Mein Blog – so merkte ich jüngst in Kassel – krankt an zwei Dingen: Es ist zu wenig Beteiligung von Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser mit im Spiel und die Posts haben zu wenig mit dem Leben zu tun. Ja, die Trennung von Blog und Leben soll aufgehoben werden und ich will viel mehr Leute beteiligen.
Mit anderen Worten: Wir brauchen mehr Lumbung. (Es ist jetzt sehr spannend, dass WORD das Wort noch nicht kennt…) Für die, die sich mit der documenta 15 noch wenig auseinandergesetzt haben: Lumbung ist das Verteilen von übrigem Reis im Kollektiv und wurde im Vorfeld der Ausstellung vom Kollektiv Ruan Grupa (auch hier wieder rote Linie…) als Beispiel für gemeinsames Denken, Arbeiten und Feiern installiert.
Es hat also nichts mit «Humbug» zu tun.
Ich gehe also in den Park und fordere Menschen auf, etwas Lebensnahes zu einem Thema beizutragen. Und weil gerade als wir am Lumbung machen sind, ein Riesensturm aufkommt, einigen wir uns auf das Thema Wind / Sturm.
Und hier das Ergebnis:
Der Wind in meiner Seele – Der Wind in meinem Herzen.
Das Wasser, Salz und die Butter in einen Topf geben und kurz aufkochen lassen.
Das Mehl darüber sieben und auf niedrigster Stufe mit einem Löffel kräftig rühren, solange, bis der Teig zu einem Kloß geworden ist und sich leicht vom Boden des Topfes löst. Den Topf nun von der Kochstelle nehmen und das erste Ei unterrühren. So lange rühren, bis es sich vollständig mit dem Teig verbunden hat, erst dann nach und nach die anderen Eier hinzufügen. (Nicht alle mit einmal hineingeben)
Bei einem richtigen Sturm sollte man alle Türen und Fenster gut schliessen und notfalls mit Brettern verrammeln. Selbstverständlich dürfen keine Blumentöpfe o. ä. auf den Fensterbrettern sein. Die Festigkeit der Dachziegel kann nicht mehr überprüft werden, man kann also nur hoffen, dass die Dachdecker ihre Arbeit gut gemacht haben. Ebenso hofft man, dass die Gärtner die Bäume gut eingearbeitet haben…
Ich bin seit Jahren ein Fan von Wind, wenn es richtig weht, dann gehe ich auf die Strasse und lasse mir die Luft um die Ohren wehen.
Die Brandteigmasse nun in einen Spritzbeutel füllen, je nach gewünschter Größe die passende Tülle dafür auswählen, und diesen bei nicht zu knappen Abstand (Am besten bei normalen Windbeuteln so 4cm) auf ein gut gefettetes oder mit Backpapier belegtes Backblech spritzen. Die Windbeutel nun bei kräftiger Hitze (220°C Ober/Unterhitze oder 200°C Umluft) ca. 20 Minuten backen. Während des Backens nicht die Ofentür öffnen, da sonst das Gebäck zusammenfällt.
Nach dem Backen die Windbeutel komplett abkühlen lassen und dann nach Belieben füllen.
Der Wind in meinem Leben – der Wind in meinem Nacken.
Zum letzten Mal
Wird Sturmalarm geblasen!
Zum Kampfe steh’n
Wir alle schon bereit!
Schon flattern Fahnen über allen Straßen
Die Knechtschaft dauert
Nur noch kurze Zeit!
Der Hausbesitzer haftet für Schäden, die der Sturm an anderen Leuten hervorgerufen hat. So sollte man unbedingt eine gute Haftpflichtversicherung haben, wenn Passanten durch Blumentöpfe oder Ziegel getroffen werden.
Wind, Wind blase
Im Felde sitzt ein Hase.
So, das ist jetzt doch sehr nett, sehr bunt, sehr Lumbung, das eine ist etwas politisch, aber alles sehr lebensnah und heiter. Woher die Beiträge stammen, ob sie die Pärkler selbst schrieben oder irgendwo herhaben – ich kann das nicht alles kontrollieren.
Beim Schliessen des Dokumentes meldet sich aber nun doch ein kleiner Mann im Ohr: Wie war das mit dem Bild in Kassel? Wie war das mit Kontrolle und Verantwortung?
Ich gehe die Texte noch einmal durch und googele ein wenig und erstarre: Das Kampflied ist die (leicht veränderte) 3. Strophe des Horst-Wessel-Liedes, des wichtigsten Songs der Nazis.
Katastrophe.
Das kann natürlich unmöglich so toleriert werden.
Vielleicht sollten wir das mit dem Lumbung doch noch einmal überdenken…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen