Sonntag, 4. Juli 2021

Kleinvieh macht zu wenig Mist

Kleinvieh macht auch Mist. So sagt man doch: Kleinvieh macht auch Mist. Ich aber sage ihnen: Kleinvieh macht auch Mist, aber zu wenig. Anders formuliert, bräuchte man zu viel Kleinvieh, um genügend Mist zu haben.

Warum ernähren wir uns nicht rein rohköstlerisch? Weil eine rein rohköstlerische Ernährung voraussetzt, dass man immer wieder essen kann, also möglich im Homeoffice, für Schriftsteller oder ähnliche Künstler. Denn: Äpfel, Birnen und Rüben bringen auch Kalorien, aber halt wenige, so muss man immer wieder nachladen, wenn man das nicht kann, wird es schwierig, Unterzuckerung. Stellen Sie sich vor, Sie bekämen als Chirurg im OP plötzlich so einen Zuckerabfall, das kann tödlich enden – nicht für Sie, aber für den Patienten.

Gell, so sagt man doch: Kleinvieh macht auch Mist. Ich aber spreche: Kleinvieh macht auch Mist, aber viel zu wenig. Anders formuliert: Man bräuchte viel Kleinvieh, um genügend Mist zu haben.

Oder nehmen wir zwei einfache Rechenaufgaben:
a) Zählen Sie drei Zahlen zwischen 1 und 100 zusammen, so, dass Sie ein möglichst hohes Ergebnis erhalten.
b) Zählen Sie drei Zahlen zwischen 1 und 100 zusammen, so, dass Sie möglichst niedriges Ergebnis erhalten.
Welche Zahlen wählen Sie? Blöde Frage, gell? Im Fall a) 98, 99 und 100 = 297, im Fall b) 1, 2 und 3.
Wissen Sie, wie viele Zahlen man bräuchte, wenn man sie von unten nähme und die 297 übertreffen wollte? Die Ziffern von 1 bis 24.

Kleinvieh macht auch Mist. Ich aber sage und verkünde: Kleinvieh macht auch Mist, aber zu wenig. Anders formuliert bräuchte man zu viel Kleinvieh, um genügend Mist zu haben.

So, und jetzt kommen wir zum Thema der letzten Woche. Wie kommt der Staat zu Geld, wie werden Ausgaben bezahlt, die Wirtschaft gefördert und die Renten sicher?

Man könnte zum Beispiel die Münzen aus den Brunnen fischen, die Glückshungrige dort hineinwerfen. Die Stadt Rom kann jedes Jahr ca. 1 000 000 Euro für caritative Zwecke ausgeben, diese Summe fischt man aus der Fontana di Trevi. Aber wo sind die Münzenbrunnen in der BRD? Und wie viel Geld liegt da drin? Wahrscheinlich so wenig, dass die Rausfischkosten es auffressen.

Man könnte zum Beispiel die KFZ-Steuer um 0,001 Prozent anheben. Bringt fast nichts, ausser eine Menge Mühe und Ärger, ich höre schon den ADAC wettern, obwohl es für den einzelnen kaum ein Euro ist.

Nein, lesen wir doch den Satz mal richtig, er heisst ja «Kleinvieh macht auch Mist», aber lesen wir ihn doch einmal so:
Kleinvieh macht AUCH Mist.
Dann heisst das: Das kleine Vieh macht eben auch, aber den eigentlichen Mist, den macht das grosse Vieh.

Erinnern Sie sich an die Zahlen? Eben. Oben müssen wir beginnen, wir holen uns das Geld, die Knete, die Mäuse, wir holen uns den Zaster, die Moneten, die Kohle, wir holen uns Euro und Cent und Taler und Heller bei den Reichen.
Warum? Weil sie das Geld, die Knete, die Mäuse, weil sie den Zaster, die Moneten, die Kohle, weil sie
Euro und Cent und Taler und Heller haben.

Hier kommen zwei verrückte, aber machbare Ideen:

Erstens: Wir führen die Vermögenssteuer wieder ein. Auf deutschen Konten liegen 7 000 000 000 000 (in Worten: sieben Billionen) Euro. Und wenn jemand 10 Milliarden hat und man ihm 1 Milliarde nimmt, dann klingt das natürlich nach einer verbrecherischen Summe – aber es bleiben ja noch 9 Milliarden.

Zweitens: Wir machen eine Rente, in die alle einzahlen. Und zwar alle im Sinne von «alle». Jede in der BRD lebende Person – ausser den Rentnern natürlich. Das trifft wieder die Reichen und die Superverdiener, denn die tun das bisher nicht.

Und wenn Sie jetzt sagen, das sei Sozialismus pur, dann lebe ich in einem sozialistischen Land, nämlich der Schweiz. Die Eidgenossen haben die Vermögenssteuer nie abgeschafft, und mit der AHV haben sie ein Rentensystem, das funktioniert.

Kleinvieh macht auch Mist. So sagt man doch: Kleinvieh macht auch Mist. Ich aber sage ihnen: Kleinvieh macht auch Mist, aber zu wenig. Anders formuliert bräuchte man zu viel Kleinvieh, um genügend Mist zu haben.
Aber: Das Grossvieh macht eben den eigentlichen Mist.

Also holen wir uns doch das Geld, das der Staat braucht, beim Grossvieh.

 









 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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