostfreies Eisen (RFE) und Halbautomatisches Lesen (HAL) eintrage und mich tierisch darüber aufrege, denn diese Zeilen, bei denen es ja nichts zu raten gibt, könnte man ja auch einfach undefiniert lassen, überlege ich, ob ich schon über Abkürzungen geschrieben habe.
Für solche Recherche hat das Dashboard eine Suchfunktion. Und während ich nun strahlend „Abkürzungen“ in die Leiste eingebe, merke ich, dass ich mal über Suchfunktionen schreiben sollte, denn bei der Eingabe von
SUCHFUNKTION
in die Suchfunktion wird mir angezeigt, dass es keine Ergebnisse gebe.
Kann es sein, dass die Suchfunktion sich weigert, nach sich selbst zu ermitteln? So wie Dorfrichter Adam ja auch ziemlich in die Bredouille gerät, als er nach dem Zerbrecher des Kruges ermitteln muss, der er ja selbst ist… Aber ich glaube nicht, dass die Suchfunktion so denkt, ich habe wirklich noch nichts darüber geschrieben.
Also die Suchfunktion.
Toll, wenn man weiss, welches Wort man in einem Text benutzte.
Dann findet man den Text sofort, im nächsten Moment, in kürzester Kürze.
Ganz blöd, wenn man nicht mehr weiss, nach was man suchen muss.
Da weiss ich zum Beispiel, dass ich über Dichter der deutschen Romantik geschrieben habe – aber welche Poeten habe ich denn konkret erwähnt? Novalis? Fehlanzeige. Tieck? Fehlanzeige. Eichendorff? Auch nichts. Brentano? Heine? Ich finde keinen Eintrag. Habe ich eventuell oder vielleicht die romantischen Poeten umschrieben? Habe ich den guten Novalis den Montanistiker-Dichter genannt? Den Tieck den Shakespeare-Übersetzer? Heine den Toten vom Montmartre? Oder habe ich völlig anders geschrieben?
Da weiss ich zum Beispiel, dass ich einen Roboter in einem Text X-KKB-098 oder V-KKB-096 oder Y-KKB-645 oder Z-KKB-129, oder, oder, oder… genannt habe, und nun suche ich nach KKB, aber blöderweise ist eben die KKB mein Arbeitgeber und ich finde ca. 2000 Dateien, die eben diese drei Buchstaben drin haben.
Es wäre also am besten, ich wüsste exakt, was ich vor drei Jahren geschrieben habe, dann könnte ich exakter suchen, und dann könnte ich auch exakt finden. Ein catch 22-Problem.
Etwas ganz anderes sind die Suchen bei Google und anderen Suchmaschinen. Hier stehen wir vor extrem anderen Problemen.
Stellen Sie sich vor, Sie suchen einen Stefan Raab. Und zwar nicht diesen Blödsinnsshowmaster oder Comedyquatschkopf, sondern einen Juristen in Norddeutschland. Selbst wenn Sie „Stefan Raab Jurist“ in die Leiste eingeben, sie bekommen nur Einträge von diesem Blödsinnsshowmaster oder Comedyquatschkopf, Sie haben keine Chance den Juristen Dr. Stefan Raab in Hildesheim zu finden.
Stellen Sie sich vor, Sie suchen eine Helene Fischer. Und zwar nicht diese Trallalitrallalatante oder Extremshowgirl, sondern eine Ärztin in München. Selbst wenn Sie „Helene Fischer Ärztin“ in die Leiste eingeben, sie bekommen nur Einträge von dieser Trallalitrallalatante oder diesem Extremshowgirl und nicht von der Internistin in München-Passing.
Firmen zahlen dafür, dass Google ihren Namen oben in die Suchleisten hineinnimmt. Wenn sie beim Googeln von „Fischer“ (ohne Helene) auf bestimmte Firmen kommen, dann haben diese dafür bezahlt. Oder ein Domain-Namen ist so einschlagend, dass er – beim Verkauf – eine extreme Summe bringt.
Ich hatte die Idee, einem breiteren Publikum meine Schreibkünste anzubieten. Es gibt ja genügend Politiker, die eine Doktorarbeit brauchen und keine Zeit haben, sich an einen Schreibtisch zu setzen. (Guttenberg, Schavan, Giffey) Es gibt ja genügend Männer, die gerne Liebesbriefe schrieben, aber sie nicht hinbekommen. (siehe Cyrano de Bergerac) Es gibt genügend Menschen, die einen Text brauchen und können ihn nicht. Mal ganz ehrlich: Warum bestellt man für den 90sten von Grossvater vier Torten beim Bäcker und schreibt das 50zeilige Gedicht mit holprigem Rhythmus und schlechten Reimen selbst? Warum backt man nicht die Torten und bestellt das Festgedicht bei einem Profi?
Nun hatte ich die Adresse www.jeschreibfordich.ch gegoogelt und diese Adresse war zum Verkauf. Ich fragte an. Dann bekam ich eine lange Mail von einem Domainverkäufer, in der er mir klarmachte, wie toll der Name sei und wie leicht man meine Seite fände.
Und er wollte 8000.-- Euro. Die ich nicht hatte.
Ja, so ist das mit den Suchsachen.
Haben Sie sich eigentlich schon mal Ihren eigenen Namen gegoogelt? Sicher. Ist ja hoch spannend, wo man überall im Netz ist.
Hat nicht geklappt? Wie heissen sie denn?
Ach so, wenn man Angela Merkel heisst, ist das natürlich doof.
Siehe oben.
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