Franziska Luzia von und zu Herrenborgdramsee trinkt.
Ihr Frühstück (nie vor Neun) begleitet sie mit einem Glas Sekt, aus dem gut und gerne auch einmal zwei oder drei werden dürfen. Dann folgt eine Zeit der Abstinenz, die um 11.30 mit einem Aperitif (2 Martini Bianco) endet, der dann wiederum ins Mittagessen (Weiss- und Rotwein) mündet. Danach eine Siesta. Nach dem Ausruhen gibt es dann erst einmal einen Espresso, der nur von einem (oder zwei oder drei) Cognac begleitet wird. Dann der Aperitif um 18.00 und während des und nach dem Abendessen darf man dann ja richtig trinken.
Nie wird man erleben, dass Franziska Luzia von und zu Herrenborgdramsee besoffen ist, auf dem Tisch tanzt oder in die Fabergé-Vase kotzt, und auch ihr Outfit (Haute-Couture) und ihr Makeup wird stets über jeden Zweifel erhaben sein. Und natürlich ist auch ihre Villa stets picobello, aber das erledigen ja ihre Perlen, und die haben keinen Zugang zur Hausbar.
Auch Jon Gupper trinkt.
Sein Frühstück aber begleitet er nicht mit Sekt, sondern sein Frühstück IST Schnaps, wie auch sein Mittagessen und sein Abendmahl, wenn er finanzielle Schwierigkeiten hat, wird der Gorbachov® oder der Bommerlunder® schon mal durch Chianti oder Bier ersetzt.
Bei ihm hat die Sauferei verheerende Auswirkungen gehabt: Er ist arbeitslos, Sozialhilfeempfänger, seine Wohnung sieht aus wie Schwein, er hat seit Tagen nicht geduscht und seine Hosen sollten dringend in eine Waschmaschine.
Stefan Philipp von und zu Trassenburg stiehlt.
Also nicht im Supermarkt oder im Kaufhaus, Gott bewahre! Nein, Stefan Philipp von und zu Trassenburg bestiehlt die Allgemeinheit.
Sein Vermögen hat er auf den Bahamas geparkt, um keinerlei Steuern zu zahlen, er gibt nur einen Bruchteil seiner Einnahmen an und hat einen ganzen Stab von Rechtsanwälten beschäftigt, um möglichst viele legale, halblegale, fastlegale und minimallegale Verfahren anzuwenden. Stefan Philipp von und zu Trassenburg betrügt so den deutschen Staat jährlich um ca. 3 bis 6 Millionen Euro, aber den Begriff «Diebstahl» würde Stefan Philipp von und zu Trassenburg so nicht anwenden.
Auch Margo Schmidt klaut.
Aber sie tut es so richtig, das heisst, sie läuft aus keinem PENNY®, EDEKA® oder LIDL®, aus jedem ALDI® oder REWE® raus, ohne etwas in der Tasche zu haben, was sie nicht berappt hat.
Dabei hat Margo ein klares System: Zwei Dinge zahlen, eines mitgehen lassen. Sie zahlt also an der Kasse zwei Packungen KNORR®-Sossenpulver und hofft, dass man dann die Flasche Wein in ihrer Tasche nicht sieht. Sie blecht also an der Kasse zwei Flaschen Weinfusel und hofft, dass man dann die Schokolade in ihrer Tüte nicht bemerkt. Sie zeigt also an der Kasse zwei Melonen und betet, dass man dann die Pralinen in ihrem Rucksack nicht wahrnimmt. Margo klaut. Klaut jeden Tag und auf niederstem Niveau.
Ole Pieter ist aggressiv.
Wenn ihm jemand falsch kommt oder jemand ihn blöd anmacht, kann er sich nicht halten. Dann schlägt er zu. Dabei kann es dann schon sein, dass dann ernsthafte Schäden entstehen: Seinem besten Kumpel Heinz hat er einmal das Nasenbein gebrochen, seinem Erzfeind Luk hat er den Arm ausgekugelt und seinem Skatmitspieler Bernd hat er ein solch schönes Veilchen gesetzt, dass dieser noch lange seine Freude vor dem Spiegel hatte. Es darf halt niemand meinen, man könne Ole einfach so kommen, dürfe einfach so mal frech sein, Ole hat seine Ehre und die verteidigt er – auch mit Körperkraft.
Auch Gerold von und zu Geroldsburg ist aggressiv.
Also – natürlich prügelt sich Gerold nicht, das haben ihm Salem und Oxford ausgetrieben. Aber er kann sehr gezielt, klar und präzise intrigieren und hetzen. Wenn Sie Gerold blöd kommen, dann haben Sie kein Veilchen, aber in Ihrem Golfclub müssen Sie nicht mehr auftauchen. Wenn Sie Gerold ärgern, dann können Sie viele soziale Kontakte erst einmal ad acta legen. Sehr gezielt, klar und präzise integriert und hetzt Gerold per Fax (ach Gottchen!) und Telefon. Sehr gezielt, klar und präzise nutzt er die Social Media um Ihnen alles Schlechte anzutun…
Und die Moral?
Nun…
Die Moral?
Wir akzeptieren Fehlverhalten in den Oberschichten mehr als in den Unterschichten, obwohl die Oberen schlimmer sind.
In Alkoholeinheiten gerechnet, trinkt Franziska Luzia von und zu Herrenborgdramsee sogar mehr als Jon Gupper.
Stefan Philipp von und zu Trassenburg hat die Allgemeinheit im Jahr 2020 um 5,5 Millionen geschädigt, Margo Schmidt schädigte jede Kette, ALDI®, DENNER®, MIGROS®, REWE® und EDEKA® (Margo klaut dies- und jenseits der Grenze) jeweils um ca. 250.--.
Und Oles Veilchen sind nach 4 Tagen wieder weg und selbst die gebrochene Hand heilt. Von Gerolds Schlägen erholen Sie nicht.
Also: Wenn Sie in Alkohol, Kriminalität und Gewalt abstürzen wollen: Tun Sie es nur, wenn Sie «von und zu» sind, man wird es viel mehr schätzen.
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