Wissen Sie noch, wie mein Passwort hiess?
Ich meine, mein Passwort für die Seite www.zweige-fuer-alle.ch?
Ich habe nämlich festgestellt, dass ich noch mehr Zweige als die für meine Ostereier brauche, ich brauche von Apfelblüten einen Kranz, um im Land zu lächeln, ich brauche Palmzweige für das Hosianna vor Ostern und ich brauche die Zweiglein der Glückseligkeit, die ich mit Andacht, Lust und Freud aufstecken werde. Und alle die Zweige könnte ich auf der Site ordern, ich müsste nur das Passwort wissen…
Es war etwas mit Böll, Böll plus Zahlen und Zeichen.
Billard930!!
Schön gedacht, aber Fehlanzeige
Blum--68
Auch nicht, obwohl passend.
War es Cl00wn!?
Auch nicht.
Nachdem ich nun Billard930!!, Blum--68 und Cl00wn!? durchprobiert habe, will ich einen kurzen Moment lang aufgeben. Nun ist es aber doch so, dass ich das Zeug brauche. Ich brauche von Apfelblüten einen Kranz, um im Land zu lächeln, ich brauche Palmzweige für das Hosianna vor Ostern und ich brauche die Zweiglein der Glückseligkeit, die ich mit Andacht, Lust und Freud aufstecken will.
Also gehe ich auf den berühmten Button: «Passwort vergessen».
Eine Untersuchung der Forschungsstelle Internet der Uni Braunschweig hat neulich eine Rangliste der meistgeklickten Buttons veröffentlicht. Demnach ist der meistgeklickte Button nicht etwa das «Like» oder das «Dislike», nein die kommen erst auf den Plätzen 5 und 6, nein die Rangliste, die Top Ten lauten:
Platz 1: Zurück
Platz 2: Weiter
Platz 3: Überspringen
Platz 4: Passwort vergessen
Platz 5: Like
Platz 6: Dislike
Platz 7: Login
Platz 8: Cookies erlauben
Platz 9: Cookies nicht erlauben
Platz 10: Ich bin kein Roboter
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass wir im Durchschnitt 10 Minuten pro Woche für das Neusetzen von Passwörtern verbringen.
Ich mache eine Rechnung auf:
Im Jahr macht das 520 Minuten, das sind aufgerundet 8,7 Stunden. Multipliziert mit den Einwohnern der Schweiz sind das 77`430`000 Stunden im Jahr. Teilen wir nun diese Zahl durch die 1974 Stunden, die ein Mensch arbeiten sollte (42 Stunden mal 47 Arbeitswochen), dann erhalten wir 38`715 Arbeitsstellen.
Anders formuliert:
Wenn ihr uns vorstellen, dass sämtliche und alle (sämtliche und alle!) Mitarbeiter der SBB ein Jahr lang nur Passwörter setzen würden, dann käme es auf das Gleiche heraus…
Gut, manchmal können Passwörter sinnvoll sein. Aber es gibt genügend Fälle, bei denen es wirklich Quatsch ist, solche zu setzen.
Ein Beispiel? OK.
Die Seite www.geburt-leichtgemacht.ch vertreibt Artikel, die man für natürliche und angenehme Geburten braucht, zum Beispiel Wannen. Wie oft rufen Sie diese Seite auf? Wenn Sie nicht (wie noch unsere Urgrosseltern) Zeugungs- und Gebärmaschinen sind, dann brauchen Sie 1x, 2x oder 3x die Artikel. Aber wissen Sie beim zweiten Kind (wenn es das überhaupt gibt) das Passwort noch? Das ist ja dann Minimum 9 Monate her.
Ähnliches gilt für die Homepage www.urnen-und.ch; auch gestorben wird ja nicht permanent.
Etliche Leute könnten auf Passwörter verzichten.
Wissen Sie noch, wie mein Passwort hiess?
Ich habe nämlich festgestellt, dass ich noch mehr Zweige als die für meine Ostereier brauche, ich brauche von Apfelblüten einen Kranz, ich brauche Palmzweige und ich brauche die Zweiglein der Glückseligkeit, Und alle die Zweige könnte ich auf der Site ordern.
Es war etwas mit Böll, Böll plus Zahlen und Zeichen.
Jetzt habe ich es:
Birglar77!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen