Mir fällt gerade auf, dass ich noch nie etwas über Fronleichnam geschrieben habe.
Ich hatte nämlich gestern frei, und heute auch wieder. Da ich in einem katholischen Kanton arbeite, gibt es nicht nur Auffahrt (der Donnerstag vor dem Donnerstag vor Pfingsten), sondern auch Fronleichnam (der Donnerstag nach dem Donnerstag nach Pfingsten), jeweils mit Brückentag.
Was ist nun Fronleichnam?
Nein, der Witz mit «Happy Kadaver» ist blöd, denn dieser Feiertag hat mit «froh» natürlich nichts zu tun, «Frohenleichnam» ist der umgekehrte Fehler von «Weinnachten», der Donnerstag nach dem Donnerstag nach Pfingsten hat mit Fröhlichkeit so wenig zu tun wie der 25. 12. mit Flennen. Dass nun eben doch viele Menschen an Fronleichnam froh sind und an Weihnachten weinen, hat andere Gründe, sicher liegt es daran, dass nach Pfingsten die Tage schon lange und das Wetter schön und die Badeseen schon warm sind, und an Weihnachten die Tage kurz und das Wetter kalt.
Ach so, Sie hatten gedacht, Weihnachten käme vom Alkoholgetränk? Nein, ist genauso falsch. Aber wir schweifen ab.
Fronleichnam also.
Was sagt das Wikipedia?
Das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im Kirchenjahr der Katholischen Kirchen, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Die liturgische Bezeichnung ist in der römisch-katholischen Kirche seit 1970 lateinisch Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi‚ Hochfest des [allerheiligsten] Leibes und Blutes Christi‘. Bei der wird es auch Danktag für die Eucharistie genannt. Kennzeichnend für das Fest ist die Fronleichnamsprozession, eine eucharistische Prozession. Als Festgedanken gelten heute die Feier der Gegenwart Christi in der Eucharistie als „Sakrament der Einheit“ und der „Mitte, aus der wir leben“, das öffentliche Bekenntnis des Christseins und das Bild der pilgernden Kirche (Unterwegssein mit Christus), ferner die Segnung der Schöpfung, des Alltags und der Lebenswelt der Menschen.
Haben Sie irgendetwas verstanden? Wahrscheinlich nicht, auf jeden Fall, das mit dem «froh» und «Fron» wird auf jeden Fall nicht erklärt. Ich weiss es aber auch so «fron» bedeutet, dass etwas dem Herrn gehört, dem König, im Fall der Fronarbeit also dem Landesherrn. «Fronleichnam» also «Leib des Herrn». Und gut ist.
Schön an Fronleichnam sind die Blumenteppiche, hier wird von geschickten (Frauen-)Händen jedes Jahr Herrliches geliefert, wahre Wunderwerke der Floristik. Obwohl es natürlich nachlässt, nachdem die Frauen in der Katholischen Kirche sich nicht mehr auf das Schmücken und Verzieren der Gottesdienste beschränken und selber vornestehen wollen. Dabei schrieb doch Paulus im Athenerbrief: Das Weib schweige und schmücke, nicht das Wort der Frau sei im Gotteshaus, sondern die von ihr gemachte Zierde. (Ath. 6, 14).
Ich habe noch nie etwas über Fronleichnam geschrieben, obwohl ich seit Jahren in den Genuss dieses Feiertages komme.
Das Praktische an diesem Tag ist ja – genau wie bei Himmelfahrt – dass er an einem Donnerstag liegt. Nun wissen Douglas Adams-Fans, dass an einem Donnerstag die Erde untergeht, sie wird ja an einem Donnerstag von Vogonen gesprengt werden, und der Held Arthur Dent wird acht Jahre im Weltraum unterwegs sein, aber da man ja nicht weiss, wann das sein wird, freut man sich auf diese Donnerstage. Denn: Wenn der Donnerstag frei ist, dann lohnt der Freitag auch gar nicht mehr. «Brücke» nennt man das. An Himmelfahrt kann man eine solche Brücke machen und eben an Fronleichnam auch.
In einem guten Jahr könnten übrigens auch der 1. Mai, der 1. August, Mariae Himmelfahrt, der 1. November und Weihnachten solche Brückenmöglichkeiten – oder sollten wir hier das wunderbare, eigentlich schulpädagogisch genutzte Wort «Brückenangebote» gebrauchen? – bieten, worauf wir an Fronleichnam beim Prozessieren das wunderschöne Lied anstimmen:
ÜBER SIEBEN BRÜCKEN MUSST DU GEHEN
Nein, Quatsch.
Fronleichnam hat uns ja einen der wunderschönsten Liedtexte beschert, x-mal vertont, aber am schönsten durch den Salzburger Meister:
AVE VERUM CORPUS
Mir fällt gerade auf, dass ich noch nie etwas über Fronleichnam geschrieben hatte.
Ich hatte nämlich gestern frei, und heute auch wieder. Da ich in einem katholischen Kanton arbeite, gibt es nicht nur Auffahrt (der Donnerstag vor dem Donnerstag vor Pfingsten), sondern auch Fronleichnam (der Donnerstag nach dem Donnerstag nach Pfingsten), jeweils mit Brückentag.
Und ich habe den Tag genutzt, um nach Freiburg zu fahren (auch frei, auch katholisch) und alle meine dortigen Freunde in einem Gartenlokal zu treffen.
Das war wunderbar.
P.S.
Es gibt keinen Athenerbrief. Und das Zitat ist erfunden.
Das mit dem Schweigen hat der Apostel aber (leider!!!!!!!!!!!!!!!) geschrieben.
Im Korintherbrief. Kapitel 14. Vers 34.
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