Wer länger schläft, ist ausgeschlafen.
Wir arbeiten langsam und gediegen, und was nicht fertig wird, bleibt liegen.
Das Wichtigste am Leben ist Spass und Vergnügen.
Wahrscheinlich kennen Sie sie nicht, es gibt sie auch gar nicht.
Es wären ja auch sehr untypische in der deutschen Sprichwortkultur. Die deutsche Sprichwortkultur besteht normalerweise aus moralinsauren, Zeigefinger erhebenden, spasslosen und düsteren Sentenzen, die deutsche Sprichwortkultur macht uns klar, dass das Leben ernst und bitter ist und man sich verdammt anstrengen muss, um nicht unter die Räder zu kommen. Die deutsche Sprichwortkultur ist kein Garten der Lüste, sondern ein Acker voller Steine und Disteln.
Ich möchte heute vier dieser schlimmen Gesellen genauer unter die Lupe nehmen.
WAS HÄNSCHEN NICHT LERNT, LERNT HANS NIMMERMEHR.
Ein ganz, ganz grosser Blödsinn. Dieser Satz wird gesprochen, um den Schülerinnen und Schülern möglichst viel Druck zu machen. So nach dem Motto: Wenn du jetzt nicht dahinter gehst, dann landest du in der Gosse. Er stimmt aber keineswegs. Hunderte, wenn nicht Tausende, wenn nicht Millionen von fröhlichen Senioren, die die Ferienkurse und Volkshochschulen bevölkern, strafen das Wort vom Hänschen Lügen. Da ist Biba, die mit 80 noch Italienisch gelernt hat, und nun zu ihrer ersten grossen Tour durch die Abruzzen und die Marken aufbricht, da ist Bert, der mit 78 nach 40 Jahren Brustschwimmen einen Crawl-Kurs besucht, da ist Carola, die mit 83 noch Harfe zu spielen beginnt. Zugegeben: Es geht im AHV-Alter ein wenig langsamer, aber es geht.
Ich selbst habe mit 40 Niederländisch gelernt, gerade bin ich am Französisch, ich habe meinen Führerschein mit 26 gemacht und habe mich spät, sehr spät, extrem spät mit dem Computer befasst. Was wartet auf mich, wenn ich 80 bin? Vielleicht ein Zeichen- und Malkurs, so unbegabt, wie meine hässlichen Grundschulbilder aussehen, kann ich gar nicht sein…
WAS DU HEUTE KANNST BESORGEN, DAS VERSCHIEBE NICHT AUF MORGEN.
Auch so ein Quatsch.
Stellen Sie sich vor, Ihre To-Do-Liste für die kommende Woche hat 72 Zeilen, Arbeiten und Erledigungen, die im Durchschnitt eine halbe Stunde brauchen, die meisten dieser Arbeiten und Erledigungen, nämlich 60, könnten Sie am Montag abarbeiten oder erledigen, aber da der Montag keine 30 Stunden hat, müssen Sie auf Dienstag und Mittwoch schieben, das Sprichwort macht also schon rein rechnerisch keinen Sinn.
Es gibt aber auch noch einen weiteren Grund:
Manchmal hat man für Arbeiten und Erledigungen noch keinen Drive, keinen Groove, keinen Antrieb, und diese Arbeiten und Erledigungen würden dann HEUTE richtig blöd und MORGEN vielleicht gut.
Und dann gibt es noch die vielen Dinge auf der To-Do-Liste, die sich erübrigen:
Kuchen für Tante Gerda ----- sie ist krank geworden
Regenschirm kaufen ----- ein Hoch ist gekommen
Brief an M. schreiben, dass er endlich T. schickt ----- M. hat T. geschickt
usw.
usw.
Nein, wenn man alles heute erledigen will, dann hat man morgen ein Burnout.
DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM.
Auch wieder so ein Ding, das von calvinistischem, arbeitsamen und strengem Denken nur so strotzt, in die gleiche Reihe gehört zum Beispiel
MÜSSIGANG IST ALLER LASTER ANFANG
Diese Sätze wollen uns vermitteln, dass jede Minute, die wir zu lange in den Federn sind, uns direkt in die Hölle führt, Ausschlafen ist Sünde, raus aus den Betten und ans Tagwerk!
Dabei weiss man inzwischen, dass es sogenannte Lerchen (Menschen, die morgens ihr Hoch haben) und sogenannte Eulen (Menschen, die abends ihr Hoch haben) gibt. Wenn nun eine Eule sich um 6.00 aus den Daunen quält, fängt sie eben keinen Wurm, sondern muss ihre ganze Energie aufbringen, um ihre Augen offen zu halten…
DER APFEL FÄLLT NICHT WEIT VOM STAMM
Komischerweise benutzen wir diesen Satz immer nur negativ, so im Sinne von: Er/sie ist genauso schlimm wie sein/ihr Vater, seine/ihre Mutter. Es könnte ja auch positiv werden, wenn die Eltern grosse Begabungen hatten und man hat die auch.
Aber auch dieses Sprichwort ist totaler Blödsinn.
Oft fällt der Apfel eben weit vom Stamm. Der Sohn des Massenmörders kann ein reizender Mensch sein, und die Tochter der Lyrikerin kann keinen einzigen Vers herausbringen.
Die deutsche Sprichwortkultur besteht normalerweise aus moralinsauren, Zeigefinger erhebenden, spasslosen und düsteren Sentenzen, die deutsche Sprichwortkultur macht uns klar, dass das Leben ernst und bitter ist und man sich verdammt anstrengen muss, um nicht unter die Räder zu kommen. Die deutsche Sprichwortkultur ist kein Garten der Lüste, sondern ein Acker voller Steine und Disteln.
Arbeiten wir doch nun an fröhlichen, heiteren Sprichwörtern, wie zum Beispiel:
DER FISCH BRAUCHT DIE FLOSSE, DER MENSCH BRAUCHT DIE GLOSSE.
MÜSSIGANG IST ALLER LASTER ANFANG
Diese Sätze wollen uns vermitteln, dass jede Minute, die wir zu lange in den Federn sind, uns direkt in die Hölle führt, Ausschlafen ist Sünde, raus aus den Betten und ans Tagwerk!
Dabei weiss man inzwischen, dass es sogenannte Lerchen (Menschen, die morgens ihr Hoch haben) und sogenannte Eulen (Menschen, die abends ihr Hoch haben) gibt. Wenn nun eine Eule sich um 6.00 aus den Daunen quält, fängt sie eben keinen Wurm, sondern muss ihre ganze Energie aufbringen, um ihre Augen offen zu halten…
DER APFEL FÄLLT NICHT WEIT VOM STAMM
Komischerweise benutzen wir diesen Satz immer nur negativ, so im Sinne von: Er/sie ist genauso schlimm wie sein/ihr Vater, seine/ihre Mutter. Es könnte ja auch positiv werden, wenn die Eltern grosse Begabungen hatten und man hat die auch.
Aber auch dieses Sprichwort ist totaler Blödsinn.
Oft fällt der Apfel eben weit vom Stamm. Der Sohn des Massenmörders kann ein reizender Mensch sein, und die Tochter der Lyrikerin kann keinen einzigen Vers herausbringen.
Die deutsche Sprichwortkultur besteht normalerweise aus moralinsauren, Zeigefinger erhebenden, spasslosen und düsteren Sentenzen, die deutsche Sprichwortkultur macht uns klar, dass das Leben ernst und bitter ist und man sich verdammt anstrengen muss, um nicht unter die Räder zu kommen. Die deutsche Sprichwortkultur ist kein Garten der Lüste, sondern ein Acker voller Steine und Disteln.
Arbeiten wir doch nun an fröhlichen, heiteren Sprichwörtern, wie zum Beispiel:
DER FISCH BRAUCHT DIE FLOSSE, DER MENSCH BRAUCHT DIE GLOSSE.
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